Altenmarkt an der Triesting: Unterschied zwischen den Versionen
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* Gründung der Kapelle Altenmarkt (1100) | * Gründung der Kapelle Altenmarkt (1100)<ref name ="wienerwald17">vgl. Helmut Schneiderbauer: ''Wienerwald''. Die schönsten Kultur- und Naturentdeckungen vor der Haustür. Kral-Verlag, Berndorf, 2011. ISBN 978-3-99024-024-3. S. 17</ref> | ||
* Thenneberg erstmals urkundlich genannt (1154) | * Thenneberg erstmals urkundlich genannt (1154)<ref name ="wienerwald17"/> | ||
* Zerstörung des Klosters Mariazell (heute: Kleinmariazell) im "Österreichischen Interregnum" während des Krieges zwischen dem "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar II.]]<ref group="A">Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. Im heutigen Land Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Daher hier die Bezeichnung Ottokar verwendet.</ref> gegen den "[[w:Ungarisches Königreich|Ungarnkönig]]" [[w:Béla IV. (Ungarn)|Bela | * Zerstörung des Klosters Mariazell (heute: Kleinmariazell) im "Österreichischen Interregnum" während des Krieges zwischen dem "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar II.]]<ref group="A">Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. Im heutigen Land Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Daher hier die Bezeichnung Ottokar verwendet.</ref> gegen den "[[w:Ungarisches Königreich|Ungarnkönig]]" [[w:Béla IV. (Ungarn)|Bela IV.]] (um 1255) <ref name ="wienerwald17"/> | ||
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* Während der "Josephinischen Kirchenreformen (1782) lässt [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] das Kloster Kleinmariazell aufheben, sein Vermögen geht an das [[Stift Melk]]. Die Kirchen in Altenberg, Thenneberg und Hafnerberg (Dornau) erhalten eigene Priester, die [[Burgkapelle St. Pankraz|Wehrkirche "zum Heiligen Pankraz"]] und die Kirche "zum Heiligen Martin" werden aufgelassen.<ref name ="wienerwald18"/> | |||
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* 1786 wird die Kirche "zum Heiligen Martin" zum Abbruch freigegeben.<ref name ="wienerwald18"/> | |||
* Der alte Weg vom Hafnerberg ins Triestingtal, eine besonders gefährliche Route für Fuhrwerke, wird entschärft. Der Umbau der Straße wird 1802 von [[Philipp Schlucker]] aus [[Alland]], damals k.u.k. Waldamt-Baumeister, durchgeführt.<ref name ="wienerwald18"/> | |||
* Gründung des Postamtes in Altenmarkt (1844)<ref name ="wienerwald18"/> | |||
* Eröffnung der Eisenbahnlinie durch das Triestingtal (1877)<ref name ="wienerwald18"/> | |||
* Gründung der Feuerwehr in Altenmarkt (1891)<ref name ="wienerwald18"/> | |||
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* Zusammenschluss der Orte Altenmarkt, Nöstach, Kleinmariazell, Thenneberg und St. Corona zur Großgemeinde Altenmarkt (1972)<ref name ="wienerwald18"/> | |||
* Wiederverleihung des Marktwappens an die Großgemeinde Altenberg durch den niederösterreichischen Landeshauptmann Siegfried Ludwig.<ref name ="wienerwald18"/> | |||
* Feier des Jubiläums "550 Jahre Marktrecht" für Altenmarkt (1998)<ref name ="wienerwald18"/> | |||
* Einstellung des Betriebs der Triestingbahn (Dezember 2004)<ref name ="wienerwald18"/> | |||
== Sehenswürdigkeiten == | == Sehenswürdigkeiten == |
Version vom 18. Juni 2020, 04:50 Uhr
Altenmarkt an der Triesting ist eine Marktgemeinde im Bezirk Baden in Niederösterreich.
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48.016615.9939Koordinaten: 48° 1′ N, 16° 0′ O
Ganzseitige Karten: Altenmarkt an der Triesting48.016615.9939 |
Gemeindegliederung
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Geschichte - Überblick
- Gründung der Kapelle Altenmarkt (1100)[1]
- Thenneberg erstmals urkundlich genannt (1154)[1]
- Zerstörung des Klosters Mariazell (heute: Kleinmariazell) im "Österreichischen Interregnum" während des Krieges zwischen dem "Böhmenkönig" Ottokar II.[A 1] gegen den "Ungarnkönig" Bela IV. (um 1255) [1]
- Der Wallfahrtsort Heiligenbrunn wird in St. Corona umbenannt (1444)[1]
- Der spätere Kaiser Friedrich III. erteilt Altenmarkt das Recht, einen Wochenmarkt durchzuführen (1448)[1]
- Als Begleiterscheinung der Ersten Wiener Türkenbelagerung (1529) werden die Gebiete um Wien und im Wienerwald verheert, ein weiterer "Türkeneinfall" ist 1532 belegt.[1]
- Das Kloster Kleinmariazell wird durch einen Brand zerstört (1603)[1]
- Als Begleiterscheinung der Zweiten Wiener Türkenbelagerung (1683) werden die Gebiete um Wien und im Wienerwald erneut verheert.[2]
- Bau der barocken Wallfahrtskirche St. Corona (1719-1721)[2]
- Bau der barocken Wallfahrtskirche in Hafnerberg (1729-1745)[2]
- Bau der barocken Wallfahrtskirche in Thenneberg (vormals Dornau) (um 1764)[2]
- Während der "Josephinischen Kirchenreformen (1782) lässt Kaiser Joseph II. das Kloster Kleinmariazell aufheben, sein Vermögen geht an das Stift Melk. Die Kirchen in Altenberg, Thenneberg und Hafnerberg (Dornau) erhalten eigene Priester, die Wehrkirche "zum Heiligen Pankraz" und die Kirche "zum Heiligen Martin" werden aufgelassen.[2]
- 1784 wird die Ruine der Wehrkirche "zum Heiligen Pankraz" zum Abbruch freigegeben (1784).[2] Sie war ursprünglich auch eine Wallfahrtsstätte. Die Wallfahrten galten einer Gnadenstatue des Heiligen Pankraz.[3]
- 1786 wird die Kirche "zum Heiligen Martin" zum Abbruch freigegeben.[2]
- Der alte Weg vom Hafnerberg ins Triestingtal, eine besonders gefährliche Route für Fuhrwerke, wird entschärft. Der Umbau der Straße wird 1802 von Philipp Schlucker aus Alland, damals k.u.k. Waldamt-Baumeister, durchgeführt.[2]
- Gründung des Postamtes in Altenmarkt (1844)[2]
- Eröffnung der Eisenbahnlinie durch das Triestingtal (1877)[2]
- Gründung der Feuerwehr in Altenmarkt (1891)[2]
- Gründung der Feuerwehr in Nöstach-Hafnerberg (1943)[2]
- Zusammenschluss der Orte Altenmarkt, Nöstach, Kleinmariazell, Thenneberg und St. Corona zur Großgemeinde Altenmarkt (1972)[2]
- Wiederverleihung des Marktwappens an die Großgemeinde Altenberg durch den niederösterreichischen Landeshauptmann Siegfried Ludwig.[2]
- Feier des Jubiläums "550 Jahre Marktrecht" für Altenmarkt (1998)[2]
- Einstellung des Betriebs der Triestingbahn (Dezember 2004)[2]
Sehenswürdigkeiten
- Der "Heilige Brunnen"" in St. Corona am Schöpfl
- Kloster Klein-Mariazell mit der Gnadenstatue Unsere Liebe Frau in der Basilika
- Pfarrkirche Altenmarkt an der Triesting
- Pfarrkirche St. Corona am Schöpfl
- Wallfahrtskirche Dornau
- Wallfahrtskirche Hafnerberg
- Siehe auch → Liste der denkmalgeschützten Objekte in Altenmarkt an der Triesting
Kunstschätze, Heiligenbilder etc.
- Gnadenstatue Unsere Liebe Frau, Pfarr- und Wallfahrtskirche Hafnerberg
- Gnadenstatue Unsere Liebe Frau, Basilika Klein-Mariazell
- Gnadenstatue Zum Leidenden Heiland, Wallfahrtskirche Dornau "zum Leidenden Heiland", Thenneberg
Gemeindebetriebe
Freizeitanlagen
Öffentliche Einrichtungen
Blaulichtorganisationen
- Feuerwehr (AFKDO: Pottenstein, 2 Feuerwehren)
Schulen
Wirtschaft
Vereine
Personen
Bürgermeister
- Alois Nöstler (?-2007)
- Josef Balber (seit 2007)
Ehrenbürger
Ehrenring
- Alois Nöstler, Bürgermeister
Sonstige
- Leopold der Heilige, Gründer von Stift Klein-Mariazell
- Johann Blieberger, Professor an der TU-Wien, Autor eisenbahnhistorischer Fachbücher
- Karl Luze (1864–1949), k.u.k. Hof-Kapellmeister; 1903–1918 Erster Dirigent und Leiter der K.u.K. Hof-Musik-Kapelle
- Josef Tölk (1861–1927), Architekt
- Thomas Aigner (* 1973), Historiker
- Josef Balber (* 1962), Bürgermeister und Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich
- Matthias Schorn (* 1982 in Bad Vigaun), Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker, wohnhaft in Altenmarkt
Trivia
Altenmarkt an der Triesting wird aufgrund seiner vielen Wallfahrstätten auch scherzhaft als die "Heilige Gemeinde" bezeichnet.[5]
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 vgl. Helmut Schneiderbauer: Wienerwald. Die schönsten Kultur- und Naturentdeckungen vor der Haustür. Kral-Verlag, Berndorf, 2011. ISBN 978-3-99024-024-3. S. 17
- ↑ 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 vgl. Helmut Schneiderbauer: Wienerwald. Die schönsten Kultur- und Naturentdeckungen vor der Haustür. Kral-Verlag, Berndorf, 2011. ISBN 978-3-99024-024-3. S. 18
- ↑ vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!). Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 209
- ↑ Prof. Carl Luze, 150. Geburtstag] von 2014 abgerufen am 4. April 2017 (+ÖML)
- ↑ vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!). Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 144
Anmerkungen
- ↑ Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. Im heutigen Land Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Daher hier die Bezeichnung Ottokar verwendet.
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