Burgruine Schönenburg: Unterschied zwischen den Versionen
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Um 1122 / 1125 wird in einer Notiz des Traditionsbuches des [[Stift Göttweig|Stiftes Göttweig]] als Zeuge ein Heinrich von Schönberg ("''Heinricus de Sconiberch''") Er dürfte der erste namentlich bekannte Besitzer der Schönenburg oder einer Vorgängerfeste gewesen sein. Danach dürfte sich diese im Besitz des Kuenringers Rapoto befunden haben, der zwischen 1142 und 1180 mehrmals genannt ist.<ref name ="schöndorfer96"/> | Um 1122 / 1125 wird in einer Notiz des Traditionsbuches des [[Stift Göttweig|Stiftes Göttweig]] als Zeuge ein Heinrich von Schönberg ("''Heinricus de Sconiberch''") Er dürfte der erste namentlich bekannte Besitzer der Schönenburg oder einer Vorgängerfeste gewesen sein. Danach dürfte sich diese im Besitz des Kuenringers Rapoto befunden haben, der zwischen 1142 und 1180 mehrmals genannt ist.<ref name ="schöndorfer96"/> | ||
Die Burg, von der heute nur mehr Mauerreste vorhanden sind, dürfte erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut worden sein. Sie war ein freies Eigen der Schönenburger, einer Linie der Kuenringer, bis diese sie 1388 von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") zu Lehen nehmen mussten. 1417 belehnte [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]], besser bekannt als König Albrecht II., | Die Burg, von der heute nur mehr Mauerreste vorhanden sind, dürfte erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut worden sein. Sie war ein freies Eigen der Schönenburger, einer Linie der Kuenringer, bis diese sie 1388 von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") zu Lehen nehmen mussten. 1417 belehnte [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]], besser bekannt als König Albrecht II., Leopold von Eckartsau mit der Schönenburg. 1428 kam diese als landesfürstliches Lehen des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] für ca. 200 Jahre in den Besitz der Familie der Königsberger, welche sie aber kaum selbst bewohnten. Im 15. Jahrhundert wurden sie mehrmals vorübergehend von der Schönenburg vertrieben, so 1467 durch ungenannte Räuber, 1481 durch den berüchtigten Hauptmann Griffis, einen Söldnerführer im Dienst des "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönigs]]" [[Matthias Corvinus]] und 1483 durch "böhmische" Söldner. 1485 wurde die Burg erneut durch Söldner von Matthias Corvinus eingenommen, erst 1491, nach der Rückeroberung durch kaiserliche Truppen, erhielten die Königsberger, die 1589 wurden sie in den Freiherrenstand erhoben wurden, die Burg zurück. Nachdem sie die Burg 1635 an den Hofkanzler [[w:Johann Baptist Verda von Verdenberg|Johann Baptist Verda von Verdenberg]], dem damaligen Besitzer der Burg Grafenegg verkauft hatten, die Herrschaft Schönenburg mit dieser vereinigt. 1645 wurde die Schönenburg von schwedischen Söldnern zerstört.<ref name ="schöndorfer96"/> | ||
Danach begann die Schönenburg zu verfallen. Schon Ende des 17. Jahrhunderts waren fast keine Burgdächer mehr vorhanden. Endgültig zerstört wurde sie aber erst im 18. Jahrhundert, als auch ihre Mauern zum größten Teil abgetragen wurden. Die Ruine sank damals zum Steinbruch ab, der als Baumaterial für neue Häuser diente.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 96f.</ref> | Danach begann die Schönenburg zu verfallen. Schon Ende des 17. Jahrhunderts waren fast keine Burgdächer mehr vorhanden. Endgültig zerstört wurde sie aber erst im 18. Jahrhundert, als auch ihre Mauern zum größten Teil abgetragen wurden. Die Ruine sank damals zum Steinbruch ab, der als Baumaterial für neue Häuser diente.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 96f.</ref> |
Version vom 12. Juli 2020, 20:50 Uhr
Die Burgruine Schönenburg oder Schonenburg, früher auch Burg Schönberg, ist eine im Waldviertel gelegene frühere Höhenburg. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Burgruinen des Kamptals.
Lage
Die Burgruine Schönenburg befindet sich im Gebiet der Gemeinde Schönberg am Kamp. Sie erhebt sich über dem linken Ufer des Kamps und ist ca. 5 Kilometer von Langenlois entfernt.[1]
Das Bauwerk
Von der Burg sind heute nur mehr wenige Mauern erhalten. Malereispuren, die 1837 noch auf den Mauerresten der einstigen Burgkapelle, die dem Heiligen Pankratius geweiht war, vorhanden war, sind inzwischen ebenfalls verschwunden.[2]
Historische Eckdaten
Um 1122 / 1125 wird in einer Notiz des Traditionsbuches des Stiftes Göttweig als Zeuge ein Heinrich von Schönberg ("Heinricus de Sconiberch") Er dürfte der erste namentlich bekannte Besitzer der Schönenburg oder einer Vorgängerfeste gewesen sein. Danach dürfte sich diese im Besitz des Kuenringers Rapoto befunden haben, der zwischen 1142 und 1180 mehrmals genannt ist.[1]
Die Burg, von der heute nur mehr Mauerreste vorhanden sind, dürfte erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut worden sein. Sie war ein freies Eigen der Schönenburger, einer Linie der Kuenringer, bis diese sie 1388 von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") zu Lehen nehmen mussten. 1417 belehnte Herzog Albrecht (V.) von Österreich, besser bekannt als König Albrecht II., Leopold von Eckartsau mit der Schönenburg. 1428 kam diese als landesfürstliches Lehen des Herzogtums Österreich für ca. 200 Jahre in den Besitz der Familie der Königsberger, welche sie aber kaum selbst bewohnten. Im 15. Jahrhundert wurden sie mehrmals vorübergehend von der Schönenburg vertrieben, so 1467 durch ungenannte Räuber, 1481 durch den berüchtigten Hauptmann Griffis, einen Söldnerführer im Dienst des "Ungarnkönigs" Matthias Corvinus und 1483 durch "böhmische" Söldner. 1485 wurde die Burg erneut durch Söldner von Matthias Corvinus eingenommen, erst 1491, nach der Rückeroberung durch kaiserliche Truppen, erhielten die Königsberger, die 1589 wurden sie in den Freiherrenstand erhoben wurden, die Burg zurück. Nachdem sie die Burg 1635 an den Hofkanzler Johann Baptist Verda von Verdenberg, dem damaligen Besitzer der Burg Grafenegg verkauft hatten, die Herrschaft Schönenburg mit dieser vereinigt. 1645 wurde die Schönenburg von schwedischen Söldnern zerstört.[1]
Danach begann die Schönenburg zu verfallen. Schon Ende des 17. Jahrhunderts waren fast keine Burgdächer mehr vorhanden. Endgültig zerstört wurde sie aber erst im 18. Jahrhundert, als auch ihre Mauern zum größten Teil abgetragen wurden. Die Ruine sank damals zum Steinbruch ab, der als Baumaterial für neue Häuser diente.[3]
Literatur
- Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
Weblinks
- Schönberg, Noeburgen.Imareal.SBG.AC.AT
- Schoenberg, Wehrbauten.AT
Burgruine Schönenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burgruine Schonenburg behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |