Tuchlauben: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Die Tuchlauben''' sind eine bekannte Wiener Straße. Sie befindet sich im [[Innere Stadt (Wien)|1. Wiener Gemeindebezirk]] und gilt als eine der ältesten und malerischsten Gassen von Wien. | '''Die Tuchlauben''' sind eine bekannte Wiener Straße. Sie befindet sich im [[Innere Stadt (Wien)|1. Wiener Gemeindebezirk]] und gilt als eine der ältesten und malerischsten Gassen von Wien. | ||
== Lage == | |||
Die Straße war zunächst zwischen den Pfarrsprengel der Wiener Pfarren<ref group="A">Die Standesführung war im [[Herzogtum Österreich|Kaisertum Österreich]] und in der Ersten Republik Österreich bis 1938 den konfessionellen Behörden anvertraut. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken der katholischen, später römisch-katholischen, Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner wurden von der zuständigen Pfarre geführt. Vgl. {{WiWi|Tuchlauben||Tuchlauben}}, abgerufen am 31. Juli 2020</ref> Am Hof und St. Peter geteilt, ehe sie 1908 zur Gänze zur Pfarre St. Peter kam.<ref name ="wienwiki">vgl. {{WiWi|Tuchlauben||Tuchlauben}}, abgerufen am 31. Juli 2020</ref> | |||
== Geschichte == | |||
== Wichtige Häuser == | |||
:* Tuchlauben 1 (Haus 309 und 310) | |||
:* Tuchlauben 2: Hier befand sich das "Taxsche Bierhaus".<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 4 / Petersplatz 7: Hier befand sich zunächst das Vizedom-Amt. 1710-1874 warh hier der Sitz der Polizeidirektion, in welcher der bekannte Schriftsteller [[w:Ludwig Anzengruber|Ludwig Anzengruber]] als Kanzleipraktikant gearbeitet hat. Die Fassaden wurden nach 1737 erneuert, vermutlich nach einem Entwurf des bedeutenden Barockarchitekten [[w:Joseph Emanuel Fischer von Erlach|Joseph Emanuel Fischer von Erlach]].<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 5: Hier befand sic der Hochholzerhof.<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 7-7a: Hier befand ursprünglich der Seitzerhof ("Altes Elysium"). Nach dessen Abriss wurde an dieser Stelle der Tuchlaubenhof (fertig gestellt 1912) erbaut, nach welchem die kurze gleichnamige Sackgasse benannt ist, die von hier abzweigt.<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 8, das Schönbrunnerhaus, zu dem ein bemerkenswertes Relief der Muttergottes gehörte. Es wurde 1899/1900 durch einen Neubau nach Plänen von Arnold Heymann ersetzt. Vor dem Haus befindet sich heute der Tuchmacherbrunnen. Hier wurde der Komponist [[w:Alban Berg|Alban Berg]] geboren, woran heute eine Gedenktafel an der Hausfassade erinnert.<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 9 (Eckhaus 431, Haus 430), die Apotheke "Zum weißen Storch", an die das Ladenschild erinnert.<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 11 (Häuser 435, 436 und 437): Hier befand sich das "Kleeblatthaus", auch "Haus "Zum steinernen Kleeblatt" genannt. 1837/38 wurde es im Auftrag von Felix von Ala abgebrochen und durch ein für jene Zeit charakteristisches Großwohnhaus nach Plänen von Jakob Hainz ersetzt. 1847 gehörte es Leopold Mayr, der es wesentlich umbauen ließ.<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 12 / Brandstätte 8-10 / Wildpretmarkt 1 (Häuser 558 und 559), der Mattonihof: Auf dem Areal des heutigen Hauses befand sich früher das Haus "Zum roten Igel", der Sitz der Gesellschaft der Musikfreunde. Nachdem diese in ihr neues Musikvereinsgebäude übersiedelt waren, befand sich hier 1870-1875 das "Theater unter den Tuchlauben", das nach später nach seinem Direktor Friedrich Strampfer auch Strampfertheater genannt wurde. Am Neubau, dem Mattonihof, befindet sich eine Gedenktafel. Dieser wurde nach Abbruch 1886 nach Plänen von Gustav Korompay für Heinrich von Mattoni, einen kaiserlichen Rat erbaut, dem Besitzer des böhmischen Kurorts Gießhübl-Puchstein ).