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* Als alleinige Erbtochter des letzten Grafen von Pfirt, ihre Schwester wurde finanziell abgefunden, erbte Johanna die [[w:Grafschaft Pfirt|Grafschaft Pfirt]] im [[w:Elsaß|Elsaß]] und mit dieser ein Gebiet, das vom westlichen [[w:Sundgau|Sundgau]] bis zur [[w:Burgundische Pforte|Burgundischen Pforte]] reichte und durch ihre Ehe unter die Herrschaft der Herzöge von Österreich (Habsburger) kam.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 133</ref> | * Als alleinige Erbtochter des letzten Grafen von Pfirt, ihre Schwester wurde finanziell abgefunden, erbte Johanna die [[w:Grafschaft Pfirt|Grafschaft Pfirt]] im [[w:Elsaß|Elsaß]] und mit dieser ein Gebiet, das vom westlichen [[w:Sundgau|Sundgau]] bis zur [[w:Burgundische Pforte|Burgundischen Pforte]] reichte und durch ihre Ehe unter die Herrschaft der Herzöge von Österreich (Habsburger) kam.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 133</ref> | ||
* Johanna von Pfirt war Burg- und Grundherrin von [[Perchtoldsdorf]], das im 14. Jahrhundert ein Nebensitz von mehreren Herzoginnen von Österreich war<ref group="A">Die anderen Herzoginnen waren [[Elisabeth von Görz-Tirol|Elisabeth von Görz-Tirol]], [[Elisabeth von Virneburg]], [[Katharina von Luxemburg|Katharina von Böhmen]] und [[Beatrix von Zollern|Beatrix von Nürnberg]]</ref>.<ref>vgl. [http://burg.perchtoldsdorf.at/burg_01_1.html Burg Perchtoldsdorf], Website der Marktgemeinde Perchtoldsdorf, eingesehen am 17. Februar 2018</ref> | * Johanna von Pfirt war Burg- und Grundherrin von [[Perchtoldsdorf]], das im 14. Jahrhundert ein Nebensitz von mehreren Herzoginnen von Österreich war.<ref group="A">Die anderen Herzoginnen waren [[Elisabeth von Görz-Tirol|Elisabeth von Görz-Tirol]], [[Elisabeth von Virneburg]], [[Katharina von Luxemburg|Katharina von Böhmen]] und [[Beatrix von Zollern|Beatrix von Nürnberg]]</ref>.<ref>vgl. [http://burg.perchtoldsdorf.at/burg_01_1.html Burg Perchtoldsdorf], Website der Marktgemeinde Perchtoldsdorf, eingesehen am 17. Februar 2018</ref> | ||
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* [[Gaming]]: Gemeinsam mit Albrecht stiftete Johanna 1330 die [[w:Kartause Gaming|Kartause Gaming]], in der beide ihre letzte Ruhestätte fanden. Nachdem ihre Gebeine zwischen 1782 und 1985 in die Pfarrkirche von Gaming überführt worden waren, wurden sie 1985 wieder in die Kartause rückgeführt.<ref name ="czeike"/> Die aus Blei gefertigte Inschrift-Platte ihrer Grabstätte in der Kartause trägt wie die ihres Ehemannes an den vier Ecken der Umrahmung die Wappenschilde der Herzogtümer [[ | * [[Gaming]]: Gemeinsam mit Albrecht stiftete Johanna 1330 die [[w:Kartause Gaming|Kartause Gaming]], in der beide ihre letzte Ruhestätte fanden. Nachdem ihre Gebeine zwischen 1782 und 1985 in die Pfarrkirche von Gaming überführt worden waren, wurden sie 1985 wieder in die Kartause rückgeführt.<ref name ="czeike"/> Die aus Blei gefertigte Inschrift-Platte ihrer Grabstätte in der Kartause trägt wie die ihres Ehemannes an den vier Ecken der Umrahmung die Wappenschilde der Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer [[Portal:Niederösterreich|Niederösterreich]] und [[Portal:Wien|Wien]].</ref>, [[Herzogtum Steiermark|Steiermark]]<ref group="A">Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer [[Portal:Steiermark|Steiermark]] und [[Portal:Oberösterreich|Oberösterreich]].</ref>, [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]]<ref group="A">Das Gebiet des Herzogtums Kärnten umfasste damals Teile des heutigen [[Portal:Kärnten|Bundeslandes Kärnten]] mit Herrschaftsansprüchen auf die [[w:Krain|Mark Krain]] (heute Teil von [[w:Slowenien|Slowenien]]), die zu dieser Zeit von den Herzögen von Österreich (Habsburger) an die Meinhardiner verpfändet war. Weitere Teile des heutigen Bundeslandes gehörten zwar damals bereits zum Herzogtum, standen aber zu dieser Zeit noch unter der Herrschaft des [[w:Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] und dessen [[w:Bistum Gurk|Suffraganbistum Gurk]] sowie der [[w:Meinhardiner#Albertinische Linie|Albertinischen Linie]] der Grafen von Görz und Tirol.</ref> und der Grafschaft Pfirt.<ref>vgl. [[w:Franz-Heinz Hye|Franz-Heinz Hye]]: ''Österreich und die Steiermark'' - heraldische Aspekte. In: [[w:Othmar Pickl|Othmar Pickl]] (Hrsg.): ''800 Jahre Steiermark und Österreich 1192-1992''. Der Beitrag der Steiermark zu Österreichs Größe. Graz 1992, S. 150f.</ref> | ||
