Gutenbrunn: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 10: Zeile 10:
== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[File:Pfarrkirche Gutenbrunn.jpg|thumb|Die Pfarrkirche Gutenbrunn]]
[[File:Pfarrkirche Gutenbrunn.jpg|thumb|Die Pfarrkirche Gutenbrunn]]
Der Name des Ortes bezieht sich auf eine eisenhaltige Heilquelle, an welcher ein "Gesundheitsbad" entstand, das im 18. und 19. Jahrhundert recht beliebt war. Nachdem an der Quelle eine "Marienerscheinung" gesichtet worden war, wurde dort eine Holzkapelle erbaut. In der Folge kam es zu Wallfahrten, so dass 1726 anstellte der Kapelle eine spätbarocke Saalkirche erbaut wurde, die Wallfahrtskirche "Unserer Liebe Frau in Gutenbrunn" und heutige Pfarrkirche Gutenbrunn, welche der Maria Heimsuchung geweiht ist. Im 18. Jahrhundert erlebte Gutenbrunn unter dem Industriellen [[Joseph von Fürnberg]] eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit.<ref>vgl. Herbert Neidhart: ''Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen im Kaisersaal des Schlosses Pöggstall''. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): ''Menschen und Denkmale''. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 230f.</ref>
Gutenbrunn war jahrhundertelang für seine Heilquelle berühmt, die von den Wallfahrern nach Maria Taferl gern aufgesucht wurde.
 
Der Name des Ortes bezieht sich auf eine eisenhaltige Heilquelle, an welcher ein "Gesundheitsbad" entstand, das im 18. und 19. Jahrhundert recht beliebt war.<ref>vgl. Herbert Neidhart: ''Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen im Kaisersaal des Schlosses Pöggstall''. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): ''Menschen und Denkmale''. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 230f.</ref> Auf diese Heilquelle bezieht sich auch die erste urkundliche Nennung des Ortes im Jahr 1556. Da der Ort auf einer Pilgerroute nach [[Maria Taferl]] lag, verdankte er seine Entstehung wesentlich den Wallfahrten dorthin.<ref name ="gedaechtnis">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/ort/gutenbrunn.html Gutenbrunn], GedaechtnisDesLandes.AT, abgerufen am 24. April 2020</ref> Nachdem an der Quelle eine "Marienerscheinung" gesichtet worden war, wurde 1726 eine Holzkapelle erbaut.<ref name ="Neidhart230">Herbert Neidhart: ''Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen im Kaisersaal des Schlosses Pöggstall''. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): ''Menschen und Denkmale''. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 230</ref> Dieses Gebiet gehörte damals zur Grundherrschaft [[Pöggstall]]. 1770 ließ Ernestina Eleonora von Seldern, die Witwe von [[Anton von Seldern]], der Grundherr zu Pöggstall gewesen war, diese erneuern.<ref name ="gedaechtnis"/> In der Folge wurde die Kapelle eine spätbarocke Saalkirche erbaut wurde, die Wallfahrtskirche "Unserer Liebe Frau in Gutenbrunn" und heutige Pfarrkirche Gutenbrunn, welche der Maria Heimsuchung geweiht ist.<ref name ="Neidhart231">Herbert Neidhart: ''Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen im Kaisersaal des Schlosses Pöggstall''. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): ''Menschen und Denkmale''. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 231</ref>
 
Die heutige Gemeinde Gutenbrunn entwickelte sich weitgehend aus einer Ortschaft, die sich im 17. Jahrhundert als eine Siedlung für Holzfäller und Glasarbeiter um die Kirche gebildet hatte.<ref name ="gedaechtnis"/> Im 18. Jahrhundert erlebte Gutenbrunn unter dem Industriellen [[Joseph von Fürnberg]] eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit.<ref name ="Neidhart231"/> Dieser förderte die Glas- Holzindustrie und ließ im Ort einige wichtige Gebäude (Schloss, Meierhof, Taverne, Badehaus etc.) erbauen. Auf seine Initiative hin wurde Gutenbrunn 1782 zusammen mit [[Martinsberg]] und [[Kirchbach]] samt dem [[Weinsberger Wald|Weinsberger Forst]] als eigene Grundherrschaft von der Grundherrschaft von Pöggstall abgetrennt und zum Markt erhoben. Ende des 18, Jahrhunderts verkaufte Joseph von Fürnberg die Herrschaft Gutenbrunn an den [[Franz II. (HRR)|Kaiser]].<ref name ="gedaechtnis"/>
 
1780-1808 war in Gutenbrunn außerdem der berühmte Glaskünstler [[w:Johann Josef Mildner|Josef Mildner]] tätig, dessen legendäres Verfahren für Glasmalereien auf Gold- und Silbergrund bis heute nicht entschlüsselt werden konnte. Gemeinsam mit dem benachbarten [[Bärnkopf]] gilt der Markt als Wiege des Skilanglaufs in Niederösterreich. Heute gehört Gutenbrunn, wo es noch einige land- und forstwirtschaftliche Klein- und Mittelbetriebe gibt, zu den Gemeinden im "Tal der Sonnenuhren". Das "Spektakel-Wirtshaus" im Ortszentrum wurde zu einem Künstlertreffpunkt im südlichen Waldviertel.<ref name ="gedaechtnis"/>


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==

Version vom 24. April 2020, 08:34 Uhr

Gutenbrunn ist eine Marktgemeinde mit 529 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2016) im Bezirk Zwettl in Niederösterreich.

