Georg von Losenstein: Unterschied zwischen den Versionen
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== Leben == | == Leben == |
Version vom 21. Oktober 2018, 21:02 Uhr
Georg (I.) von Losenstein (* um 1440, auf Schloss Gschwendt in Neuhofen an der Krems; † 1509, in Eisenstadt)[1], auch Jörg von Losenstein, war ein Adeliger des Österreich.[A 1] und Landeshauptmann des Herzogtums Steier[A 2]
Herkunft und Familie
Georg von Losenstein entstammte einer bedeutenden, im Herzogtum Österreich ansässigen Adelsfamilie. Nach Heinig war seine Familie mit den Herren von Pernegg verwandt[2]. Georg von Losenstein war der Sohn und Erbe von Rudolf (II.) v. Losenstein, dem Begründer der Linie Losenstein-Gschwendt aus dessen Ehe mit Magdalena von Polhaim-Wartenburg[A 3], die später eine weitere Ehe mit Hans von Traun einging.[1]
Georg von Losenstein heiratete um 1460 Anna von Törring (* um 1445), Erbtochter von Georg von Törring aus dessen Ehe mit Beatrix von Wolffenstein. Aus dieser Ehe hatte er 11 Kinder, von denen einige später in den Dienst von Kaiser Maximilian I. als Kriegsherren dienten. Einer seiner Söhne war Wolfgang von Losenstein, ein später legendenumwobener "Raubritter".[1]
Georg von Losenstein war ein Neffe von Bernhard von Losenstein, der 1436 den jungen Herzog Friedrich V. von Österreich (den späteren Kaiser Friedrich III.) auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land begleitete. Andere Familiemitglieder, so zum Beispiel die "Linie Losenstein-Schallaburg", gehörten zu den Gegnern des Kaisers.[3] Über seine Ehefrau war er entfernt mit Johann von Starhemberg, dem spätere Landeshauptmann des Herzogtums Österreich (ob der Enns), verwandt.[1]
Leben
Georg von Losenstein war im Besitz der Herrschaft Losensteinleiten (heute in Wolfern), die er wesentlich ausbaute.[3] 1472 verkaufte er gemeinsam mit seinem Cousin Wilhelm (aus der Linie "Losenstein-Schallaburg") das "Losenstein'sche Haus" in der damaligen "Västlgasse" in Steyr an den Dominikanerorden, welche dieses zu seinem umbauen ließ. 1474 unterstützte Georg von Losenstein Johann (IV.) von Starhemberg bei der Belagerung und Rückeroberung der vom böhmischen Königreich eingenommenen Burg Hörschlag (heute Teil von Rainbach im Mühlkreis.[1]
Außerdem war er viele Jahre Rat von Kaiser Friedrich III.[3]. Von 4. Oktober 1491 bis 2. Jänner 1494 kaiserlicher Landeshauptmann des Herzogtums Steier. Sein Sitz war, wie bereits bei seinen Vorgängern, die Stadt Graz.[1] Daraufhin war er 1494-1501 Landeshauptmann des Herzogtums Österreich ob der Enns. 1501 wurde er von Kaiser Maximilian I. gemeinsam mit seinem Cousin Christoph von Losenstein zum Hofrichter der "Niederösterreichischen Lande" ernannt. 1507 wurde er noch kaiserlicher Pfleger von Freistadt und 1508 Pfleger von Eisenstadt.[1]
Literatur
- Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1(Rezension)
Weblinks
- Burg Losenstein, Burglosenstein.AT
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Burg Losenstein, Burglosenstein.AT, eingesehen am 21. Oktober 2018
- ↑ vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 208
- ↑ 3,0 3,1 3,2 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 209, Fußnote
Anmerkungen
- ↑ Das Herzogtum Österreich umfasste im 15. Jahrhundert das spätere Bundesland Wien sowie Teile der heutigen Bundesländer Österreich und Österreich und des heutigen Staates Slowenien. 1417 kam die Stadt Steyr mit ihrem Umland zum Herzogtum Österreich. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich)
- ↑ Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals Teile der heutigen Bundesländer Steiermark und Niederösterreich und des heutigen Staates Slowenien.
- ↑ Nach Heinig war seine Mutter eine Anna von Zelking, vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 209, Fußnote