Claudia de’ Medici: Unterschied zwischen den Versionen

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== Erinnerungsstätten an Erzherzogin Claudia im Bundesland Tirol ==
== Erinnerungsstätten an Erzherzogin Claudia im Bundesland Tirol ==
* [[Innsbruck]]: In Innsbruck sind nach der Erzherzogin die Claudiastraße und der [[w:Claudiaplatz|Claudiaplatz]] benannt. Auf [[Schloss Ambras]] ist ein Gemälde des Malers Lorenzo Lippi († 1665), das sie als Heilige Christine von Bolsena zeigt, Teil der Dauerausstellung. DAs [[Altes Regierungsgebäude (Innsbruck)|Alte Regierungsgebäudes]] wird im Volksmund die "Claudiana" genannt.
* [[Innsbruck]]: In Innsbruck sind nach der Erzherzogin die Claudiastraße und der [[w:Claudiaplatz|Claudiaplatz]] benannt. Auf [[Schloss Ambras]] ist ein Gemälde des Malers Lorenzo Lippi († 1665), das sie als Heilige Christine von Bolsena zeigt, Teil der Dauerausstellung. Das [[Altes Regierungsgebäude (Innsbruck)|Alte Regierungsgebäudes]] wird im Volksmund die "Claudiana" genannt.
* [[Reutte]]: Nach der Erzherzogin ist die [[w:Fort Claudia|Fort Claudia]] in Reutte benannt.
* [[Reutte]]: Nach der Erzherzogin ist die [[w:Fort Claudia|Fort Claudia]] in Reutte benannt.
* [[Scharnitz]]: Nach der Erzherzogin ist die [[w:Porta Claudia|Porta Claudia]] in Scharnitz benannt.
* [[Scharnitz]]: Nach der Erzherzogin ist die [[w:Porta Claudia|Porta Claudia]] in Scharnitz benannt.

Version vom 1. Juli 2020, 19:17 Uhr

Erzherzogin Claudia von Österreich. Gemälde von Justus Sustermans (1597–1681), um 1621

Erzherzogin Claudia von Österreich (* 4. Juni 1604, in Florenz, damals Großherzogtum Toskana; † 25. Dezember 1648, in Innsbruck, damals Grafschaft Tirol), besser bekannt als Claudia de Medici, war durch Heirat eine Erzherzogin von Österreich (Habsburgerin) und übte die Herrschaft über Teile des heutigen Landes Österreich aus. Sie zählt zu den wenigen Frauen der Habsburger-Dynastie, welche als Herrscherin hervorgetreten sind.

Herkunft und Familie

Claudia von Medici war eine Tochter des von Großherzogin Ferdinand (I.) von Toskana aus dessen Ehe mit Christine von Lothringen und zweimal verheiratet:

∞ in 1. Ehe seit 1621 mit Herzog Federico Ubaldo von Urbino († 1623)
∞ mit Großherzog Ferdinand (II.) vonn Toskana
∞ in 2. Ehe 1626 mit Erzherzog Leopold (V.) von Österreich († 1632), dem jüngeren Bruder von Kaiser Ferdinand II.
∞ mit Herzog Carlo (III.) von Mantua († 1665)
∞ mit Kaiser Ferdinand III. († 1657)

Herrschaften

Erzherzogin Claudia von Österreich übernahm als Regentin neben den 1632-1646 nach dem Tod ihres Ehemannes für ihre noch minderjährigen Sohn die Herrschaft über die "oberösterreichischen" Lande aus, deren Zentrum die Grafschaft Tirol bildete. Die Regentschaft führte sie relativ selbständig, obgleich sie offiziell nur die Mitregentin von Kaiser Ferdinand II. und nach dessen Tod von Kaiser Ferdinand III. war. Dabei wurde sie von einem fünfköpfigen Ratsgremium unterstützt, dem Wilhelm Biener als Kanzler der Grafschaft Tirol angehörte.

Die Regentschaft der Herzogin fiel in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die Erzherzogin betrieb eine expansive Außenpolitik und nutzte ihn, um in der Reichslandschaft Schwaben weitere wichtige Herrschaften zu gewinnen, und so eine Landbrücke zwischen den dortigen Besitzungen der Habsburger zu schaffen. Im Westfälischen Frieden, den sie nicht mehr erlebte, fielen diese Herrschaften jedoch an die Herzöge von Württemberg. In der Grafschaft Tirol ließ die Erzherzogin wichtige Festungen verstärken und schaffte es, diese und so auch das heutige Bundesland Tirol, von den Kriegswirren frei zu halten. Als Landesfürstin förderte sie außerdem Kunst und Kultur. Sie soll das barocke Theater nach Tirol gebracht haben.

Orte mit Bezug zu Erzherzogin Claudia im heutigen Österreich

Als Folge des Dreißigjährigen Krieges ließ die Erzherzogin während ihrer Regentschaft die Festungen in Reutte (Ehrenberg), Kufstein und Scharnitz ausbauen.

Erinnerungsstätten an Erzherzogin Claudia im Bundesland Tirol

Erzherzogin Claudia in Belletristik und Literatur

  • Hermann Schmid: Der Kanzler von Tirol, historischer Roman, 3 Bde. (publ. 1863)

Erzherzogin Claudia in Legende und Sage

Der Erzherzogin wurde später eine (platonische) Liebesbeziehung zu ihrem Mitarbeiter Wilhelm Biener angedichtet, die Eingang in die Literatur fand. Die fiktive Liebesbeziehung zwischen einer Herrscherin und ihrem Ratgeber findet sich allerdings auch bei anderen Damen wie zum Beispiel Anna von Österreich und Kardinal Mazarin. Es dürfte sich dabei um ein "Frauenstereotyp" handeln.

Literatur

  • Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988, S. 72f.[A 1]

Einzelnachweise


Anmerkungen

  1. In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.
VorgängerAmtNachfolger
Erzherzog Leopold (V.) von ÖsterreichStatthalter der Grafschaft Tirol
1632-1646 (als Regentin)
Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Claudia de’ Medici behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).