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Niklas Teschler, dessen Vater in das Patriziat der [[w:Reichsstadt|Reichsstadt]] [[w:Ravensburg|Ravensburg]] aufgestiegen war, ließ sich um 1421 in der Stadt Wien nieder.<ref name="opll168"/> Dort war er Hausgenosse<ref group="A">Das Konsortium der Wiener "Hausgenossen" war im 15. Jahrhundert mit der Ausführung der landesfürstlichen Münzprägung im [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]] beauftragt und für den Handel mit Edelmetall zuständig war. Seine Mitglieder bildeten die wirtschaftliche ''crème de la crème'' des Wiener Bürgertums.</ref> und Kaufmann.<ref name ="WebsiteWien"> Sein Vermögen begründete sich einerseits durch den Handel (vor allem im Tuchhandel) und andererseits durch den Erwerb von Haus- und Grundbesitz.<ref>vgl. Ferdinand Opll - Peter Csendes: ''Von den Anfängen bis zur ersten Wiener Türkenbelagerung (1529)'', 2001, S. 168f.</ref> | Niklas Teschler, dessen Vater in das Patriziat der [[w:Reichsstadt|Reichsstadt]] [[w:Ravensburg|Ravensburg]] aufgestiegen war, ließ sich um 1421 in der Stadt Wien nieder.<ref name="opll168"/> Dort war er Hausgenosse<ref group="A">Das Konsortium der Wiener "Hausgenossen" war im 15. Jahrhundert mit der Ausführung der landesfürstlichen Münzprägung im [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]] beauftragt und für den Handel mit Edelmetall zuständig war. Seine Mitglieder bildeten die wirtschaftliche ''crème de la crème'' des Wiener Bürgertums.</ref> und Kaufmann.<ref name ="WebsiteWien"/> Sein Vermögen begründete sich einerseits durch den Handel (vor allem im Tuchhandel) und andererseits durch den Erwerb von Haus- und Grundbesitz.<ref>vgl. Ferdinand Opll - Peter Csendes: ''Von den Anfängen bis zur ersten Wiener Türkenbelagerung (1529)'', 2001, S. 168f.</ref> | ||
Seit 1437 gehörte Teschler bis zu seinem Tod (mit Unterbrechungen) dem Stadtrat von Wien an, in dem er unterschiedliche Ämter bekleidete. Als besonders bedeutend gilt seine Zeit als [[w:Münzmeister|Münzmeister]] (1460-1462).<ref name="perger"/> 1453 und 1456-1457 war er Bürgermeister von Wien.<ref name ="WebsiteWien"> Im Konflikt zwischen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] und [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI.]] stand er loyal zum Kaiser, wofür er schweren körperlichen und finanziellen Schaden hinnehmen musste.<ref>Helga Sigl: ''Niklas Teschler-'', 2011, S. 134</ref> Niklas Teschler wurde politisch vom Wiener Bürger [[Simon Pötel]] unterstützt. Er gehörte zu den Gegner von [[Wolfgang Holzer (Bürgermeister)|Wolfgang Holzer]]. | Seit 1437 gehörte Teschler bis zu seinem Tod (mit Unterbrechungen) dem Stadtrat von Wien an, in dem er unterschiedliche Ämter bekleidete. Als besonders bedeutend gilt seine Zeit als [[w:Münzmeister|Münzmeister]] (1460-1462).<ref name="perger"/> 1453 und 1456-1457 war er Bürgermeister von Wien.<ref name ="WebsiteWien"/> Im Konflikt zwischen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] und [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI.]] stand er loyal zum Kaiser, wofür er schweren körperlichen und finanziellen Schaden hinnehmen musste.<ref>Helga Sigl: ''Niklas Teschler-'', 2011, S. 134</ref> Niklas Teschler wurde politisch vom Wiener Bürger [[Simon Pötel]] unterstützt. Er gehörte zu den Gegner von [[Wolfgang Holzer (Bürgermeister)|Wolfgang Holzer]]. | ||
== Orte in Wien mit Bezug zu Niklas Teschler == | == Orte in Wien mit Bezug zu Niklas Teschler == |
Version vom 28. Januar 2018, 21:14 Uhr
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Niklas Teschler (* um 1400, wohl im Bodenseeraum[1]; † zwischen dem 19. August und 23. November 1485, vermutlich in Wien)[2] war Bürgermeister von Wien. Er gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Stadt Wien des 15. Jahrhunderts.