Übersicht der Gemeinde in Wikipedia
Die ausklappbaren Informationen werden aus dem aktuell verfügbaren Artikel bei der Deutschsprachigen Wikipedia eingebunden.
Zur Ansicht der kompletten Information kann mit der Bildlaufleiste (Scrollbar) an der rechten Seite des Fensters navigiert werden. Das Anklicken von Verweisen (Links) innerhalb des Fensters ruft die entsprechenden Seiten der Deutschsprachigen Wikipedia auf. Um die ursprüngliche Anzeige wieder herzustellen, ist die gesamte Seite erneut zu laden. Um einen Wikipedia-Artikel zu bearbeiten, muss man den Artikel direkt in Wikipedia aufrufen! Der Link dazu ist Gutenbrunn .

Regionales aus der Gemeinde
Du weißt sicher mehr über diese Gemeinde oder diesen Bezirk - deshalb mach mit, mit Texten oder Fotos - wie? das siehst Du hier

48.365277777815.1191666667Koordinaten: 48° 22′ N, 15° 7′ O

Die Karte wird geladen …
Ganzseitige Karten: Gutenbrunn48.365277777815.1191666667


Gemeindegliederung

Geschichte

Die Pfarrkirche Gutenbrunn

Gutenbrunn war jahrhundertelang für seine Heilquelle berühmt, die von den Wallfahrern nach Maria Taferl gern aufgesucht wurde.

Der Name des Ortes bezieht sich auf eine eisenhaltige Heilquelle, an welcher ein "Gesundheitsbad" entstand, das im 18. und 19. Jahrhundert recht beliebt war.[1] Auf diese Heilquelle bezieht sich auch die erste urkundliche Nennung des Ortes im Jahr 1556. Da der Ort auf einer Pilgerroute nach Maria Taferl lag, verdankte er seine Entstehung wesentlich den Wallfahrten dorthin.[2] Nachdem an der Quelle eine "Marienerscheinung" gesichtet worden war, wurde 1726 eine Holzkapelle erbaut.[3] Dieses Gebiet gehörte damals zur Grundherrschaft Pöggstall. 1770 ließ Ernestina Eleonora von Seldern, die Witwe von Anton von Seldern, der Grundherr zu Pöggstall gewesen war, diese erneuern.[2] In der Folge wurde die Kapelle eine spätbarocke Saalkirche erbaut wurde, die Wallfahrtskirche "Unserer Liebe Frau in Gutenbrunn" und heutige Pfarrkirche Gutenbrunn, welche der Maria Heimsuchung geweiht ist.[4]

Die heutige Gemeinde Gutenbrunn entwickelte sich weitgehend aus einer Ortschaft, die sich im 17. Jahrhundert als eine Siedlung für Holzfäller und Glasarbeiter um die Kirche gebildet hatte.[2] Im 18. Jahrhundert erlebte Gutenbrunn unter dem Industriellen Joseph von Fürnberg eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit.[4] Dieser förderte die Glas- Holzindustrie und ließ im Ort einige wichtige Gebäude (Schloss, Meierhof, Taverne, Badehaus etc.) erbauen. Auf seine Initiative hin wurde Gutenbrunn 1782 zusammen mit Martinsberg und Kirchbach samt dem Weinsberger Forst als eigene Grundherrschaft von der Grundherrschaft von Pöggstall abgetrennt und zum Markt erhoben. Ende des 18, Jahrhunderts verkaufte Joseph von Fürnberg die Herrschaft Gutenbrunn an den Kaiser.[2]

1780-1808 war in Gutenbrunn außerdem der berühmte Glaskünstler Josef Mildner tätig, dessen legendäres Verfahren für Glasmalereien auf Gold- und Silbergrund bis heute nicht entschlüsselt werden konnte. Gemeinsam mit dem benachbarten Bärnkopf gilt der Markt als Wiege des Skilanglaufs in Niederösterreich. Heute gehört Gutenbrunn, wo es noch einige land- und forstwirtschaftliche Klein- und Mittelbetriebe gibt, zu den Gemeinden im "Tal der Sonnenuhren". Das "Spektakel-Wirtshaus" im Ortszentrum wurde zu einem Künstlertreffpunkt im südlichen Waldviertel.[2]

Sehenswürdigkeiten

  • Das Truckerhaus: Hier sind heute das Museum und die Kulturwerkstätte Gutenbrunn untergebracht sowie eine Gedenkstätte für den Glaskünstler Josef Mildner.[5]

Gemeindebetriebe

Freizeitanlagen

Öffentliche Einrichtungen

Blaulichtorganisationen

FF Gutenbrunn

Schulen

Wirtschaft

Vereine

Personen

Literatur

Einzelnachweise

  1. vgl. Herbert Neidhart: Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen im Kaisersaal des Schlosses Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 230f.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 vgl. Gutenbrunn, GedaechtnisDesLandes.AT, abgerufen am 24. April 2020
  3. Herbert Neidhart: Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen im Kaisersaal des Schlosses Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 230
  4. 4,0 4,1 Herbert Neidhart: Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen im Kaisersaal des Schlosses Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 231
  5. vgl. Truckerhaus, KulturUndWein.COM, abgerufen am 24. April 2020

Weblinks

 Gutenbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons