Burgruine Weitenegg: Unterschied zwischen den Versionen
K (→Weblinks) |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
== Historische Eckdaten == | == Historische Eckdaten == | ||
Bereits im 9. Jahrhundert dürfte | Bereits im 9. Jahrhundert dürfte eine Feste Weitenegg zum reichseigenen Zollgebiet von [[Melk]] gehört haben. Die Burg, von der heute noch eine Ruine erhalten ist, dürfte aber erst im 12. Jahrhundert von den Grafen von Tengling-Peilstein erbaut worden sein. 1108 wird erstmals ein "''Luitpold de Wideniche''" urkundlich genannt. Um 1150 soll die Burg Weitenegg durch Heirat in den Besitz der Grafen von [[Pernegg]] gekommen sein.<ref name ="wehrbauten"><ref name ="wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/weitenegg/weitenegg.html Burgruine Weitenegg], Wehrbauten.AT, abgerufen am 18. Juli 2020</ref> Vom 11. bis ins 13. Jahrhundert gehörte sie dem [[w:Hochstift Freising|Hochstift Freising]]..<ref name ="burgenkunde">vgl. [http://www.burgenkunde.at/niederoesterreich/weitenegg/weitenegg.htm Burgruine Weitenegg], Burgenkunde.AT, abgerufen am 18. Juli 2020</ref> Ca. 1218-1235 war sie vielleicht als Lehen des Hochstiftes Freising im Besitz der Familie der älteren Lengenbacher. Nach deren Aussterben dürfte sie in den Besitz des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] gekommen sein.<ref name ="wehrbauten"> Nach einer anderen Version soll sie seit 1236 das Zentrum einer reichsfreien Grafschaft gebildet haben, über welche die Herzöge von Österreich die Lehnshoheit beanspruchten.<ref name ="burgenkunde"/> | ||
1284 bestätigte [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] dem Weitenegger Burgbezirk als Grafschaft, zu der damals außer der Burg und der Herrschaft Weitenegg mit dem Yspertal und [[Raxendorf]] auch [[Persenbeug]], [[Emmersdorf]] und die [[Burgruine Rehberg|Burg Rehberg]] gehört haben dürften.<ref name ="burgenkunde"/> Diese Grafschaft kam dann als Lehen an die [[Azzo von Kuenring#Herkunft und Nachfahren|Kuenringer]], welche es 1290 nach dem Adelsaufstand unter der Führung von Leuthold (I.) von Kuenring an die [[Habsburger|Herzoge von Österreich]] verloren. Seit dann wurde Weitenegg von "Burgpflegern"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> verwaltet. 1301-1364 gehörte sie zur Wittum der [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königin]] [[w:Agnes von Ungarn|Agnes]]. Danach wurde die Burg Weitenegg mehrmals verpfändet. | |||
<ref name ="wehrbauten"> | |||
1452 wurde die Burg Weitenegg von den Bürgern der Stadt [[Malk]] im Auftrag der Landstände des Herzogtums Österreich erobert. Um 1457 fiel sie an [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus Posthumus]]. Angeblich soll sich [[Wolfgang Holzer]], Bürgermeister von [[Wien]], nach seinem "Verrat" an [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]] ("''Albrecht den Freigiebige''") vorübergehend nach Burg Weitenegg, die ihm anvertraut war, zurückgezogen haben. Wenig später soll [[Jörg von Seisenegg]] die Burg belagert und schließlich erobert haben.<ref name ="wehrbauten"> | |||
Um 1531 kam die Burg Weitenegg durch Kauf an die [[Andreas von Lapiz#Herkunft und Familie|Familie von Lappitz]], worauf sie eine gemeinsame Herrschaft mit Leiben bildete. Noch im 16. Jahrhundert wurde Weitenegg nochmals zu einer Festung ausgebaut. Während der Türkenkriege diente sie als Fluchtort. 1645 überstand die Burg eine Belagerung durch schwedische Truppen. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie als Wohnsitz endgültig aufgegeben und begann zu verfallen. 1832 stürzten Teile der auf der Donauseite gelegenen Burggebäude ein, um 1870 wurde der östliche Bergfried abgebrochen. 1983 gelangte die frühere Herrschaft Weitenegg-Leiben in den Besitz der Farbenfabrik E. Wipplinger.<ref name ="wehrbauten"> | |||
== Die Burgruine Weitenegg in Sage und Legende == | == Die Burgruine Weitenegg in Sage und Legende == | ||
Zeile 19: | Zeile 27: | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
{{Commonscat|Burgruine Weitenegg}} | {{Commonscat|Burgruine Weitenegg}} | ||
Version vom 18. Juli 2020, 18:34 Uhr
Die Burgruine Weitenegg ist eine im Weitental gelegene frühere Höhenburg. Sie gilt als die größte und am besten erhaltendste Ruine der Wachau.
