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Der '''Buddy Verein''' [[Wien]] wurde 1993 gegründet, aber schon ab 1986 waren ''Buddies'' ehrenamtlich im Rahmen der [[AIDS-Hilfe|AIDS-Hilfe Wien]] tätig. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet ’’Kumpel’’ oder ’’Freund’’. Die ''Buddies'' des Vereins kümmern sich jeweils um einen Menschen, der mit [[HIV]] lebt. Sie besuchen ihren Patienten regelmäßig zu Hause oder im Spital – zum Zuhören und Reden, zu gemeinsamen Aktivitäten, wie Kaffeehaus- oder Kinobesuch. Der freundschaftliche Kontakt verhindert Vereinsamung und kräftigt den Lebenswillen. Oft ist der ''Buddy'' die einzige konstante Bezugsperson, stets steht er in emotionalen Krisen zur Seite. Dieses Konzept der emotionalen Begleitung von Menschen mit HIV und AIDS stammt aus den 1980er Jahren aus den [[USA|Vereinigten Staaten]] und war damals – als noch massive Diskriminierung von AIDS-Kranken herrschte und die [[Kombinationstherapie]] noch nicht zur Verfügung stand – innovativ und richtungsweisend | Der '''Buddy Verein''' [[Wien]] wurde 1993 gegründet, aber schon ab 1986 waren ''Buddies'' ehrenamtlich im Rahmen der [[AIDS-Hilfe|AIDS-Hilfe Wien]] tätig. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet ’’Kumpel’’ oder ’’Freund’’. Die ''Buddies'' des Vereins kümmern sich jeweils um einen Menschen, der mit [[HIV]] lebt. Sie besuchen ihren Patienten regelmäßig zu Hause oder im Spital – zum Zuhören und Reden, zu gemeinsamen Aktivitäten, wie Kaffeehaus- oder Kinobesuch. Der freundschaftliche Kontakt verhindert Vereinsamung und kräftigt den Lebenswillen. Oft ist der ''Buddy'' die einzige konstante Bezugsperson, stets steht er in emotionalen Krisen zur Seite. Dieses Konzept der emotionalen Begleitung von Menschen mit HIV und AIDS stammt aus den 1980er Jahren aus den [[USA|Vereinigten Staaten]] und war damals – als noch massive Diskriminierung von AIDS-Kranken herrschte und die [[Kombinationstherapie]] noch nicht zur Verfügung stand – innovativ und richtungsweisend. | ||
Das ''Helferzellen''-Projekt wurde 1992 ins Leben gerufen. ''Helferzellen'', benannt nach den [[T-Helferzelle|Immunabwehrzellen]], sind ebenfalls ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereins, die sich allerdings um praktische Dinge kümmern, wie Reparaturen | Das ''Helferzellen''-Projekt wurde 1992 ins Leben gerufen. ''Helferzellen'', benannt nach den [[T-Helferzelle|Immunabwehrzellen]], sind ebenfalls ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereins, die sich allerdings um praktische Dinge kümmern, wie Reparaturen oder Einkäufe, die von den Betroffenen nicht mehr selbst erledigt werden können. Außerdem führen die ''Helferzellen'' Besuchsdienste auf Krankenstationen durch. | ||
Der Verein wird von einem dreiköpfigen Vorstand geleitet, Koordinatorin des ''Buddy-Projekts'' | Gründer des Vereins ist der Psychotherapeut ''Ernst Silbermayr''. Der Verein wird von einem dreiköpfigen Vorstand geleitet, Koordinatorin des ''Buddy-Projekts'' ist die Psychoanalytikerin ''Nina Arzberger''. Die ''Helferzellen'' werden von ''Gabriele Leuthner-List'' geleitet. In den Jahren 1993 bis 2008 wurde der ''Buddy Verein'' substantiell vom [[Life Ball]] gefördert, und zwar mit durchschnittlich 46.364,86 Euro pro Jahr.<ref>[http://www.lifeball.org/images_lb/downloads/2011/93-09geldvergabe%201993-2009.pdf Life Ball Geldvergabe 1993 bis 2009]</ref> Vom Verein bekommen ''Buddies'' und ''Helferzellen'' zuerst eine solide Einschulung, dann fortlaufend Supervision und einen Spesenersatz. | ||
Der ''Buddy Verein'' ist national gut vernetzt | Der ''Buddy Verein'' ist national gut vernetzt, hält einen Verbindungsdienst zu den beiden Wiener HIV-Stationen ''Annenheim'' am [[Otto-Wagner-Spital|OWS]] und ''Süd-B'' am [[Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien|AKH]], kooperiert mit [[HIV-mobil]] und ''Aids-Hilfe Wien'', nimmt regelmäßig am [[AIDS-Stammtisch]] teil und hat die Forderungen der österreichischen ''AIDS-Community'' zur [[AIDS 2010]] in Wien aktiv unterstützt. | ||