<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 13: Hier befand sich das Haus "Zum goldenen Engel".<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 14 / Wildpretmarkt 3 (ursprünglich Tuchlauben 18 / Wildpretmarkt 5, heute der "Mosefhof": Hier befand sch früher das Haus "um blauen Igel", das auf einem Teil der Parzelle Konskriptionsnummer 557 stand. Das Haus gehörte in der Biedermeierzeit [[w:Franz von Schober|Franz von Schober]], einem Freund des Komponisten [[w:Franz Schubert|Franz Schubert]]. Dieser bewohnte 1827/28 den zweiten Stock als Untermieter.<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 15, das Tschertehaus<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 16<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 17, das Wohnhaus "Zum Sommer": Es wurde 1784 erbaut und 1857 nach Plänen von Ferdinand Fellner dem Älteren umgebaut. Hier wurde der Pianist Joseph von Gahy (*1793; † 1864), ein Freund des Komponisten Franz Schubert geboren.<ref name ="wienwiki"/>. | |||
:* Tuchlauben 18<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 19: Hier befand sich das Wohnhaus "Zum schwarzen Bock" und dann die Spezereiwarenhandlung von Josef Reich. Seit 1982 ist hier eine Außenstelle des Historischen Museums der Stadt Wien, des heutigen Wien Museums, untergebracht, Das im Mittelalter erbaute Haus wurde 1716 im Barockstil umgebaut, doch blieb mittelalterliche Baukern erhalten. Bei der Revitalisierung im Jahr 1979 wurden hier die ältesten profanen Wandmalereien Wiens, die sogenannten "Neidhart-Fresken" (entstanden um 1400), entdeckt. Sie wurden inzwischen restauriert.<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 20, früher zwei Häuser (Konskriptionsnummer 552 und 553): Auf der Konskriptionsnummer 552 befand sich ursprünglich das Wohnhaus "Zum Winter", auch das "Winterhaus" genannt, zu dem auch ein "Winter-Bierhaus" gehörte. 1818 gehörte es Franz von Schober der damals auch das Haus Tuchlauben 14 / Wildpretmarkt 3 besaß. 1818 ließ er hier seinen Freund, den Komponisten Franz Schubert wohnen, den er unterstützte. 1902 kamen beide Häuser in den Besitz der Michael Zollersche Stiftung, welche sie abbrechen und an ihrer Stelle das "Zollersche Stiftunghaus" errichten ließ.<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 22 / Hoher Markt 5: Hier befand sich früher die Schranne.<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 23<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 25, das Haus "Zu den zwei Delphinen"<ref name ="wienwiki"/> | |||
:* Tuchlauben 27: Hier wohnte 1787/88 der Komponist [[w:Wolfgang Amadeus Mozart|Wolfgang Amadeus Mozart]] mit seiner Familie. Es gilt als das Geburtshaus seiner früh verstorbenen Tochter Theresia.<ref name ="wienwiki"/> | |||
== Die Tuchlauben in Legende und Sage == | == Die Tuchlauben in Legende und Sage == | ||
Zeile 5: | Zeile 37: | ||
:''Siehe auch: [[:Kategorie:Sage aus Wien|Sage aus Wien]] | :''Siehe auch: [[:Kategorie:Sage aus Wien|Sage aus Wien]] | ||
== | == Weblinks == | ||
* | * {{WiWi|Tuchlauben||Tuchlauben}} | ||
==Einzelnachweise == | ==Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
== Anmerkungen == | |||
<references group="A" /> | |||
{{SORTIERUNG:Tuchlauben}} | {{SORTIERUNG:Tuchlauben}} |
Version vom 31. Juli 2020, 15:38 Uhr
Die Tuchlauben sind eine bekannte Wiener Straße. Sie befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk und gilt als eine der ältesten und malerischsten Gassen von Wien.
