Oswald Schreier: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Über die Herkunft, den familiären Hintergrund, den rechtlichen Status und die wirtschaftlichen Verhältnisse des Gerichtsboten Oswald Schreier ist nicht viel überliefert überliefert.<ref name ="Wallnöfer399">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 399</ref>
Oswald Schreier stammte aus [[Nassereith]], aus einer der vier Familien Schreier, die im 15. Jahrhundert in Dormitz (heute Teil der Gemeinde Nassereith) ansässig waren. Er dürfte mit Hans Schreier verwandt gewesen sein, der in Nassereith die Obermühle mit einem Haus, einem Hof und einem kleinen Anger als Zinslehen des [[Stift Stams|Stiftes Stams]] besaß.<ref name ="Wallnöfer399">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 399</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Am 10. Juni 1484 wurde Oswald Schreier aus [[Nassereith]] als Gerichtsbote, gemeinsam mit [[Hans Metzgar]], von landesfürstlichen Gericht Imst auf den Landtag in [[Hall in Tirol|Hall]] entsendet.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 324 und 399</ref>
Der Gerichtsbote Oswald Schreier könnte vielleicht mit jenem Oswald Schreier ident sein, der um 1460 in [[Inzing]] ansässig war und dort eine Hofstätte mit einem Krautgarten erbaute, welche zum Stamser Meierhof von Inzing gehörte. Relativ wahrscheinlich ist er jenem Oswald Schreier ident, welcher 1470 in einer Zeugenreihe als Amtmann zu Imst aufgelistet wird.<ref name ="Wallnöfer399"/> Am 10. Juni 1484 wurde Oswald Schreier als Gerichtsbote, gemeinsam mit [[Hans Metzgar]], von landesfürstlichen Gericht Imst auf den Landtag in [[Hall in Tirol|Hall]] entsendet.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 324 und 399</ref> 1485 beglaubigte er mit seinem eigenen Siegel den Revers von Jakob Stifter vom Stifterhof in Dormitz an das Stift Stams. Im selben Jahr wurde er außerdem als Zeuge für die Bestätigung eines Wiederkaufrechtes zu einem Hof in [[Axams]] genannt.<ref name ="Wallnöfer399"/>
 
Oswald Schreier dürfte in Nassereith landwirtschaftlich genutzte Güter besessen haben, allerdings gibt es dazu nur Hinweise, aber keine urkundlichen Belege. 1483 verkaufte aber der Burggraf Konrad mit seiner Ehefrau Hans Sprenger, dem damaligen Pfleger auf [[Burgruine Fragenstein|Fragenstein]], den Dornacker neben dem Stifterhof in Dormitz, für welchen Oswald Schreier zinste. 1462 war Oswald Schreier Zeuge einer Kundschaft, die der Landrichter von [[w:Merano|Meran]] über einen Hof im Gemeindegebiet von [[w:Algund|Algund]]<ref group="A">Algund, heute Lagundo, gehört seit 1919 zu [[w:Italien|Italien]].</ref> aufnahm, was Indiz dafür ist, dass sich der Gerichtsbote öfter im Burggrafenamt aufgehalten hat.<ref name ="Wallnöfer400">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 400</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 13. April 2020, 11:22 Uhr

Imst, heute. Oswald Schreier war Gerichtsbote des dort landesfürstlichen Gerichtes von Imst.

Oswald Schreier (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1484[A 1]) war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Oswald Schreier stammte aus Nassereith, aus einer der vier Familien Schreier, die im 15. Jahrhundert in Dormitz (heute Teil der Gemeinde Nassereith) ansässig waren. Er dürfte mit Hans Schreier verwandt gewesen sein, der in Nassereith die Obermühle mit einem Haus, einem Hof und einem kleinen Anger als Zinslehen des Stiftes Stams besaß.[1]

Leben

Der Gerichtsbote Oswald Schreier könnte vielleicht mit jenem Oswald Schreier ident sein, der um 1460 in Inzing ansässig war und dort eine Hofstätte mit einem Krautgarten erbaute, welche zum Stamser Meierhof von Inzing gehörte. Relativ wahrscheinlich ist er jenem Oswald Schreier ident, welcher 1470 in einer Zeugenreihe als Amtmann zu Imst aufgelistet wird.[1] Am 10. Juni 1484 wurde Oswald Schreier als Gerichtsbote, gemeinsam mit Hans Metzgar, von landesfürstlichen Gericht Imst auf den Landtag in Hall entsendet.[2] 1485 beglaubigte er mit seinem eigenen Siegel den Revers von Jakob Stifter vom Stifterhof in Dormitz an das Stift Stams. Im selben Jahr wurde er außerdem als Zeuge für die Bestätigung eines Wiederkaufrechtes zu einem Hof in Axams genannt.[1]

Oswald Schreier dürfte in Nassereith landwirtschaftlich genutzte Güter besessen haben, allerdings gibt es dazu nur Hinweise, aber keine urkundlichen Belege. 1483 verkaufte aber der Burggraf Konrad mit seiner Ehefrau Hans Sprenger, dem damaligen Pfleger auf Fragenstein, den Dornacker neben dem Stifterhof in Dormitz, für welchen Oswald Schreier zinste. 1462 war Oswald Schreier Zeuge einer Kundschaft, die der Landrichter von Meran über einen Hof im Gemeindegebiet von Algund[A 2] aufnahm, was Indiz dafür ist, dass sich der Gerichtsbote öfter im Burggrafenamt aufgehalten hat.[3]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 399
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 324 und 399
  3. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 400

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 399
  2. Algund, heute Lagundo, gehört seit 1919 zu Italien.