Lage
Die Burgruine Weitenegg ist Teil der Gemeinde Leiben. Sie befindet am linken Donauufer sich auf einem schmalen, hohen Bergrücken, der im Süden steil gegen die Donau abfällt.[1]
Das Bauwerk
Die Feste Weitenegg war Teil einer Burgenreihe, welche den Pielgau vor Angriffen aus dem Osten sicherte.[2] Es handelt sich um eine langgestreckte Anlage, mit deren Bau im 12. Jahrhundert begonnen wurde. Aus der Zeit um 1200 sind die beiden Bergfriede und fast die gesamte Ringmauer. Die Wohngebäude wurden im 14. und 15. Jahrhundert angebaut. Bis ins 17. Jahrhundert wurde an der Burg Weitenegg gebaut. Bis ins 20. Jahrhundert war das ehemalige Pförtnerhäuschen bewohnt, dessen Mauerkern aus dem Mittelalter stammt.[3]
Historische Eckdaten
Bereits im 9. Jahrhundert dürfte eine Feste Weitenegg zum reichseigenen Zollgebiet von Melk gehört haben. Die Burg, von der heute noch eine Ruine erhalten ist, dürfte aber erst im 12. Jahrhundert von den Grafen von Tengling-Peilstein erbaut worden sein. 1108 wird erstmals ein "Luitpold de Wideniche" urkundlich genannt. Um 1150 soll die Burg Weitenegg durch Heirat in den Besitz der Grafen von Pernegg gekommen sein.Referenzfehler: Für ein <ref>
-Tag fehlt ein schließendes </ref>
-Tag. Vom 11. bis ins 13. Jahrhundert gehörte sie dem Hochstift Freising..[4] Ca. 1218-1235 war sie vielleicht als Lehen des Hochstiftes Freising im Besitz der Familie der älteren Lengenbacher. Nach deren Aussterben dürfte sie in den Besitz des Herzogtums Österreich gekommen sein.Referenzfehler: Für ein <ref>
-Tag fehlt ein schließendes </ref>
-Tag. verwaltet. 1301-1364 gehörte sie zur Wittum der ungarischen Königin Agnes. Danach wurde die Burg Weitenegg mehrmals verpfändet.
<ref name ="wehrbauten">
1452 wurde die Burg Weitenegg von den Bürgern der Stadt Malk im Auftrag der Landstände des Herzogtums Österreich erobert. Um 1457 fiel sie an König Ladislaus Posthumus. Angeblich soll sich Wolfgang Holzer, Bürgermeister von Wien, nach seinem "Verrat" an Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich ("Albrecht den Freigiebige") vorübergehend nach Burg Weitenegg, die ihm anvertraut war, zurückgezogen haben. Wenig später soll Jörg von Seisenegg die Burg belagert und schließlich erobert haben.<ref name ="wehrbauten">
Um 1531 kam die Burg Weitenegg durch Kauf an die Familie von Lappitz, worauf sie eine gemeinsame Herrschaft mit Leiben bildete. Noch im 16. Jahrhundert wurde Weitenegg nochmals zu einer Festung ausgebaut. Während der Türkenkriege diente sie als Fluchtort. 1645 überstand die Burg eine Belagerung durch schwedische Truppen. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie als Wohnsitz endgültig aufgegeben und begann zu verfallen. 1832 stürzten Teile der auf der Donauseite gelegenen Burggebäude ein, um 1870 wurde der östliche Bergfried abgebrochen. 1983 gelangte die frühere Herrschaft Weitenegg-Leiben in den Besitz der Farbenfabrik E. Wipplinger.<ref name ="wehrbauten">
Die Burgruine Weitenegg in Sage und Legende
- Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich
Literatur
- Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
Weblinks
Burgruine Weitenegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 134
- ↑ vgl. Burgruine Weitenegg, Burgenkunde.AT, abgerufen am 18. Juli 2020
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 135
- ↑ vgl. Burgruine Weitenegg, Burgenkunde.AT, abgerufen am 18. Juli 2020
Anmerkungen
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burgruine Weitenegg behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |