Bruder Patrizius: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 20. Juli 2017, 19:40 Uhr

Bruder Patrizius (Patricius) (* im 15. Jahrhundert; † nach 1520) gehörte dem Barfüßerorden an und wirkte 1520 als "Fastenprediger" in der Stadt Steyr, damals Herzogtum Österreich, heute Bundesland Oberösterreich. Er gilt als der erste Prediger, der in dieser Stadt "lutherisches" Gedankengut verbreitete.

Leben

Bruder[A 1] Patrizius gehörte dem Barfüßerorden (Franziskanerordens?) in Krems an der Donau, damals Herzogtum Österreich unter der Enns, heute Bundesland Niederösterreich an. 1520 wurde er in die Stadt Steyr entsandt, nachdem die dortige "Stadtregierung" (Bürgermeister, Richter, Stadtrat) mit Zustimmung ihres Pfarrherren, des Abtes Ulrich V. (Ulrich Pranauer) des Benediktinerklosters Garsten, Kaspar von Krems, den Minister des Barfüßerordens, um einen Fastenprediger ersucht hatte. Nachdem er drei Sonntage mit Erfolg gepredigt hatte, wurde er mit einem Brief seines Oberen von Steyr abberufen, was die dortige Einwohnerschaft in große Aufregung versetzte. Die "Stadtregierung", darunter der Ratsherr Wolfgang Rumpl, der aufgrund seiner Stiftungen als "guter Katholik" bekannt war, setzten sich energisch für seinen Verbleib ein. Der tatsächliche Grund für die beabsichtigte Abberufung ist nicht eindeutig geklärt, doch spricht einiges dafür, dass Bruder Patrizius in seine Predigten Gedankengut einfließen ließ, das als "lutherisch" eingestuft wurde, womit er besonders die in Steyr seit dem 15. Jahrhundert ansässigen Dominikaner gegen sich aufgebracht hatte.

Literatur

  • Ilse Neumann: Steyr und die Glaubenskämpfe (= Günter Garstenauer (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte des Klosters Garsten und der Stadt Steyr I). Neuzeug: Eigenverlag 2010, ISBN 978-3-9502985-0-5, S. 29f.

Einzelnachweise

  1. Nach der Quelle lag ist nicht klar, ob er ein Ordensbruder oder ein Pater war.

Anmerkungen