Anna von Österreich (1318-1343): Unterschied zwischen den Versionen
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Nach dem Tod Johann Heinrichs trat Anna von Österreich in das [[Clarakloster]] in Wien ein, das einer ihrer Onkel, Herzog [[Rudolf I. (Böhmen)|Rudolf III. von Österreich]], zusammen mit seiner ersten Ehefrau [[Blanche von Frankreich|Blanka von Frankreich]] gestiftet hatte. Dort bekleidete sie seit 1341 die Würde der Äbtissin. Nach ihrem Tod fand sie im Clarakloster auch ihre letzte Ruhestätte. Die Gründe für den Eintritt in einen Orden (dazu einen Orden des Hl. Franziskus) sind unbekannt, doch ist ein Zusammenhang zwischen dem Umstand, dass sie aus keiner ihrer beiden Ehen Kinder hatte, nicht auszuschließen<ref>Vgl. Ellen Widder: ''Überlegungen zur politischen Wirksamkeit von Frauen im 14. Jahrhundert.'' [[Margarete Maultasch]] und Agnes von Ungarn als Erbtöchter, Ehefrauen und Witwen. In: Christoph Haidacher - Mark Mersikwsky (Hrsg.): ''1363 - 2013''. 650 Jahre Tirol mit Österreich. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 2015, ISBN 978-3-7030-0851-1, S. 132</ref>. | Nach dem Tod Johann Heinrichs trat Anna von Österreich in das [[Clarakloster]] in Wien ein, das einer ihrer Onkel, Herzog [[Rudolf I. (Böhmen)|Rudolf III. von Österreich]], zusammen mit seiner ersten Ehefrau [[Blanche von Frankreich|Blanka von Frankreich]] gestiftet hatte. Dort bekleidete sie seit 1341 die Würde der Äbtissin. Nach ihrem Tod fand sie im Clarakloster auch ihre letzte Ruhestätte.<ref name ="opll78/>. Die Gründe für den Eintritt in einen Orden (dazu einen Orden des Hl. Franziskus) sind unbekannt, doch ist ein Zusammenhang zwischen dem Umstand, dass sie aus keiner ihrer beiden Ehen Kinder hatte, nicht auszuschließen<ref>Vgl. Ellen Widder: ''Überlegungen zur politischen Wirksamkeit von Frauen im 14. Jahrhundert.'' [[Margarete Maultasch]] und Agnes von Ungarn als Erbtöchter, Ehefrauen und Witwen. In: Christoph Haidacher - Mark Mersikwsky (Hrsg.): ''1363 - 2013''. 650 Jahre Tirol mit Österreich. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 2015, ISBN 978-3-7030-0851-1, S. 132</ref>. | ||
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Version vom 17. Februar 2018, 20:00 Uhr
Anna von Österreich (* 1318; † 14. oder 15. Dezember 1343 in Wien[1]) war durch Heirat eine Herzogin von Bayern (bzw. Niederbayern) und eine Gräfin von Görz und als Witwe eine Äbtissin des Klosters St. Klara in Wien.
Herkunft und Ehen
Anna von Österreich war eine der Töchter von Herzog Friedrich I. von Österreich von Österreich aus seiner Ehe mit Elisabeth von Aragón. Ihr Vater, besser bekannt als Friedrich der Schöne, war als Friedrich (III.) König des Heiligen Römischen Reiches beziehungsweise Gegenkönig von Kaiser Ludwig IV. (Ludwig der Bayer).
Anna von Österreich heiratete im Jahr 1326 in Landshut den Herzog Heinrich III. von Niederbayern. Nach dessen Tod im Jahr 1333 schloss sie im Jahr 1336 in Görz eine zweite Ehe mit dem Grafen Johann Heinrich von Görz(-Tirol). Kinder aus einer ihrer beiden Ehen sind nicht belegt.
Bedeutung der zweiten Ehe für ihre Familie
Ihr zweiter Ehemann war der Sohn des Grafen Heinrich II. von Görz-Tirol († 1323) aus dessen zweiter Ehe mit Beatrix von Bayern. Heinrich II. war bei der jahrelangen Auseinandersetzung zwischen Annas Vater und Ludwig dem Baiern um die deutsch-römische Königswürde auf Seiten der Habsburger gestanden. Von seinem Vater hatte Johann Heinrich die Herrschaften und Güter der Grafen von Görz in Istrien, am Karst in Krain und in der Windischen Mark sowie einen beträchtlichen Teil der Kärntner und Osttiroler Güter geeerbt. Der Heiratsvertrag, der im Jahr 1335 geschlossen worden war, verpflichtete ihn seine Besitzungen politisch und militärisch der Kontrolle der Habsburger zu unterstellen. Diese versuchten nach seinem Tod im Jahr 1338 seine görzischen Burgen in der Windischen Mark und im Herzogtum Kärnten auf Dauer unter ihre Herrschaft zu bringen, doch konnten sich letztlich die Grafen Albert III. († um 1374), Meinhard VI. († um 1385) und Heinrich III. († um 1363), die Cousins von Johann Heinrich doch durchsetzen und die Erbschaft behaupten.[2]
Annas Klostereintritt
Nach dem Tod Johann Heinrichs trat Anna von Österreich in das Clarakloster in Wien ein, das einer ihrer Onkel, Herzog Rudolf III. von Österreich, zusammen mit seiner ersten Ehefrau Blanka von Frankreich gestiftet hatte. Dort bekleidete sie seit 1341 die Würde der Äbtissin. Nach ihrem Tod fand sie im Clarakloster auch ihre letzte Ruhestätte.[3]. Die Gründe für den Eintritt in einen Orden (dazu einen Orden des Hl. Franziskus) sind unbekannt, doch ist ein Zusammenhang zwischen dem Umstand, dass sie aus keiner ihrer beiden Ehen Kinder hatte, nicht auszuschließen[4].
Literatur
- Joseph Riedmann: Anna, Herzogin von Niederbayern, in: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Carl Ueberreuter, Wien / Piper, München 1988, S. 52
- Constantin von Wurzbach: Anna von Oesterreich, Herzogin von Bayern. Nr. 21. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 149 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ Geburts- und Sterbedaten lt. Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon., S. 52.
- ↑ vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien 2001, S. 247f.
- ↑ Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
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-Tag vorhanden: Für die Referenz namensopll78
wurde kein Text angegeben. - ↑ Vgl. Ellen Widder: Überlegungen zur politischen Wirksamkeit von Frauen im 14. Jahrhundert. Margarete Maultasch und Agnes von Ungarn als Erbtöchter, Ehefrauen und Witwen. In: Christoph Haidacher - Mark Mersikwsky (Hrsg.): 1363 - 2013. 650 Jahre Tirol mit Österreich. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 2015, ISBN 978-3-7030-0851-1, S. 132