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* Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg (Herausgeber): ''Heimatbuch der Stadt Perg 2009'', Perg 2009 | * Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg (Herausgeber): ''Heimatbuch der Stadt Perg 2009'', Perg 2009 | ||
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Version vom 31. März 2020, 10:09 Uhr
Franz Baumann sen. (* 8. Februar 1922 in Perg; † 2. Dezember 2003) war ein österreichischer Unternehmer und Wirtschaftskammerfunktionär und Vereinsfunktionär in Perg.
Leben und Wirken
Baumann erlernte das Glaserhandwerk bei seinem Onkel Johann in den Jahren 1937 und 1938 und in weiterer Folge bis 1940 bei Fridolin Krausmann in Ried im Innkreis. Gleichzeitig besuchte er die Handelsschule Steyr, um sich für die Führung des väterlichen Handelsbetriebes auszubilden.
Im Anschluss an seine Ausbildung folgte der Dienst bei der Deutschen Wehrmacht, wo er zum Reichsarbeitsdienst in den Raum w:Hessen einberufen wurde. Er absolvierte die Kraftfahrausbildung im Fliegerausbildungsregiment Schleswig-Holstein und fand im Anschluss daran Verwendung als Fahrer an diversen Standorten in Deutschland, Frankreich und in der Sowjetunion. Ab September 1944 wurde er bei einem Fallschirmjäger-Regiment eingesetzt. Während des Rückzuges durch Frankreich und Holland nach Norddeutschland zeichnete er für die Verwaltung und Koordination von 160 Kraftfahrzeugen verantwortlich. Das Kriegsende erlebte er in Dänemark. In Ostfriesland geriet er in englische Kriegsgefangenschaft, durfte aber im Dezember 1945 nach Hause zurückkehren, wo er sich umgehend in das Handelsgeschäft seines Vaters einbrachte.
1948 heiratete er die Sparkassenangestellte Luise Höfinger. Als kurz darauf sein Vater bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, mussten die beiden über Nacht die Verantwortung für das Unternehmen übernehmen und es im Einklang mit der generellen wirtschaftlichen Entwicklung auszubauen. 1956 geht auch der Glaserei-Betrieb des Onkels an Franz Baumann über. Die Zusammenführung der beiden an verschiedenen Standorten in Perg verteilten Betriebe mit einer grundsätzlich unterschiedlichen Unternehmenskultur stellte eine große Herausforderung dar, die gut gemeistert werden konnte. 1956 bis 1958 ließ er umfangreiche Bauarbeiten am Firmengebäude am Töpferweg 1 vornehmen, die Glaserwerkstätte neu einrichten und mit einer Schleiferei ausstatten. Ergänzend wurden eigene Büroräume errichtet. Gleichzeitig wurde auch das Geschäftshaus am Hauptplatz umgestaltet. 1968 und 1969 wurden in der Gartenstraße neue Lager- und Garagen-Räumlichkeiten errichtet. 1975 entstand der Konstruktionsbau von Fensterfronten als neuer Geschäftszweig. 1976 erfolgte eine Vergrößerung und Modernisierung der Glaserei.
Öffentliches Engagement
Baumann war von 1950 bis 1953 und 1967 bis 1969 Obmann des Perger Verschönerungsvereins. Von 1952 bis 1974 fungierte er als Obmann der Perger Liedertafel. Baumann war Leiter des Festausschusses anlässlich der Stadterhebung von Perg und koordinierte den Veranstaltungsreigen von 6. bis 14. September 1969.
1981 engagierte sich Baumann als Obmann bei dem von Mitgliedern der Jungen Wirtschaft Perg neu gegründeten Perger Ausstellungsverein und blieb dort nach der Aufgliederung des Vereins in einen Werbe- und Ausstellungsverein Präsident.
Baumann war ab 1955 als Mitglied des Landesgremiums des Eisenhandels in der Standesvertretung tätig und hat im Lauf der Zeit mehrere Funktionen ausgeübt. 1967 wurde er zum Mitglied des Beirates für Statistik des Außenhandels. Von 1974 bis 1984 war er Bezirksstellenobmann der Handelskammer Perg und brachte großes Engagement für diese Tätigkeit auf.
Auszeichnungen
- Berufstitel Kommerzialrat (1967)
- Goldene Verdienstmedaille der Marktgemeinde Perg (1966)
- Goldenes Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich (1984)
Quellen
- Baumann/Glas/1886 GmbH, Perg und Franz Baumann (Herausgeber), Verena Hahn und Gerhard Obermüller (Autoren): 125 Jahre Baumann/Glas/1886, Eine Unternehmensgeschichte im Spiegel der Zeit, Perg, 2011
- Heimatverein Perg und Stadtgemeinde Perg (Herausgeber): Heimatbuch der Stadt Perg 2009, Perg 2009