Burgruine Lavant: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Lavent''', auch als '''Trettenstein''' ist die Ruine einer Burg in Osttirol, die einen Teil des Kirchbichl in Lavant bildet. Dieser zählt heute zu den geschichtsträchtigsten und eigentümlichsten Kultstätten in Tirol.
'''Lavent''', zeitweise auch '''Trettenstein''' genannt, ist die Ruine einer Burg in Osttirol, die einen Teil des Kirchbichl in der [[Lavant (Tirol)|gleichnamigen Gemeinde]] bildet. Dieser zählt heute zu den geschichtsträchtigsten und eigentümlichsten Kultstätten in Tirol.


== Das Bauwerk ==
== Das Bauwerk ==
Die Burgruine gehört heute zur [[Lavant|gleichnamigen Gemeinde]]. Sie befindet sich auf dem Kirchenhügel, auf dem im 15. Jahrhundert die Lavanter Petrus- und Pauluskirche errichtet wurde. Unterhalb der früheren Burg befindet sich heute die Pfarr- und Wallfahrtskirche zum Hl. Ulrich. Von der mittelalterlichen Burganlage sind heute nur mehr kümmerliche, gänzlich überwachsene Mauerfragmente erhalten sowie ein Graben und ein inzwischen ausgegrabener Turmrest. Einer Überlieferung nach soll das Langhaus der Kirche auf dem Kirchenbichl der Palas der früheren Burg sein.<ref name ="pinzer">vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: ''Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol'', 1996, S. 204</ref>
Die Burgruine befindet sich auf dem Kirchenhügel in Lavant, auf dem im 15. Jahrhundert die Petrus- und Pauluskirche errichtet wurde. Unterhalb der früheren Burganlage befindet sich heute die Pfarr- und Wallfahrtskirche zum Hl. Ulrich. Von der mittelalterlichen Burganlage sind nur mehr kümmerliche, gänzlich überwachsene Mauerfragmente erhalten sowie ein Graben und ein inzwischen ausgegrabener Turmrest.<ref name ="pinzer">vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: ''Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol'', 1996, S. 204</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Kirchenbichl ist bereits im 5. Jahrhundert als Zufluchtsstätte für die hier ansässige Bevölkerung belegt. Damals wurde auf den Überresten eines keltischen Tempels eine frühchristliche Kirche, angeblich ein Bischofssitz, mit einer Fliehburg errichtet. Auf dem oberen Teil des Kirchbichls erbauten die Herren von Lavant, Ministeriale der Grafen von Lechsgemünd, um 1200 eine Burg, die zeitweise den Namen Trettenstein trug. Sie dürfte bereits im 14. Jahrhundert aufgegeben worden sein, später wurde sie als Steinbruch für den Bau der Petrus- und Pauluskirche verwendet.<ref name ="pinzer"/>
Der Kirchenbichl ist bereits im 5. Jahrhundert als Zufluchtsstätte für die hier ansässige Bevölkerung belegt. Ursprünglich dürfte sich hier ein keltischer Tempel gewesen sein, auf dessen Ruinen eine frühchristliche Kirche, angeblich ein Bischofssitz, mit einer Fliehburg errichtet wurde. Auf dem oberen Teil des Kirchbichls erbauten die Herren von Lavant, Ministeriale der Grafen von Lechsgemünd, um 1200 die Burg Lavant, die bereits im 14. Jahrhundert wieder aufgegeben wurde. Sie diente später als Steinbruch für den Bau der Petrus- und Pauluskirche.<ref name ="pinzer"/>


== Lavant in Legende und Sage ==
== Lavant in Legende und Sage ==
Der Teil des Kirchbichls, wo die Burg einmal war, blieb in der volkstümlichen Erinnerung der Burgstall.<ref name ="pinzer"/> Einer Sage nach soll sich Richard Löwenherz auf seiner Rückreise vom Dritten Kreuzzug hier einige Zeit aufgehalten haben.<ref name ="pinzer"/>
Einer Überlieferung nach soll das Langhaus der Kirche auf dem Kirchenbichl der Palas der früheren Burg sein. Der Teil des Kirchbichls, wo die Burg einmal war, blieb in der volkstümlichen Erinnerung der Burgstall.<ref name ="pinzer"/> Einer Sage nach soll sich Richard Löwenherz auf seiner Rückreise vom Dritten Kreuzzug hier einige Zeit aufgehalten haben.<ref name ="pinzer"/>
 


== Literatur ==
== Literatur ==
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Version vom 18. November 2017, 20:58 Uhr

Lavent, zeitweise auch Trettenstein genannt, ist die Ruine einer Burg in Osttirol, die einen Teil des Kirchbichl in der gleichnamigen Gemeinde bildet. Dieser zählt heute zu den geschichtsträchtigsten und eigentümlichsten Kultstätten in Tirol.

Das Bauwerk

Die Burgruine befindet sich auf dem Kirchenhügel in Lavant, auf dem im 15. Jahrhundert die Petrus- und Pauluskirche errichtet wurde. Unterhalb der früheren Burganlage befindet sich heute die Pfarr- und Wallfahrtskirche zum Hl. Ulrich. Von der mittelalterlichen Burganlage sind nur mehr kümmerliche, gänzlich überwachsene Mauerfragmente erhalten sowie ein Graben und ein inzwischen ausgegrabener Turmrest.[1]

Geschichte

Der Kirchenbichl ist bereits im 5. Jahrhundert als Zufluchtsstätte für die hier ansässige Bevölkerung belegt. Ursprünglich dürfte sich hier ein keltischer Tempel gewesen sein, auf dessen Ruinen eine frühchristliche Kirche, angeblich ein Bischofssitz, mit einer Fliehburg errichtet wurde. Auf dem oberen Teil des Kirchbichls erbauten die Herren von Lavant, Ministeriale der Grafen von Lechsgemünd, um 1200 die Burg Lavant, die bereits im 14. Jahrhundert wieder aufgegeben wurde. Sie diente später als Steinbruch für den Bau der Petrus- und Pauluskirche.[1]

Lavant in Legende und Sage

Einer Überlieferung nach soll das Langhaus der Kirche auf dem Kirchenbichl der Palas der früheren Burg sein. Der Teil des Kirchbichls, wo die Burg einmal war, blieb in der volkstümlichen Erinnerung der Burgstall.[1] Einer Sage nach soll sich Richard Löwenherz auf seiner Rückreise vom Dritten Kreuzzug hier einige Zeit aufgehalten haben.[1]

Literatur

  • Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol. Edition Löwenzahn, Innsbruck, 1996, ISBN 3-7006-2122-3, S. 204

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, S. 204