Johann Kaufmann: Unterschied zwischen den Versionen
K (→Leben) |
K (Artikel ausgearbeitet) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Johann Kaufmann''' (* um 1458; † 25. Mai [[1537]], in Wien)<ref name ="WebsiteWien">vgl. [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#K Kaufmann Johann], Website Stadt Wien, eingesehen am 28. Jänner 2018</ref> war [[w:Bürgermeister|Bürgermeister]] der Stadt [[Wien]]. | '''Johann (von) Kaufmann''' (* um 1458, [[w:Sterzing|Sterzing]], damals Grafschaft Tirol; † [[25. Mai]] [[1537]], in Wien)<ref name ="WebsiteWien">vgl. [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#K Kaufmann Johann], Website Stadt Wien, eingesehen am 28. Jänner 2018</ref>, auch '''Hans Kaufmann''' oder '''Johannes Kaufmann''', war [[w:Bürgermeister|Bürgermeister]] der Stadt [[Wien]]. | ||
<!-- <ref group="A"> --> | <!-- <ref group="A"> --> | ||
Zeile 7: | Zeile 6: | ||
Johann Kaufmann stammte aus [[w:Sterzing|Sterzing]], damals [[w:Gefürstete Grafschaft Tirol|Grafschaft Tirol]]. Er war der Sohn von Eberhard Kaufmann (genannt zwischen 1454 und 1492) aus dessen Ehe mit Margret Krakoflin.<ref name ="WebsiteWien"/> | Johann Kaufmann stammte aus [[w:Sterzing|Sterzing]], damals [[w:Gefürstete Grafschaft Tirol|Grafschaft Tirol]]. Er war der Sohn von Eberhard Kaufmann (genannt zwischen 1454 und 1492) aus dessen Ehe mit Margret Krakoflin.<ref name ="WebsiteWien"/> | ||
Johann Kaufmann war seit 1498 mit Anna (* zwischen 1473 und 1477; † 1537), Tochter | Johann Kaufmann war seit 1498 mit Anna (* zwischen 1473 und 1477; † 1537), Tochter des Ratsbürgers Wolfgang Leubenpeck aus dessen Ehe mit Anna Salzer verheiratet<ref name ="WebsiteWien"/>.<ref name ="Czeike">vgl. {{Czeike|3|483||Kaufmann Hans}}</ref> | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Johann Kaufmann, der | Johann Kaufmann studierte seit 1472 an der juridischen Fakultät der [[w:Universität Wien|Universität Wien]]. 1480 übersiedelte er nach [[w:Bologna|Bologna]], wo er seine Studien an der dortigen Universität beendete (Dr. jur.).<ref name ="Czeike"/> 1498 ließ er sich nach Aufenthalten in [[w:Köln|Köln]] und [[w:Ingolstadt|Ingolstadt]], wo er 1491/92 als Rektor an der dortigen Universität belegt ist, in Wien nieder, wo er das Bürgerrecht erwarb. Dort führte er ein zurückgezogenes Leben als Privatier, wurde aber immer wieder von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] um Rechtsgutachten gebeten und bei der Lösung internationaler Fragen zugezogen.<ref name ="Czeike"/> | ||
Johann Kaufmann wurde 1515 vom Wiener Stadtrat zum Bürgermeister der Stadt Wien gewählt.<ref name ="WebsiteWien"/> In diesem Amt ist er urkundlich zwischen dem 14. März 1515 und dem 24. November 1515 belegt.<ref name ="Czeike"/> In seine Amtszeit fällt der [[w:Wiener Fürstentag|Wiener Fürstenkongress]] (17.-28. Juli 1515) zwischen Kaiser Maximilian, dem [[w:Königreich Böhmen|böhmisch]]-[[w:Königreich Ungarn|ungarischen]] König [[w:Vladislav II. (Böhmen und Ungarn)|Wladislaw]] und dem [[w:Polen-Litauen|polnischen König]] [[w:Sigismund I. (Polen)|Sigismund]] teilnahmen. Auf diesem Kongress wurde eine zusätzliche erbrechtliche Verbindung zwischen dem [[w:Habsburg|Haus Österreich (Habsburg)]] und den [[w:Jagiellonen|Jagiellonen]] beschlossen, die letztlich zur Doppelhochzeit zwischen dem späteren Kaiser [[w:Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] und [[w:Anna von Böhmen und Ungarn|Anna von Böhmen und Ungarn]] sowie deren Bruder, dem böhmisch-ungarischen König [[w:Ludwig II. (Böhmen und Ungarn)|Ludwig II.]] mit Ferdinands Schwester [[w:Maria von Ungarn|Mari]] führte.<ref name ="Czeike"/> Als Bürgermeister verhinderte Kaufmann nicht, dass Kaiser Maximilian im selben Jahr den Großhandel freigab, was für die Wiener Kaufleute eine schwere Konkurrenz durch auswärtige Händler bedeutete.<ref>vgl. [[w:Andreas P. Pittler|Andreas Pittler]]: ''Die Bürgermeister Wiens''. Die Geschichte der Stadt in Porträts. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 2003, ISBN 3-8000-3873-0, S. 23</ref> | |||
Erst 1519 war Johann Kaufmann wieder politisch tätig, als er in diesem Jahr dem Landtag des Herzogtums Österreich unter der Enns angehörte. Danach war er Mitglied des niederösterreichischen Hofrats und war 1521-1537 Rat des niederösterreichischen Regiments.<ref name ="Czeike"/> | |||
== Ehrungen == | |||
Johann Kaufmann wurde 1500 in den Adelsstand und 1430 in den Ritterstand erhoben.<ref name ="Czeike"/> | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* {{Czeike|3|483||Kaufmann Hans}} [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1115416 digital] | |||
