Haidnerhof (Spitalein): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Januar 2020, 17:24 Uhr
Die Haidnerhof, auch als Haidner, war einst ein Adelssitz an einer wichtigen Verkehrsstraße des Herzogtums Kärntens. Später war er ein bedeutender Gutshof, dann ein Bauernhof.
Lage
Der Haidnerhof befindet sich in Spitalein (Teil der Siedlung Spitzwiesen, heute Teil der Gemeinde Deutsch-Griffen. Es handelt sich um einen früheren Adelssitz und späteren Bauernhof.[1] Heute ist in ihm ein Betreuungs- und Wohnheim untergebracht.[2] Zum Almbesitz des Haidnerhofes gehört das "Haidnertrögle", eine Quelle mit einer sehr guten Wasserqualität.[3]
Geschichte
Bereits im 13. Jahrhundert befand sich in der späteren Siedlung Spitalein ein Hospiz, das der Siedlung den Namen geben sollte, und vermutlich auch eine kleine Kirche. Das Hospiz und der spätere Haidnerhof sind erstmals um 1245 in einer Urkunde des Bistums Gurk genannt. 1256 ist nach einer Siegelinschrift ein "Ritter Bruno vom Spital" auf dem Hof ansässig, der meistens mit Bruno von Braunsberg identifiziert wird. Später war der Hof ein Gutsbesitz der Witwe Cäcilie Gerstner. 1427 kam er zusammen mit weiteren Lehen des Bistums Gurk in den Besitz ihrer Tochter Margarethe. Diese überließ ihn 1429 ihrem Ehemann Walther Zebinger, der später zu den Ratgebern von Kaiser Friedrich III. gehörte. Bereits 1430 verkaufte er den Hof mit dem dazugehörigen Gutsbesitz an Lienhart Harracher. 1455 ging der Hof an Andreas von Greißenegg.[4] Nach dessen Hinrichtung im April 1471 kam der Hof an die Herren von Feistritz, und in den Folgejahren wechselte der Hof häufig seine Besitzer.[1]
1593 ist der zu dieser Zeit privilegierte Gutshof erstmals als "Haidner am Spitällel" genannt. Für ihn mussten damals keine Abgaben an das Bistum Gurk gezahlt werden, allerdings waren die Besitzer zur Armenfürsorge verpflichtet. 1696 gehörte der Gutshof Jakob Haidner, 1740 Ruep Haidner und 1762 Franz Kobalter, der als "bischöflicher Freistifter am Hädnergut" belegt ist. 1772 war der Gutshof im Besitz von Thomas Olschnegger. Auf diesen folgte 1808 sein Sohn Joseph Olschnegger, der eine Brauberechtigung besaß und dort einen Bierauschank betrieb. 1843 kam der Haidnerhof in den Besitz von Karl Löhner, dem Schwiegersohn von Joseph Olschnegger, der 1850 der erste Bürgermeister der durch die Aufhebung der Grundherrschaften (um 1848/1850) entstandenen Gemeinde Deutsch-Griffen wurde. 1862 übernahm Albin Löhner, der Sohn von Karl Löhner, den Haidnerhof. Auf ihn folgte 1871 als Besitzerin des Haidnerhofes Baronin Amalia Buseck zu Alten-Buseck, eine geborene Gräfin Norman, die den Gutshof 1879 an Jakob Unterhösel verkaufte. 1882-1994 war der Hof im Besitz der Familie Prettner und deren Nachfahren. 1994 kaufte ihn die Familie Huber, welcher der benachbarte Fischerhof gehörte.[1]
Umgebung des Haidnerhofes
In der Nähe des Haidnerhofes befindet sich ein Wegkreuz, das Haidnerkreuz, welches vor 1828 gesetzt wurde.[3] In Spitalein befindet sich außerdem die Kirche "Zum Heiligen Johannes dem Täufer".
Erinnerungen an die Besitzerinnen und Besitzer des Haidnerhofes
- Anna Mulle (* 1776; * 1848), die Ehefrau von Joseph Olschnegger, wurde in der Pfarrkirche Deutsch-Griffen "zum Heiligen Jakobus" beigesetzt, wo sich ihre Grabplatte erhalten hat.[1]
Literatur
- Katrin Ortner: Die Siedlungs- und Flurnamen der Gemeinde Deutsch-Griffen im Gurktal. (ungedruckte) Diplomarbeit, Universität Wien, 2009
- Werner Sabitzer: Land der Hemma. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Styria, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013, ISBN 978-3-70120-100-6
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 32
- ↑ vgl. Wohn- und Betreuungsheime], ZPSR.AT, abgerufen am 17. Jänner 2020
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Katrin Ortner: Die Siedlungs- und Flurnamen der Gemeinde Deutsch-Griffen im Gurktal, 2009, S. 53
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 30