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* [http://wien.orf.at/stories/473060/ "Mein Leben mit HIV": Ein Betroffener erzählt], Zugriff am 5. Februar 2011 | * [http://wien.orf.at/stories/473060/ "Mein Leben mit HIV": Ein Betroffener erzählt], Zugriff am 5. Februar 2011 | ||
* [http://www.spendenparlament.at/netautor/napro4/appl/na_professional/parse.php?id=2500%2C2217%2C%2C Besuch beim Buddy Verein], Zugriff am 5. Februar 2011 | * [http://www.spendenparlament.at/netautor/napro4/appl/na_professional/parse.php?id=2500%2C2217%2C%2C Besuch beim Buddy Verein], Zugriff am 5. Februar 2011 | ||
* [http://www.lifeball.org/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=60&lang=de Life Ball | * [http://www.lifeball.org/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=60&lang=de Life Ball], Zugriff am 5. Februar 2011 | ||
* [http://blog.aidshilfe.de/2010/12/20/procontra-brauchen-wir-noch-aids-buddies/ Brauchen wir noch Aids-Buddies?], Zugriff am 5. Februar 2011 | * [http://blog.aidshilfe.de/2010/12/20/procontra-brauchen-wir-noch-aids-buddies/ Brauchen wir noch Aids-Buddies?], Zugriff am 5. Februar 2011 | ||
Version vom 26. April 2011, 11:50 Uhr
Der Buddy Verein Wien wurde 1993 gegründet, aber schon ab 1986 waren Buddies ehrenamtlich im Rahmen der AIDS-Hilfe Wien tätig. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet ’’Kumpel’’ oder ’’Freund’’. Die Buddies des Vereins kümmern sich jeweils um einen Menschen, der mit HIV lebt. Sie besuchen ihren Patienten regelmäßig zu Hause oder im Spital – zum Zuhören und Reden, zu gemeinsamen Aktivitäten, wie Kaffeehaus- oder Kinobesuch. Der freundschaftliche Kontakt verhindert Vereinsamung und kräftigt den Lebenswillen. Oft ist der Buddy die einzige konstante Bezugsperson, stets steht er in emotionalen Krisen zur Seite. Dieses Konzept der emotionalen Begleitung von Menschen mit HIV und AIDS stammt aus den 1980er Jahren aus den Vereinigten Staaten und war damals – als noch massive Diskriminierung von AIDS-Kranken herrschte und die Kombinationstherapie noch nicht zur Verfügung stand – innovativ und richtungsweisend.
Das Helferzellen-Projekt wurde 1992 ins Leben gerufen. Helferzellen, benannt nach den Immunabwehrzellen, sind ebenfalls ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereins, die sich allerdings um praktische Dinge kümmern, wie Reparaturen oder Einkäufe, die von den Betroffenen nicht mehr selbst erledigt werden können. Außerdem führen die Helferzellen Besuchsdienste auf Krankenstationen durch.
Gründer des Vereins ist der Psychotherapeut Ernst Silbermayr. Der Verein wird von einem dreiköpfigen Vorstand geleitet, Koordinatorin des Buddy-Projekts ist die Psychoanalytikerin Nina Arzberger. Die Helferzellen werden von Gabriele Leuthner-List geleitet. In den Jahren 1993 bis 2008 wurde der Buddy Verein substantiell vom Life Ball gefördert, und zwar mit durchschnittlich 46.364,86 Euro pro Jahr.[1] Vom Verein bekommen Buddies und Helferzellen zuerst eine solide Einschulung, dann fortlaufend Supervision und einen Spesenersatz.
Der Buddy Verein ist national gut vernetzt, hält einen Verbindungsdienst zu den beiden Wiener HIV-Stationen Annenheim am OWS und Süd-B am AKH, kooperiert mit HIV-mobil und Aids-Hilfe Wien, nimmt regelmäßig am AIDS-Stammtisch teil und hat die Forderungen der österreichischen AIDS-Community zur AIDS 2010 in Wien aktiv unterstützt.
Weblinks
- Webpräsenz des Buddy Vereins, Zugriff am 5. Februar 2011
- "Mein Leben mit HIV": Ein Betroffener erzählt, Zugriff am 5. Februar 2011
- Besuch beim Buddy Verein, Zugriff am 5. Februar 2011
- Life Ball, Zugriff am 5. Februar 2011
- Brauchen wir noch Aids-Buddies?, Zugriff am 5. Februar 2011