Herkunft
Niklas Teschlers Wappen zeigt auf einem roten Schild einen gekrönten springenden Wolf auf einem goldenen Dreiberg, der ein Tier im Rachen hält. Es entsteht der Eindruck, der Wolf würde aus dem Helm wachsen[3]vgl. Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 bis 1526. Ein Handbuch (= Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 18). Deuticke, Wien 1988, ISBN 3-7005-4600-9, S. 185</ref> Verheiratet war er seit 1434 mit Anna († 1481), der Tochter des Wiener Bürgers Hans Galnroder und Witwe des Wiener Bürgers Hans Tänhauser des Älteren. Die Ehe der beiden blieb kinderlos, hielt aber fast 50 Jahre. Sein Stiefsohn Hans Tanhauser der Jüngere heiratete 1450 Barbara, die Tochter des Wiener Münzanwalts und Hubschreibers Jakob Rechwein († 1471/4172). Auch diese Ehe blieb kinderlos.[4]
Leben
Niklas Teschler, dessen Vater in das Patriziat der Reichsstadt Ravensburg aufgestiegen war, ließ sich um 1421 in der Stadt Wien nieder.[4] Dort war er Hausgenosse[A 1] und Kaufmann.[2] Sein Vermögen begründete sich einerseits durch den Handel (vor allem im Tuchhandel) und andererseits durch den Erwerb von Haus- und Grundbesitz.[5]
Seit 1437 gehörte Teschler bis zu seinem Tod (mit Unterbrechungen) dem Stadtrat von Wien an, in dem er unterschiedliche Ämter bekleidete. Als besonders bedeutend gilt seine Zeit als Münzmeister (1460-1462).[3] 1453 und 1456-1457 war er Bürgermeister von Wien.[2] Im Konflikt zwischen Kaiser Friedrich III. und Erzherzog Albrecht VI. stand er loyal zum Kaiser, wofür er schweren körperlichen und finanziellen Schaden hinnehmen musste.[6] Niklas Teschler wurde politisch vom Wiener Bürger Simon Pötel unterstützt. Er gehörte zu den Gegner von Wolfgang Holzer.
Orte in Wien mit Bezug zu Niklas Teschler
Niklas Teschlers Wohnsitz war der legendäre "Regensburger Hof", das sich am heutigen Lugeck befand. Er hatte ihn 1428 erworben und zu einem Beherbergungs- und Gaststättenbetrieb ausbauen lassen. Dort fanden bis zu seinem Tod immer wieder bedeutende öffentliche Veranstaltungen (Gastmähler, Bälle) statt.[7]
Literatur
- Ferdinand Opll: Leben im mittelalterlichen Wien. Böhlau, Wien / Köln / Weimar, 1998, ISBN 3-205-98913-9, S. 168–172 (Biographie)
- Ferdinand Opll - Peter Csendes: Von den Anfängen bis zur ersten Wiener Türkenbelagerung (1529) (= Wien. Geschichte einer Stadt. Bd. 1). Böhlau, Wien u. a., 2001, ISBN 3-205-99266-0
- Helga Sigl: Niklas Teschler. (ungedruckte) Diplomarbeit, Universität Wien, 2011 digital
Weblinks
- Teschler, Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten
Einzelnachweise
- ↑ Ferdinand Opll - Peter Csendes: Von den Anfängen bis zur ersten Wiener Türkenbelagerung (1529)., 2001, S. 127
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Teschler, Website Stadt Wien, eingesehen am 28. Jänner 2018
- ↑ 3,0 3,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
<ref>
-Tag vorhanden: Für die Referenz namensperger
wurde kein Text angegeben. - ↑ 4,0 4,1 vgl. Ferdinand Opll - Peter Csendes: Von den Anfängen bis zur ersten Wiener Türkenbelagerung (1529), 2001, S. 168
- ↑ vgl. Ferdinand Opll - Peter Csendes: Von den Anfängen bis zur ersten Wiener Türkenbelagerung (1529), 2001, S. 168f.
- ↑ Helga Sigl: Niklas Teschler-, 2011, S. 134
- ↑ vgl. Ferdinand Opll - Peter Csendes: Von den Anfängen bis zur ersten Wiener Türkenbelagerung (1529), 2001, S. 127 und S. 169
Anmerkungen
- ↑ Das Konsortium der Wiener "Hausgenossen" war im 15. Jahrhundert mit der Ausführung der landesfürstlichen Münzprägung im Herzogtum Österreich beauftragt und für den Handel mit Edelmetall zuständig war. Seine Mitglieder bildeten die wirtschaftliche crème de la crème des Wiener Bürgertums.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Oswald Reicholf / | Bürgermeister von Wien 1453 | Oswald Reicholf |
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Konrad Hölzler der Jüngere | Bürgermeister von Wien 1456-1457 | Thomas Schwarz ? |