=== Wien === | === Wien === | ||
* [[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]]: | * [[Innere Stadt (Wien)|Wien 1]]: Auf dem Südturm des [[Stephansdom (Wien)|Wiener Stephansdoms]] befindet sich heute die Kopie einer Skulptur der Herzogin Johanna. Das Original, eine Sandsteinfigur, die als Teil einer Figurengruppe zwischen 1359 / 1365 geschaffen wurde, findet sich heute im [[w:Wien Museum|Wien Museum (früher Historisches Museum der Stadt Wien)]].<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 139</ref> Wegen der Umbauarbeiten übersiedelte sie im Mai 2019 mit den anderen Figuren dieser Gruppe vorübergehend ins [[w:Österreichische Galerie Belvedere|Museum Belvedere]], wo sie im Prunkstall des Unteren Belvederes zu besichtigen war.<ref>vgl. Heiner Wesemann: ''Aus nächster Nähe''. In: Der Merker [https://onlinemerker.com/wien-belvedere-wiener-fuerstenfiguren/ online]</ref> | ||
* [[Döbling|Wien 19]]: 1351 stiftete Johanna im Hauptturm der Burg auf dem [[w:Leopoldsberg|Kahlenberg]]<ref group="A">Dieser Kahlenberg wurde im 17. Jahrhundert unter Kaiser Leopold I. in Leopoldsberg umbenannt. Er ist nicht ident mit dem heutigen [[w:Kahlenberg|Kahlenberg]] in Wien, der bis dahin "Sauberg" oder "Schweineberg" genannt wurde, vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 36</ref> die Georgskapelle. Diese wurde vor 1521 profaniert und 1577 gemeinsam mit dem Hauptturm gesprengt. Heute befindet sich hier die [[w:Kirche am Leopoldsberg|Wallfahrtskirche zur Maria, Hilfe der Christen]], besser bekannt als Kirche St. Leopold.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)''. Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 31</ref> | * [[Döbling|Wien 19]]: 1351 stiftete Johanna im Hauptturm der Burg auf dem [[w:Leopoldsberg|Kahlenberg]]<ref group="A">Dieser Kahlenberg wurde im 17. Jahrhundert unter Kaiser Leopold I. in Leopoldsberg umbenannt. Er ist nicht ident mit dem heutigen [[w:Kahlenberg|Kahlenberg]] in Wien, der bis dahin "Sauberg" oder "Schweineberg" genannt wurde, vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 36</ref> die Georgskapelle. Diese wurde vor 1521 profaniert und 1577 gemeinsam mit dem Hauptturm gesprengt. Heute befindet sich hier die [[w:Kirche am Leopoldsberg|Wallfahrtskirche zur Maria, Hilfe der Christen]], besser bekannt als Kirche St. Leopold.<ref>vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)''. Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 31</ref> | ||
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Version vom 3. September 2019, 19:04 Uhr
Gräfin Johanna von Pfirt (* um 1300, in Basel; † 15. November 1351, vermutlich in Wien)[1], , auch Jeannette de Ferrette et Montbéliard, war durch ihre Ehe eine Herzogin von Österreich.
Herkunft und Familie
Johanna war die älteste Tochter des Grafen Ulrich (III.) von Pfirt (* 1281; † 1324, in Basel), Herr von Rougemont[2], aus seiner Ehe mit Gräfin Johanna von Mömpelgard (Jeannette de Montbéliard) (* 1284; † 1349). Über ihre Mutter war sie eine Urenkelin von Herzog Hugo (IV.) von Burgund[2]. Am 26. März 1324 heiratete sie Herzog Albrecht II. von Österreich ("Albrecht den Weisen" / "Albrecht den Lahmen"), mit dem sie mindestens sieben Kinder hatte[2].
-> Siehe Albrecht II. (Österreich)#Herkunft und Familie
Gräfin Ursula von Pfirt (* 1315; † 1367), Johannas jüngere Schwester, war die Mutter des als Minnesänger bekannten Grafen Hugo (XII.) von Montfort (auch Graf Hugo (VIII.) von Montfort zu (Tettnang)-Bregenz).
