Jörg von Seisenegg: Unterschied zwischen den Versionen

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Jörg von Seisenegg seit 1447 Untermarschall des Herzogtums Österreich. 1450 "erbte" er das Landesgericht zusammen mit der Pflegschaft [[Persenbeug]] von [[Georg Scheck vom Wald|Jörg Scheck vom Wald]], die später auch an ihn verpfändet wurde, wobei er als Rat des späteren Kaisers [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] belegt ist. 1451/52 gehörte er zu jenen Adligen des Herzogtums Österreich, die sich nicht dem [[w:Mailberger Bund|Mailberger Bund]] anschlossen. Nachdem [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus]] offiziell die Herrschaft über das Herzogtum übernommen hatte, wirke er dann für diesen als Befehlshaber in [[Krems an der Donau|Krems]] und [[Stein an der Donau|Stein]]. Nach dem Tod von König Ladislaus war er wieder auf der Seite des Kaisers, ehe er 1462/63 auf die Seite von [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]] wechselte.<ref name ="heinig274"/>
Jörg von Seisenegg seit 1447 Untermarschall des Herzogtums Österreich. 1450 "erbte" er das Landesgericht zusammen mit der Pflegschaft [[Persenbeug]] von [[Georg Scheck vom Wald|Jörg Scheck vom Wald]], die später auch an ihn verpfändet wurde, wobei er als Rat des späteren Kaisers [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] belegt ist. 1451/52 gehörte er zu jenen Adligen des Herzogtums Österreich, die sich nicht dem [[w:Mailberger Bund|Mailberger Bund]] anschlossen. Nachdem [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus]] offiziell die Herrschaft über das Herzogtum übernommen hatte, wirke er dann für diesen als Befehlshaber in [[Krems an der Donau|Krems]] und [[Stein an der Donau|Stein]]. Nach dem Tod von König Ladislaus war er wieder auf der Seite des Kaisers, ehe er 1462/63 auf die Seite von [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]] wechselte.<ref name ="heinig274"/>


Nach dem Tod Albrechts gehörte er dem Gefolge von [[Wolfgang von Wallsee|Wolfgang (V.) von Wallsee]] an und engagierte sich für [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich ("''Siegmund dem Münzreichen''"))]].<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 274f.</ref> 1462 löste Kaiser Friedrich III. die Pfandschaft Persenbeug ein, 1463 aberkannte er Jörg von Seisenegg das Landgericht und verlieh es seinem Kämmerer Matthäus von Spaur. 1465 erlaubte er Erasmus von Stubenberg einige Güter im Ispertal auszulösen, die zur Herrschaft Weitenegg gehörten, welche damals im Besitz Jörgs war.<ref name ="heinig275">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 275</ref>
Nach dem Tod Albrechts gehörte er dem Gefolge von [[Wolfgang von Wallsee|Wolfgang (V.) von Wallsee]] an und engagierte sich für [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich ("''Siegmund dem Münzreichen''"))]].<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 274f.</ref> 1462 löste Kaiser Friedrich III. die Pfandschaft Persenbeug ein, 1463 aberkannte er Jörg von Seisenegg das Landgericht und verlieh es seinem Kämmerer Matthäus von Spaur. 1465 erlaubte er Erasmus von Stubenberg einige Güter im [[Yspertal (Landschaft)|Yspertal]] auszulösen, die zur [[Schloss Weitenegg|Herrschaft Weitenegg]] (heute in der Gemeinde [[Leiben]]) gehörten, welche damals im Besitz von Jörg war.<ref name ="heinig275">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 275</ref>


Später dürfte es zu einer Annäherung an den Kaiser gekommen sein, doch als dessen Rat ist Jörg von Seisenegg nicht mehr nachgewiesen, obwohl er 1479 noch als dessen Diener bezeichnet wird. 1467 scheint er als Pfleger von Persenbeug auf.<ref name ="heinig275"/>
Später dürfte es wieder zu einer Annäherung an den Kaiser gekommen sein, doch als dessen Rat ist Jörg von Seisenegg nicht mehr nachgewiesen, obwohl er 1479 noch als dessen Diener bezeichnet wird. 1467 scheint er als Pfleger von Persenbeug auf.<ref name ="heinig275"/>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 7. August 2018, 17:11 Uhr

Jörg von Seisenegg (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um / nach 1479), auch Georg von Seisenegg, war ein Adeliger im Herzogtum Österreich[A 1].

Herkunft und Familie

Jörg von Seisenegg entstammte einer Familie, die sich nach Seisenegg (heute Teil der Gemeinde Viehdorf) in der Nähe von Amstetten benannte.[1]

Leben

Jörg von Seisenegg seit 1447 Untermarschall des Herzogtums Österreich. 1450 "erbte" er das Landesgericht zusammen mit der Pflegschaft Persenbeug von Jörg Scheck vom Wald, die später auch an ihn verpfändet wurde, wobei er als Rat des späteren Kaisers Friedrich III. belegt ist. 1451/52 gehörte er zu jenen Adligen des Herzogtums Österreich, die sich nicht dem Mailberger Bund anschlossen. Nachdem König Ladislaus offiziell die Herrschaft über das Herzogtum übernommen hatte, wirke er dann für diesen als Befehlshaber in Krems und Stein. Nach dem Tod von König Ladislaus war er wieder auf der Seite des Kaisers, ehe er 1462/63 auf die Seite von Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich wechselte.[1]

Nach dem Tod Albrechts gehörte er dem Gefolge von Wolfgang (V.) von Wallsee an und engagierte sich für Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund dem Münzreichen")).[2] 1462 löste Kaiser Friedrich III. die Pfandschaft Persenbeug ein, 1463 aberkannte er Jörg von Seisenegg das Landgericht und verlieh es seinem Kämmerer Matthäus von Spaur. 1465 erlaubte er Erasmus von Stubenberg einige Güter im Yspertal auszulösen, die zur Herrschaft Weitenegg (heute in der Gemeinde Leiben) gehörten, welche damals im Besitz von Jörg war.[3]

Später dürfte es wieder zu einer Annäherung an den Kaiser gekommen sein, doch als dessen Rat ist Jörg von Seisenegg nicht mehr nachgewiesen, obwohl er 1479 noch als dessen Diener bezeichnet wird. 1467 scheint er als Pfleger von Persenbeug auf.[3]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1, S. 274f. (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 274
  2. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 274f.
  3. 3,0 3,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 275

Anmerkungen

  1. Zu seiner Zeit umfasste das Herzogtum Österreich nur das heutige Bundesland Wien sowie einen Großteil des heutigen Bundeslandes Niederösterreich und Teile des späteren Bundeslandes Österreich.