Erschießung Peilsteiner Bürger am 28. April 1945: Unterschied zwischen den Versionen
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Begründung: Der Bischof mit der E-Gitarre 15:31, 4. Okt. 2008 (CEST)
Relevanz nicht erkennbar --Am 28. April 1945 wurden fünf Bürger der oberösterreichischen Gemeinde Peilstein im Mühlviertel am Militärübungsplatz in Treffling von einem Erschießungskommando hingerichtet. Diese fünf Opfer des Nationalsozialismus hatten versucht eine Panzersperre zu entfernen. Der Gauleiter von Oberdonau, August Eigruber, wurde unter anderem wegen dieser Ereignisse im Rahmen der Dachauer Prozesse zum Tode verurteilt.
Geschichte
Abbau der Sperre
Am 26. April 1945: überschritten US-amerikanische Truppen die bayrisch - oberösterreichische Grenze nördlich der Donau. Aus Sorge um ihren Besitz begannen Tischlermeister Franz Märzinger , Siebreifenerzeuger Karl Hartl, Gastwirt Josef Autengruber, Glasermeister Karl Haider, Wagnermeister Franz List und Kaufmann Hans Hesch mit dem Abbau der Panzersperre, da zu befürchten war, dass diese zu Beschießungen durch die Amerikaner führen könnte. Unterdessen versuchte Gemeindesekretär Max Innertsberger die Erlaubnis zum Abbau der Sperre beim Bürgermeister und dem Ortsgruppenleiter einzuholen. Männer des Volkssturms zwangen derweil die Peilsteiner Bürger mit Waffengewalt dazu, die Sperre wieder instand zu setzen.[1]
Verhaftungen und Aburteilung
Der Gauleiter August Eigruber wurde am folgenden Tag in Ulrichsberg von den Vorgängen in Peilstein informiert. Eigruber veranlasste daraufhin die Verhaftung der beteiligten Peilsteiner sowie die des Gemeindearztes Dr. Auinger und in der Folge die Aburteilung durch ein Standgericht. Dieses wurde um 17:00 Uhr in Linz abgehalten, worauf Autengruber, Haider, Hartl, Hesch und Innertsberger wegen "Zersetzung der Wehrkraft" zum Tode verurteilt wurden.[2]
Urteilsvollstreckung
Die Peilsteiner Bürger Autengruber, Haider, Hartl, Hesch und Innertsberger wurden am 28. April 1945 um 18:30 Uhr durch eine Abteilung Volkssturm, nach anderen Quellen durch eine HJ-Einheit am Militärübungsplatz in Treffling hingerichtet.
Gemeindearzt Dr. Auinger wurde als Wehrmachtsangehöriger in Linz einem Wehrmachtsgericht übergeben. Wegen der fortgeschrittenen Kriegsereignisse kam es jedoch nicht mehr zu einer Verhandlung und Dr. Auinger entging so einer Verurteilung. Franz Märzinger und Franz List konnten sich rechtzeitig vor der Verhaftung verstecken und kehrten nach dem Einmarsch der Amerikaner wieder nach Peilstein zurück.[3]
Auswirkungen
Gauleiter Eigruber wurde in den sogenannten Dachauer Prozessen im März 1946 von einem amerikanischen Militärtribunal, neben anderen Anklagepunkten auch für die Hinrichtung der Peilsteiner Bürger, zum Tode verurteilt und am 28. Mai 1947 in Landsberg am Lech hingerichtet. Über Verfahren oder Verurteilungen anderer Beteiligter an diesem Verbrechen ist nichts bekannt.
Zur Erinnerung an die getöteten Peilsteiner und weitere zu Kriegsende ermordeten Oberösterreicher/-innen wurde in Treffling ein Mahnmal errichtet[4].
Siehe auch
Literatur
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW): Widerstand und Verfolgung in Oberösterreich 1934-1945. Band 2, Österreichischer Bundesverlag, Wien 1982.
- OÖ Nachrichten (1990): "Mahnmal feierlich eingeweiht". In: Textarchiv OÖ Nachrichten, Linz: Extra vom 10.05.1990.