Blanche von Frankreich: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 4. November 2018, 15:03 Uhr

Die Minoritenkirche in Wien, wo Blanka beigesetzt wurde. Ihr Grabmal ist nicht erhalten.

Blanka von Frankreich, eigentlich Blanche von Frankreich (* um 1282, vermutlich in Paris; † 1. März 1305, vermutlich in Wien) war durch Heirat eine Herzogin von Österreich.

Familie

Herzogin Blanka war eine Enkelin von König Ludwig IX. von Frankreich ("Ludwig dem Heiligen") und Halbschwester von König Philipp IV. von Frankreich ("Philipp der Schöne"). Ihre Eltern waren König Philipp III. von Frankreich ("Philipp der Kühne") und dessen 2. Ehefrau Maria von Brabant. Zu Pfingsten des Jahres 1300 heiratete sie in Paris Herzog Rudolf (III.) von Österreich[1]. Aus der Ehe hatte sie keine Kinder, belegt ist nur eine Totgeburt. In ihrem Ehekontrakt war ein wechselseitiges Erbfolgerecht zwischen beiden Familien festgelegt[2].

Leben

Herzogin Blanka ist im Dezember 1300 erstmals in Wien belegt.[1] Angeblich gab es zwischen ihr und ihrem Ehemann zunächst Verständigungsprobleme, da sie nicht einmal Latein konnte. Allerdings wurde sie schon bald eine Stütze für Rudolf, den sie zum Beispiel in das Herzogtum Steier[A 1] begleitete, wo sie während seiner Abwesenheit seine Vertretung übernahm.[3]

1304 verfügte sie testamentarisch zu Ehren ihres Großvaters, der 1297 heilig gesprochen worden war, den Bau einer Kapelle. Diese wurde jedoch erst nach ihrem Tod von ihrer Schwägerin Elisabeth erbaut. Diese Ludwigskapelle ist heute Teil der Wiener Minoritenkirche, die sich von der früheren Klosteranlage erhalten hat. In dieser wurde für Blanka um 1330 ein frühgotisches Hochgrab aus Marmor errichtet, in dem sie beigesetzt war, das aber nicht erhalten ist. Es verschwand während des Umbaus der Kirche (1784-1786) durch den Hofarchitekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg.[4]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien, 1995, S. 62
  2. vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Verlag Carl Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978, S. 66
  3. vgl. Werner Tscherne: Die frühen Habsburger in der Steiermark, S. 23
  4. vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien, 1995, S. 63f.

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals im Wesentlichen das heutige Bundesland Steiermark sowie Teile des heutigen Sloweniens und der heutigen Bundesländer Niederösterreich (Grafschaft Pitten mit Wiener Neustadt) und Oberösterreich (Stadt und Herrschaft Steyr).
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