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Version vom 29. April 2020, 05:24 Uhr
Graf Meinhard (III.) von Görz (* um 1193/94; † 1258), auch Graf Meinhard (I.) von Tirol, auch Meinhard der Ältere, war der Schwiegersohn des Grafen Albert (III.) von Tirol und begründete durch seine Ehe mit dessen Tochter Adelheid die Familie der Grafen von Görz und Tirol, die im Spätmittelalter über das heutige Bundesland Tirol und Teile des heutigen Bundeslandes Kärnten herrschte.
Herkunft und Familie
Graf Meinhard (III.) von Görz war der Sohn des Grafen Engelbert (III.) von Görz († um 1220) und ein Neffe des Grafen Meinhard (II.) von Görz.[1]
Graf Meinhard von Görz hatte aus seiner Ehe mit Gräfin Adelheid von Tirol mindestens 3 Kinder:
- Gräfin Adelheid von Görz-Tirol († 1291) ∞ mit Graf Friedrich (I.) von Ortenburg († 1304)
- Graf Meinhard von Görz-Tirol II. († 1295), Graf von Tirol
- Graf Albert von Görz-Tirol († 1304), Graf von Görz
- ∞ in 1. Ehe mit Euphemia von Glogau, Tochter des Herzogs Konrad II. von Schlesien-Glogau
- ∞ in 2. Ehe mit Euphemia von Ortenburg
Herrschaften
Graf Meinhard herrschte
- seit 1220 über die Grafschaft Görz, bis 1231 gemeinsam mit seinem Onkel Meinhard (II.) von Görz.[2]
- seit 1253 über Teile der Grafschaft Tirol, gemeinsam mit Graf Gebhard (IV.) von Hirschberg
Zeitweise fungierte er außerdem als Vogt des Patriarchats Aquileia und der Hochstifte Trient und Brixen-Bozen.
Leben - Ergänzung
Nachdem Friedrich "der Streitbare" am 15. Juni 1246 in der Schlacht an der Leitha gefallen war, hinterließ er keine Nachkommen. Da es keine männlichen Verwandten gab und der Herzog über seine Nachfolge auch keine Bestimmungen getroffen hatte, ernannte Kaiser Friedrich II. Ende des Jahres 1246 den Grafen Otto von Eberstein zu seinem Reichsverweser für das Herzogtum Österreich, während er Meinhard als seinem Reichsverweser für das Herzogtum Steiermark einsetzte.[3]
Orte mit Bezug zu Graf Meinhard (III./I.) in der heutigen Republik Österreich
Kärnten
Um 1225 soll Graf Meinhard nach dem Bericht von Ulrich von Liechtenstein am Turnier von Friesach teilgenommen haben.[1]
Osttirol
- Lienz: Unter dem Grafen Meinhard dürften die ersten Münzen in Lienz (seit ca. 1195) geprägt worden sein.[4] 1243 schenkte er dem von seiner Ehefrau Adelheid in Lienz gegründeten Dominikanerinnenkloster für den Klosterbau ein Grundstück bei der Pfarrbrücke.[5]
Steiermark
Ende des Jahres 1221 gehörte Meinhard gemeinsam mit seinem gleichnamigen Onkel zu den Zeugen der Bestätigung der Privilegien des Stiftes St. Paul in Leibnitz durch Herzog Leopold "den Glorreichen". Anfang des Jahres 1222 sind sie ebenfalls für diese Bestätigung in Graz als Zeugen belegt. Im April 1224 stellten beide Grafen zusammen in Graz eine Urkunde aus.[1]
Literatur
- Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters. Kitab, Klagenfurt, 2000. ISBN 978-3902005045[A 1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 35
- ↑ vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 35 und S. 37
- ↑ vgl. Walter Kleindel: Österreich Chronik. Daten zur Geschichte und Kultur. Ueberreuter, Wien / Heidelberg, 1978, S. 57
- ↑ vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 39
- ↑ vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 44
Anmerkungen
- ↑ Bisher die einzige deutschsprachige wissenschaftliche Monographie zu den Grafen von Görz, quellenfundiert, aber in Bezug auf Sachlichkeit und Objektivität sind leider Abstriche zu machen.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Graf Albert (III.) von Tirol | Herrscher über die Grafschaft Tirol ca. 1253-1258 gemeinsam mit Graf Gebhard von Hirschberg | Graf Meinhard (II.) von Tirol zunächst gemeinsam mit Graf Albert (I.) von Görz |
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Graf Engelbert (III.) von Görz | Herrscher über Teile des späteren Osttirols ca. 1220–1258 | Graf Meinhard (II.) von Tirol zunächst gemeinsam mit Graf Albert (I.) von Görz |
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Meinhard I. behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |