Laurenz Taschendorfer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Laurenz Taschendorfer''' (* im 15. Jahrhundert, in [[w:Brasov|Kronstadt]], [[w:Siebenbürgen|Siebenbürgen]]; † vor dem 13. Juli 1499, in [[Wien]])<ref name ="Czeike">vgl. {{Czeike|5|417||Taschendorfer, Laurenz}}</ref>, auch '''Johann Laurenz Taschendorfer''', war angeblich 1489–1490 [[w:Bürgermeister|Bürgermeister]] der Stadt Wien<ref group="A">Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den [[w:Landstände|Landständen]] des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den [[w:Babenberg|Babenbergern]] war Wien seit Herzog [[w:Heinrich II. (Österreich)|Heinrich (II.)]] von [[w:Erzherzogtum Österreich|Österreich]] ("''Heinrich Jasomirgott''") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Unter den Habsburgern Wien gehörte zu den Residenzen der [[w:Habsburg|Habsburger]] und wurde im 17. Jahrhundert die Hauptstadt ihres Reiches.</ref>.
<ref group="A">Allerdings ist er auf der Website der Stadt Wien nicht erwähnt, vgl. [https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bgmbio.html#vie_suchwidget Bürgermeister], Website Stadt Wien, Wiener Bürgermeister - Lebensdaten, eingesehen am 28. Jänner 2018</ref>


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==

Version vom 1. Dezember 2018, 20:14 Uhr

Laurenz Taschendorfer (* im 15. Jahrhundert, in Kronstadt, Siebenbürgen; † vor dem 13. Juli 1499, in Wien)[1], auch Johann Laurenz Taschendorfer, war angeblich 1489–1490 Bürgermeister der Stadt Wien[A 1].

Herkunft und Familie

Laurenz Taschendorfer führte ein Wappen mit einem gespaltenen Schild, das in jedem Feld eine aufrechte Feder trug, deren Kielende wiederum zu einem Vogelfuß auslief, was auch im Flug dargestellt war. Er war dreimal verheiratet,
∞ in 1. Ehe (seit 1468) mit Anna († vor 1472), Tochter des Mediziners Michael Schrick,
∞ in 2. Ehe mit Anna Smauss († vor 1. Februar 1476),
∞ in 3. Ehe mit Margarete († vor 27. März 1514), Tochter von Bürgermeister Hans Heml. Nach seinem Tod heiratete sie Georg Ebersperger, diese Ehe wurde bereits vor dem 13. Juli 1499 geschlossen.[1]

Leben

Laurenz Taschendorfer studierte an der Wiener Universität (Immatrikulation im Wintersemester 1445/46) und war seit 1467 als Apotheker in Wien tätig. Er erwarb 1468 von der Witwe des Apothekers Caspar Herman (Puchveler) ein Haus (heute: Wien 1, Seilergasse 4), in dem die Apotheke "Zum schwarzen Mohren" untergebracht war, die ihm bis zu seinem Tod gehörte. 1481 kaufte er außerdem Teile eines weiteren Hauses samt Garten und Turm in der Verberstraße (heute: Wien 1, Dorotheergasse 6-8) und vermehrte seinen Grundbesitz durch den Ankauf von weiteren Liegenschaften in der Stadt Wien (in der Kärntner Straße und der Wollzeile) und Weingärten außerhalb der Stadt Wien.[1]

Seit 1475 bekleidete er verschiedene öffentliche Ämter, so war er mehrmals Ratsherr (1475/76, 1491-1493 und 1495-1496) und Stadtrichter (1480-5. Juni 1485, 1488-1490 und 1494), außerdem 1481 Studentenrichter (beziehungsweise Universitätrichter), 1487-1488 und 1493 Verweser des Grundbuchs und 1495-1497 Münzmeister. Von 1489 bis zum 6. April 1490 war er Bürgermeister von Wien, seine letzte Nennung als Bürgermeister fällt auf den Todestag des ungarischen Königs Matthias Corvinus.[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Taschendorfer, Laurenz. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 417.

Anmerkungen

  1. Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den Landständen des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den Babenbergern war Wien seit Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Unter den Habsburgern Wien gehörte zu den Residenzen der Habsburger und wurde im 17. Jahrhundert die Hauptstadt ihres Reiches.
VorgängerAmtNachfolger
Leonhard RadaunerBürgermeister von Wien
1489–1490
Stephan Een