* [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit''. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters''. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 ([http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345858735_0053&DMDID=dmdlog42&PHYSID=phys754 Rezension]) | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#K Kaufmann Johann], Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten | * [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#K Kaufmann Johann], Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten | ||
* [https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Hans_Kaufmann_(Bürgermeister) Hans Kaufmann], WienWiki.AT | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
Zeile 40: | Zeile 47: | ||
[[Kategorie:Jurist]] | [[Kategorie:Jurist]] | ||
[[Kategorie:Geboren im 15. Jahrhundert]] | [[Kategorie:Geboren im 15. Jahrhundert]] | ||
[[Kategorie:Geboren außerhalb von Österreich]] | |||
[[Kategorie:Gestorben 1537]] | [[Kategorie:Gestorben 1537]] | ||
[[Kategorie:Gestorben in Wien]] | [[Kategorie:Gestorben in Wien]] | ||
[[Kategorie:Mann]] | [[Kategorie:Mann]] | ||
[[Kategorie:Geschichte (Wien)]] | [[Kategorie:Geschichte (Wien)]] |
Version vom 25. August 2018, 12:37 Uhr
Johann (von) Kaufmann (* um 1458, Sterzing, damals Grafschaft Tirol; † 25. Mai 1537, in Wien)[1], auch Hans Kaufmann oder Johannes Kaufmann, war Bürgermeister der Stadt Wien.
Herkunft und Familie
Johann Kaufmann stammte aus Sterzing, damals Grafschaft Tirol. Er war der Sohn von Eberhard Kaufmann (genannt zwischen 1454 und 1492) aus dessen Ehe mit Margret Krakoflin.[1]
Johann Kaufmann war seit 1498 mit Anna (* zwischen 1473 und 1477; † 1537), Tochter des Ratsbürgers Wolfgang Leubenpeck aus dessen Ehe mit Anna Salzer verheiratet[1].[2]
Leben
Johann Kaufmann studierte seit 1472 an der juridischen Fakultät der Universität Wien. 1480 übersiedelte er nach Bologna, wo er seine Studien an der dortigen Universität beendete (Dr. jur.).[2] 1498 ließ er sich nach Aufenthalten in Köln und Ingolstadt, wo er 1491/92 als Rektor an der dortigen Universität belegt ist, in Wien nieder, wo er das Bürgerrecht erwarb. Dort führte er ein zurückgezogenes Leben als Privatier, wurde aber immer wieder von Kaiser Maximilian I. um Rechtsgutachten gebeten und bei der Lösung internationaler Fragen zugezogen.[2]
Johann Kaufmann wurde 1515 vom Wiener Stadtrat zum Bürgermeister der Stadt Wien gewählt.[1] In diesem Amt ist er urkundlich zwischen dem 14. März 1515 und dem 24. November 1515 belegt.[2] In seine Amtszeit fällt der Wiener Fürstenkongress (17.-28. Juli 1515) zwischen Kaiser Maximilian, dem böhmisch-ungarischen König Wladislaw und dem polnischen König Sigismund teilnahmen. Auf diesem Kongress wurde eine zusätzliche erbrechtliche Verbindung zwischen dem Haus Österreich (Habsburg) und den Jagiellonen beschlossen, die letztlich zur Doppelhochzeit zwischen dem späteren Kaiser Ferdinand I. und Anna von Böhmen und Ungarn sowie deren Bruder, dem böhmisch-ungarischen König Ludwig II. mit Ferdinands Schwester Mari führte.[2] Als Bürgermeister verhinderte Kaufmann nicht, dass Kaiser Maximilian im selben Jahr den Großhandel freigab, was für die Wiener Kaufleute eine schwere Konkurrenz durch auswärtige Händler bedeutete.[3]
Erst 1519 war Johann Kaufmann wieder politisch tätig, als er in diesem Jahr dem Landtag des Herzogtums Österreich unter der Enns angehörte. Danach war er Mitglied des niederösterreichischen Hofrats und war 1521-1537 Rat des niederösterreichischen Regiments.[2]
Ehrungen
Johann Kaufmann wurde 1500 in den Adelsstand und 1430 in den Ritterstand erhoben.[2]
Literatur
- Felix Czeike (Hrsg.): Kaufmann Hans. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 483. digital
- Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)
Weblinks
- Kaufmann Johann, Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten
- Hans Kaufmann, WienWiki.AT
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Kaufmann Johann, Website Stadt Wien, eingesehen am 28. Jänner 2018
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Kaufmann Hans. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 483.
- ↑ vgl. Andreas Pittler: Die Bürgermeister Wiens. Die Geschichte der Stadt in Porträts. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 2003, ISBN 3-8000-3873-0, S. 23
Anmerkungen
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Friedrich Piesch | Bürgermeister von Wien 1515 | Hans Süß |