Landgasthof zur Cholerakapelle (Helenental): Unterschied zwischen den Versionen

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Laut einer Ansichtskarte im Jahre 1964 scheint der Name A. W. Welbing als Inhaber oder Pächter des Gasthofes zur Cholerakapelle auf und ab 1985 die Familie Frank. 1988 ist als Inhaber die RIKI Gastgewerbs GmbH angegeben und nach ein paar Jahren anno 1992 Irene Sighart. 1995 übernahm die Altenmarkter Familie Satran die Liegenschaft und betreibt den Gasthof bis dato unter den Namen „Landgasthof zur Cholerakapelle“.
Laut einer Ansichtskarte im Jahre 1964 scheint der Name A. W. Welbing als Inhaber oder Pächter des Gasthofes zur Cholerakapelle auf und ab 1985 die Familie Frank. 1988 ist als Inhaber die RIKI Gastgewerbs GmbH angegeben und nach ein paar Jahren anno 1992 Irene Sighart. 1995 übernahm die Altenmarkter Familie Satran die Liegenschaft und betreibt den Gasthof bis dato unter den Namen „Landgasthof zur Cholerakapelle“.


== Eigentümerinnen und Eigentümer laut Grundbuch ==
==Grundbücherliche Eigentümer==
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Version vom 29. Juni 2020, 05:32 Uhr

"Landgasthof zur Cholerakapelle" im Helenental

Der Landgasthof zur Cholerakapelle ist eine bekannte Lokalität im Helenental.

Lage

Der Landgasthof zur Cholerakapelle befindet sich im wildromantischen Helenental unterhalb der 1832 erbauten Cholerakapelle. Er liegt direkt an der Straße zwischen Heiligenkreuz und Baden.

Geschichte

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, hatte der Gasthof im Laufe der Zeit verschiedene Eigentümer und Pächter. 1882 wird im "Badener Bezirks-Blatt" ein Herr Carl Löschl als Restaurateur des Gasthofes zur Cholerakapelle genannt.[1], der 1882 die Weilburgrestauratin in Baden als Pächter übernahm. Anno 1885 ist im Grundbuch das Ehepaar Johann und Klara Gehringer[2] als Eigentümer vermerkt und nachdem Johann Gehringer verstarb, verkaufte seine Ehefrau Klara den Gasthof 1890 an Max und Magdalena Wickerhauser.

Das Ehepaar führte den Gasthof durch 15 Jahre hindurch bis 1905. In diese Zeit fiel auch ein großes Bauvorhaben im Helenental. So plante Adolf Ritter Latterer von Lintenburg im Jahr 1900 eine Drahtseilbahn, die ausgehend von einem Punkt zwischen der Cholerakapelle und der Krainerhütte die werten Ausflügler auf den Hohen Lindkogel befördern sollte[3]. Zur Realisierung der Drahtseilbahn kam es aber nie.

Anno 1905 erwarb Max Wickerhauser[4][5] das Hotel „Stadt Baden“ in der Alleegasse (heute Rainer-Ring)[6] und veräußerte den Gasthof zur Cholerakapelle an Markus und Rosa Senftner[7]. Nachdem Markus Senftner zwei Jahre später in den Konkurs schlitterte[8] ersteigerte der ehemalige Markör (Zahlkellner) des Badener Kaffee’s Fischer, Gustav Lindner gemeinsam mit seiner Frau Franziska[9] im Juni 1907 die Liegenschaft. Die Badenert Zeitung brachte nachfolgende Meldung:

„Die Wiedereröffnung deß Cafe-Restaurants zur „Cholerakapelle" durch den langjährigen Markör im Cafe Fischer, Herrn Lindner, hat Donnerstag stattgefunden.“

Badener Zeitung vom 13. Juli 1907

Die Familie Lindner bzw. deren Nachkommen sollte nun bis in die 1950er Jahre den Gasthof innehaben und diesen auch um- und ausbauen.  Aber zunächst errichtete der rührige Gustav Lindner 1908 in unmittelbarer Nähe seines Etablissements eine Eisbahn zum Eisschießen, die auf Grund der schönen Lage im Winter eifrig frequentiert wurde[10]. Einige Jahre später, im Jahr 1913 sollte es wieder eine Innovation geben, denn es  wurde eine elektrische Eisenbahnstrecke durchs Helenental projektiert, wobei beim Gasthof zur Cholerakapelle ein Rangierbahnhof geplant war. Die Fahrgäste sollten dann ab dem Gasthof in eine dampflokbetriebene Eisenbahn umsteigen, die weiter bis nach Alland führen sollte[11]. Auch dieses Projekt scheiterte und wurde nicht umgesetzt. Nachdem Gustav Lindner im November 1921 verstarb[12], kam es in den Jahren 1923 bis 1928 zu mehreren grundbücherlichen Eigentumsänderungen. Die neuen Eigentümer wurden Gustav Lindner’s Töchter, Elise Heger und deren Schwester Maria Pilz die mittlerweile geheiratet hatten.