Leben
- Als alleinige Erbtochter des letzten Grafen von Pfirt, ihre Schwester wurde finanziell abgefunden, erbte Johanna die Grafschaft Pfirt im Elsaß und mit dieser ein Gebiet, das vom westlichen Sundgau bis zur Burgundischen Pforte reichte und durch ihre Ehe unter die Herrschaft der Herzöge von Österreich (Habsburger) kam.[3]
- Johanna von Pfirt war Burg- und Grundherrin von Perchtoldsdorf, das im 14. Jahrhundert ein Nebensitz von mehreren Herzoginnen von Österreich war.[A 1].[4]
Erinnerungsstätten an Johanna von Pfirt im heutigen Österreich
Oberösterreich
- St. Florian: Johanna von Pfirt ist auf einem Glasbild im Stift St. Florian verewigt.
Niederösterreich
- Gaming: Gemeinsam mit Albrecht stiftete Johanna 1330 die Kartause Gaming, in der beide ihre letzte Ruhestätte fanden. Nachdem ihre Gebeine zwischen 1782 und 1985 in die Pfarrkirche von Gaming überführt worden waren, wurden sie 1985 wieder in die Kartause rückgeführt.[2] Die aus Blei gefertigte Inschrift-Platte ihrer Grabstätte in der Kartause trägt wie die ihres Ehemannes an den vier Ecken der Umrahmung die Wappenschilde der Herzogtümer Österreich[A 2], Steiermark[A 3], Kärnten[A 4] und der Grafschaft Pfirt.[5]
Wien
- Wien 1: Auf dem Südturm des Wiener Stephansdoms befindet sich heute die Kopie einer Skulptur der Herzogin Johanna. Das Original, eine Sandsteinfigur, die als Teil einer Figurengruppe zwischen 1359 / 1365 geschaffen wurde, findet sich heute im Wien Museum (früher Historisches Museum der Stadt Wien).[6] Wegen der Umbauarbeiten übersiedelte sie im Mai 2019 mit den anderen Figuren dieser Gruppe vorübergehend ins Museum Belvedere, wo sie im Prunkstall des Unteren Belvederes zu besichtigen war.[7]
- Wien 19: 1351 stiftete Johanna im Hauptturm der Burg auf dem Kahlenberg[A 5] die Georgskapelle. Diese wurde vor 1521 profaniert und 1577 gemeinsam mit dem Hauptturm gesprengt. Heute befindet sich hier die Wallfahrtskirche zur Maria, Hilfe der Christen, besser bekannt als Kirche St. Leopold.[8]
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411, 2001, S. 138
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl.Felix Czeike (Hrsg.): Albrecht II. von Habsburg. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 42. digital
- ↑ vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411, 2001, S. 133
- ↑ vgl. Burg Perchtoldsdorf, Website der Marktgemeinde Perchtoldsdorf, eingesehen am 17. Februar 2018
- ↑ vgl. Franz-Heinz Hye: Österreich und die Steiermark - heraldische Aspekte. In: Othmar Pickl (Hrsg.): 800 Jahre Steiermark und Österreich 1192-1992. Der Beitrag der Steiermark zu Österreichs Größe. Graz 1992, S. 150f.
- ↑ vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411, 2001, S. 139
- ↑ vgl. Heiner Wesemann: Aus nächster Nähe. In: Der Merker online
- ↑ vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!). Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 31
Anmerkungen
- ↑ Die anderen Herzoginnen waren Elisabeth von Görz-Tirol, Elisabeth von Virneburg, Katharina von Böhmen und Beatrix von Nürnberg
- ↑ Das Herzogtum Österreich umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Wien.
- ↑ Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer Steiermark und Oberösterreich.
- ↑ Das Gebiet des Herzogtums Kärnten umfasste damals Teile des heutigen Bundeslandes Kärnten mit Herrschaftsansprüchen auf die Mark Krain (heute Teil von Slowenien), die zu dieser Zeit von den Herzögen von Österreich (Habsburger) an die Meinhardiner verpfändet war. Weitere Teile des heutigen Bundeslandes gehörten zwar damals bereits zum Herzogtum, standen aber zu dieser Zeit noch unter der Herrschaft des Erzstiftes Salzburg und dessen Suffraganbistum Gurk sowie der Albertinischen Linie der Grafen von Görz und Tirol.
- ↑ Dieser Kahlenberg wurde im 17. Jahrhundert unter Kaiser Leopold I. in Leopoldsberg umbenannt. Er ist nicht ident mit dem heutigen Kahlenberg in Wien, der bis dahin "Sauberg" oder "Schweineberg" genannt wurde, vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 36
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Johanna von Pfirt behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |