Schloss Weinzierl: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==  
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Als erste urkundliche Nennung von Weinzierl gilt eine Urkunde um 1030, in welcher die Brüder Adalprecht und Anigast dem Kloster St. Emmeran in [[w:Regensburg|Regensburg]] einen Gutshof zu "Vvinzurilin" übertragen. Die [[Heinrich von Schaunberg#Herkunft und Familie|Grafen von Schaunberg]](?) betreuen 1363 ihren Lehensmann Wulfing den Hager mit der Verwaltung von Weinzierl. Um 1368 kam die Herrschaft als Lehen der Herren von Wallsee in den Besitz der Ritterfamilie Prunner. 1449 wurde Stephan Prunner von Weinzierl Hofmeister des Klosters [[St. Pölten]]. Vor 1558 kam Weinzierl in den Besitz von Christoph von Concin. Um 1578 übernahm Johann Linsmayer Schloss und Herrschaft Weinzierl. Er wurde 1579 als Edler Linsmayr zu Weinzierl in den ritterlichen Adelsstand und 1608 zum Freiherren zu Greiffenberg erhoben. Neben Weinzierl war er außerdem im Besitz der Herrschaften Seisenegg, Freienstein, Karlsbach und Wasen. Unter ihm und seinen Nachfahren wurde die mittelalterliche Burg zu einem Renaissanceschloss umgebaut. Nach dem Tod des Freiherren Johann Gottfried von Greiffenberg gelangten Schloss und Herrschaft Weinzierl durch seine Tochter Maria Katharina in den Besitz ihres Ehemannes  Helmhard Payr . 1681 kamen Schloss und Herrschaft Weinzierl durch eine weitere Heirat an die Grafen von Hofkirchen. Um 1710 gehörten sie den Grafen Carl Ludwig von Rogendorf und Carl Ludwig Souches, seit 1715 Johann Anton Praun zu Rottenhaus, der beides 1738 an [[Carl Weber|Karl Johann von Fürnberg]] verkaufte.<ref name ="burgen">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=789 Weinzierl], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 14. Juni 2020</ref>  
Als erste urkundliche Nennung von Weinzierl gilt eine Urkunde um 1030, in welcher die Brüder Adalprecht und Anigast dem Kloster St. Emmeran in [[w:Regensburg|Regensburg]] einen Gutshof zu "Vvinzurilin" übertragen. Die [[Heinrich von Schaunburg#Herkunft und Familie|Grafen von Schaunburg]](?) betreuen 1363 ihren Lehensmann Wulfing den Hager mit der Verwaltung von Weinzierl. Um 1368 kam die Herrschaft als Lehen der Herren von Wallsee in den Besitz der Ritterfamilie Prunner. 1449 wurde Stephan Prunner von Weinzierl Hofmeister des Klosters [[St. Pölten]]. Vor 1558 kam Weinzierl in den Besitz von Christoph von Concin. Um 1578 übernahm Johann Linsmayer Schloss und Herrschaft Weinzierl. Er wurde 1579 als Edler Linsmayr zu Weinzierl in den ritterlichen Adelsstand und 1608 zum Freiherren zu Greiffenberg erhoben. Neben Weinzierl war er außerdem im Besitz der Herrschaften Seisenegg, Freienstein, Karlsbach und Wasen. Unter ihm und seinen Nachfahren wurde die mittelalterliche Burg zu einem Renaissanceschloss umgebaut. Nach dem Tod des Freiherren Johann Gottfried von Greiffenberg gelangten Schloss und Herrschaft Weinzierl durch seine Tochter Maria Katharina in den Besitz ihres Ehemannes  Helmhard Payr . 1681 kamen Schloss und Herrschaft Weinzierl durch eine weitere Heirat an die Grafen von Hofkirchen. Um 1710 gehörten sie den Grafen Carl Ludwig von Rogendorf und Carl Ludwig Souches, seit 1715 Johann Anton Praun zu Rottenhaus, der beides 1738 an [[Carl Weber|Karl Johann von Fürnberg]] verkaufte.<ref name ="burgen">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=789 Weinzierl], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 14. Juni 2020</ref>  


Schloss und Herrschaft Weinzierl gehörten 1738-1795 der Familie Fürnberg. 1741 ließ Karl Johann von Fürnberg das Schloss und die dazugehörige Kapelle im Barockstil ausbauen.<ref>vgl. Herbert Neidhart: ''Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen'', 2017, S. 232f.</ref> Sein Sohn [[Karl Joseph von Fürnberg]] zählte zu den Förderern von [[w:Joseph Haydn|Joseph Haydn]], der seit 1755 einige Sommer auf Schloss Weinzierl verbrachte, wo er seine ersten Streichquartette komponierte.<ref name ="Neidhart233"/>
Schloss und Herrschaft Weinzierl gehörten 1738-1795 der Familie Fürnberg. 1741 ließ Karl Johann von Fürnberg das Schloss und die dazugehörige Kapelle im Barockstil ausbauen.<ref>vgl. Herbert Neidhart: ''Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen'', 2017, S. 232f.</ref> Sein Sohn [[Karl Joseph von Fürnberg]] zählte zu den Förderern von [[w:Joseph Haydn|Joseph Haydn]], der seit 1755 einige Sommer auf Schloss Weinzierl verbrachte, wo er seine ersten Streichquartette komponierte.<ref name ="Neidhart233"/>

Version vom 14. Juni 2020, 20:33 Uhr

Schloss Weinzierl heute

Schloss Weinzierl ist eine barocke Schlossanlage im heutigen Niederösterreich.

Lage

Das südlich der Donau gelegene Schloss Weinzierl befindet sich heute im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Wieselburg-Land.[1]

Bauwerk

Nach dem barocken Ausbau erhielt Schloss Weinzierl im Wesentlichen sein heutiges Aussehen: ein vierflügelige Schloss mit Ecktürmen. Zu der Anlagen gehörten Wirtschaftsgebäuden, die Kapelle und ein riesiger Park.[2]

Der Festsaal von Schloss Weinzierl

Geschichte

Als erste urkundliche Nennung von Weinzierl gilt eine Urkunde um 1030, in welcher die Brüder Adalprecht und Anigast dem Kloster St. Emmeran in Regensburg einen Gutshof zu "Vvinzurilin" übertragen. Die Grafen von Schaunburg(?) betreuen 1363 ihren Lehensmann Wulfing den Hager mit der Verwaltung von Weinzierl. Um 1368 kam die Herrschaft als Lehen der Herren von Wallsee in den Besitz der Ritterfamilie Prunner. 1449 wurde Stephan Prunner von Weinzierl Hofmeister des Klosters St. Pölten. Vor 1558 kam Weinzierl in den Besitz von Christoph von Concin. Um 1578 übernahm Johann Linsmayer Schloss und Herrschaft Weinzierl. Er wurde 1579 als Edler Linsmayr zu Weinzierl in den ritterlichen Adelsstand und 1608 zum Freiherren zu Greiffenberg erhoben. Neben Weinzierl war er außerdem im Besitz der Herrschaften Seisenegg, Freienstein, Karlsbach und Wasen. Unter ihm und seinen Nachfahren wurde die mittelalterliche Burg zu einem Renaissanceschloss umgebaut. Nach dem Tod des Freiherren Johann Gottfried von Greiffenberg gelangten Schloss und Herrschaft Weinzierl durch seine Tochter Maria Katharina in den Besitz ihres Ehemannes Helmhard Payr . 1681 kamen Schloss und Herrschaft Weinzierl durch eine weitere Heirat an die Grafen von Hofkirchen. Um 1710 gehörten sie den Grafen Carl Ludwig von Rogendorf und Carl Ludwig Souches, seit 1715 Johann Anton Praun zu Rottenhaus, der beides 1738 an Karl Johann von Fürnberg verkaufte.[3]

Schloss und Herrschaft Weinzierl gehörten 1738-1795 der Familie Fürnberg. 1741 ließ Karl Johann von Fürnberg das Schloss und die dazugehörige Kapelle im Barockstil ausbauen.[4] Sein Sohn Karl Joseph von Fürnberg zählte zu den Förderern von Joseph Haydn, der seit 1755 einige Sommer auf Schloss Weinzierl verbrachte, wo er seine ersten Streichquartette komponierte.[2]

Ende des 18. Jahrhunderts kam Schloss Weinzierl in kaiserlich-habsburgischen Besitz. 1883 errichtete der "Kaiser Franz Joseph Asyl Verein" im Schloss ein Heim für Waisenkinder. Nach der Übernahme durch das Landwirtschaftministerium 1934 wurde auf Schloss Weinzierl die 1869 in Mödling gegründete landwirtschafliche private Mittelschule, das Francisco Josephinum, untergebracht. 1944 und 1945 diente das Schloss als Kriegslazarett, ehe nach 1945 der Schulbetrieb wieder aufgenommen wurde. 1956 wurde in der Schule eine Abteilung für Landtechnik 1956 gegründet, 1988 wurde die Abteilung für Lebensmitteltechnologie eröffnet. 2004/05 folgte die Zusammenlegung mit dem Lebensmitteltechnolgische Zentrum Wolfpassing.[5]

Schloss Weinzierl heute

Heute ist im Schloss die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco Josephinum untergebracht.[2] Außerdem findet auf Schloss Weinzierl jährlich zu Christi Himmelfahrt das Musikfest Weinzierl statt, das auf die Zeit, die Joseph Haydn hier verbrachte, Bezug nimmt.[5]

Schloss Weinzierl in der bildnerische Kunst

Von Schloss Weinzierl hat sich ein Gemälde erhalten, welches der Maler Ignaz Ablasser († 1799) im Auftrag von Joseph von Fürnberg vor 1795 anfertigte. Heute hängt es im Kaisersaal auf Schloss Pöggstall (heute Teil der Gemeinde Pöggstall).[6]

Literatur

  • Herbert Neidhart: Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen im Kaisersaal des Schlosses Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 229-233

Weblinks

 Schloss Weinzierl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Herbert Neidhart: Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen, 2017, S. 232
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Herbert Neidhart: Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen, 2017, S. 233
  3. vgl. Weinzierl, Burgen-Austria.COM, abgerufen am 14. Juni 2020
  4. vgl. Herbert Neidhart: Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen, 2017, S. 232f.
  5. 5,0 5,1 vgl. Geschichte, Josephinum.AT, abgerufen am 14. Juni 2020
  6. vgl. Herbert Neidhart: Ansichten der Fürnberg'schen Besitzungen, 2017, S. 222, Abbildung 6, und S. 232
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Schloss Weinzierl behandelt.
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