Im Jahre 1931 wurde das Nachbargrundstück des Gasthofes zur Cholerakapelle, auf dem sich ein Stallgebäude befand, von den Lindner-Töchtern angekauft. Dieses wurde geschleift und es entstand „Lindner’s Hotel-Pension zur Cholerakapelle“. Ganz im Zeichen der Zeit wurde im Juli 1935 unweit der Cholerakapelle ein Dollfuß-Marterl zu Ehren des im Juli 1934 von den Nationalsozialisten ermordeten österreichischen Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß errichtet[13]. 1954 erbte Maria Pilz geb. Lindner von ihrer 1952 verstorbenen Schwester Elise Heger geb. Lindner[14] deren Liegenschaftshälfte und wurde somit zur Gesamteigentümerin.

Laut einer Ansichtskarte im Jahre 1964 scheint der Name A. W. Welbing als Inhaber oder Pächter des Gasthofes zur Cholerakapelle auf und ab 1985 die Familie Frank. 1988 ist als Inhaber die RIKI Gastgewerbs GmbH angegeben und nach ein paar Jahren anno 1992 Irene Sighart. 1995 übernahm die Altenmarkter Familie Satran die Liegenschaft und betreibt den Gasthof bis dato unter den Namen „Landgasthof zur Cholerakapelle“.

Grundbücherliche Eigentümer

Jahr Eigentümer Anteil durch
1885 Mathias und Maria Schöpfleitner je zur 1/2 Kauf
1885 Johann und Klara Gehringer je zur 1/2 Kauf
1888 Klara Gehringer 1/1 Erbe
1890 Max und Magdalena Wickerhauser je zur 1/2 Kauf
1905 Markus und Rosa Senftner je zu 1/2 Kauf
1907 Gustav und Franziska Lindner je zur 1/2 Kauf
1923 Franziska Lindner 1/2 Besitz
Elise Heger geb. Lindner 1/4 Erbe
Maria Pilz geb. Lindner 1/4 Erbe
1926 Franziska Lindner 1/4 Besitz
Maria Pilz geb. Lindnert 1/4 Besitz
Elise Heger geb. Lindner 3/4 Kauf
1928 Elise Heger geb. Lindner 1/2 Besitz
Maria Pilz geb. Lindner 1/2 Kauf
1954 Maria Pilz geb. Lindner 1/1 Erbe
um 1964 A. E. Welbing
um 1985 FamilieFrank
um 1988 RIKI Gastgewerbs GmbH
um 1992 Familie Krebs-Sighardt (Irene Sighardt)
1995 Familie Satran

Weblinks

Fotos zum Schlagwort Cholerakapelle in der Topothek der Gemeinde/Region Heiligenkreuz (Urheberrechte beachten)

Einzelnachweise

  1. Uebernahme der Weilburgrestauration. In: Badener Bezirks-Blatt, 7. Jänner 1882, S. 4 (Online bei ANNO)
  2. Pfarre Heiligenkreuz, Sterbebuch 1899-1938 (fol.66) Klara Gehringer geb. Lichtenwörther (*12. Juli 1837 in Alberndorf (Bez. Hollabrunn) † 13. Oktober 1906 in Heiligenkreuz Nr. 21)
  3. Erbauung einer Drahtseilbahn auf das Eiserne Tor In: Badener Zeitung, 13. Oktober 1900, S. 3 (Online bei ANNO)
  4. Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1908-1911 (fol.191) Max Wickerhauser, Hotelier † 14. Februar 1910 in Baden, Alleegasse Nr. 13
  5. Todesfälle In: Badener Zeitung, 16. Februar 1910, S. 2 (Online bei ANNO)
  6. Hotel-Übernahme In: Badener Zeitung, 3. Juni 1905, S. 4 (Online bei ANNO)
  7. Verkauf der Cholerakapellen-Restauration In: Badener Zeitung, 5. April 1905, S. 4 (Online bei ANNO)
  8. Die Restauration „zur Cholerakapelle" In: Badener Zeitung, 8. Juni 1907, S. 5 (Online bei ANNO)
  9. Stadtpfarrfriedhof Baden, Sankt Stephan – Gräbersuche Franziska Lindner †
  10. Eisbahn und Eisschießen bei der Cholerakapelle. In: Badener Zeitung, 8. Jänner 1908, S. 4 (Online bei ANNO)
  11. Die projektierte Bahn Baden - Alland und Klausen Leopoldsdorf. In: Badener Zeitung, 8. März 1913, S. 4 (Online bei ANNO)
  12. Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1921-1923 (fol.78) Gustav Lindner † 4. November 1921 im Gasthof Cholerakapelle
  13. Weihe des Dollfuß-Marterls. In: Badener Zeitung, 10. Juli 1935, S. 2 (Online bei ANNO)
  14. Stadtpfarrfriedhof Baden, Sankt Stephan - Gräbersuche † Elise Heger geb. Lindner