Lage
Die Straße war zunächst zwischen den Pfarrsprengel der Wiener Pfarren[A 1] Am Hof und St. Peter geteilt, ehe sie 1908 zur Gänze zur Pfarre St. Peter kam.[1]
Geschichte
Wichtige Häuser
- Tuchlauben 1 (Haus 309 und 310)
- Tuchlauben 2: Hier befand sich das "Taxsche Bierhaus".[1]
- Tuchlauben 4 / Petersplatz 7: Hier befand sich zunächst das Vizedom-Amt. 1710-1874 warh hier der Sitz der Polizeidirektion, in welcher der bekannte Schriftsteller Ludwig Anzengruber als Kanzleipraktikant gearbeitet hat. Die Fassaden wurden nach 1737 erneuert, vermutlich nach einem Entwurf des bedeutenden Barockarchitekten Joseph Emanuel Fischer von Erlach.[1]
- Tuchlauben 5: Hier befand sic der Hochholzerhof.[1]
- Tuchlauben 7-7a: Hier befand ursprünglich der Seitzerhof ("Altes Elysium"). Nach dessen Abriss wurde an dieser Stelle der Tuchlaubenhof (fertig gestellt 1912) erbaut, nach welchem die kurze gleichnamige Sackgasse benannt ist, die von hier abzweigt.[1]
- Tuchlauben 8, das Schönbrunnerhaus, zu dem ein bemerkenswertes Relief der Muttergottes gehörte. Es wurde 1899/1900 durch einen Neubau nach Plänen von Arnold Heymann ersetzt. Vor dem Haus befindet sich heute der Tuchmacherbrunnen. Hier wurde der Komponist Alban Berg geboren, woran heute eine Gedenktafel an der Hausfassade erinnert.[1]
- Tuchlauben 9 (Eckhaus 431, Haus 430), die Apotheke "Zum weißen Storch", an die das Ladenschild erinnert.[1]
- Tuchlauben 11 (Häuser 435, 436 und 437): Hier befand sich das "Kleeblatthaus", auch "Haus "Zum steinernen Kleeblatt" genannt. 1837/38 wurde es im Auftrag von Felix von Ala abgebrochen und durch ein für jene Zeit charakteristisches Großwohnhaus nach Plänen von Jakob Hainz ersetzt. 1847 gehörte es Leopold Mayr, der es wesentlich umbauen ließ.[1]
- Tuchlauben 12 / Brandstätte 8-10 / Wildpretmarkt 1 (Häuser 558 und 559), der Mattonihof: Auf dem Areal des heutigen Hauses befand sich früher das Haus "Zum roten Igel", der Sitz der Gesellschaft der Musikfreunde. Nachdem diese in ihr neues Musikvereinsgebäude übersiedelt waren, befand sich hier 1870-1875 das "Theater unter den Tuchlauben", das nach später nach seinem Direktor Friedrich Strampfer auch Strampfertheater genannt wurde. Am Neubau, dem Mattonihof, befindet sich eine Gedenktafel. Dieser wurde nach Abbruch 1886 nach Plänen von Gustav Korompay für Heinrich von Mattoni, einen kaiserlichen Rat erbaut, dem Besitzer des böhmischen Kurorts Gießhübl-Puchstein ).[1]
- Tuchlauben 13: Hier befand sich das Haus "Zum goldenen Engel".[1]
- Tuchlauben 14 / Wildpretmarkt 3 (ursprünglich Tuchlauben 18 / Wildpretmarkt 5, heute der "Mosefhof": Hier befand sch früher das Haus "um blauen Igel", das auf einem Teil der Parzelle Konskriptionsnummer 557 stand. Das Haus gehörte in der Biedermeierzeit Franz von Schober, einem Freund des Komponisten Franz Schubert. Dieser bewohnte 1827/28 den zweiten Stock als Untermieter.[1]
- Tuchlauben 15, das Tschertehaus[1]
- Tuchlauben 16[1]
- Tuchlauben 17, das Wohnhaus "Zum Sommer": Es wurde 1784 erbaut und 1857 nach Plänen von Ferdinand Fellner dem Älteren umgebaut. Hier wurde der Pianist Joseph von Gahy (*1793; † 1864), ein Freund des Komponisten Franz Schubert geboren.[1].
- Tuchlauben 18[1]
- Tuchlauben 19: Hier befand sich das Wohnhaus "Zum schwarzen Bock" und dann die Spezereiwarenhandlung von Josef Reich. Seit 1982 ist hier eine Außenstelle des Historischen Museums der Stadt Wien, des heutigen Wien Museums, untergebracht, Das im Mittelalter erbaute Haus wurde 1716 im Barockstil umgebaut, doch blieb mittelalterliche Baukern erhalten. Bei der Revitalisierung im Jahr 1979 wurden hier die ältesten profanen Wandmalereien Wiens, die sogenannten "Neidhart-Fresken" (entstanden um 1400), entdeckt. Sie wurden inzwischen restauriert.[1]
- Tuchlauben 20, früher zwei Häuser (Konskriptionsnummer 552 und 553): Auf der Konskriptionsnummer 552 befand sich ursprünglich das Wohnhaus "Zum Winter", auch das "Winterhaus" genannt, zu dem auch ein "Winter-Bierhaus" gehörte. 1818 gehörte es Franz von Schober der damals auch das Haus Tuchlauben 14 / Wildpretmarkt 3 besaß. 1818 ließ er hier seinen Freund, den Komponisten Franz Schubert wohnen, den er unterstützte. 1902 kamen beide Häuser in den Besitz der Michael Zollersche Stiftung, welche sie abbrechen und an ihrer Stelle das "Zollersche Stiftunghaus" errichten ließ.[1]
- Tuchlauben 22 / Hoher Markt 5: Hier befand sich früher die Schranne.[1]
- Tuchlauben 23[1]
- Tuchlauben 25, das Haus "Zu den zwei Delphinen"[1]
- Tuchlauben 27: Hier wohnte 1787/88 der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart mit seiner Familie. Es gilt als das Geburtshaus seiner früh verstorbenen Tochter Theresia.[1]
Die Tuchlauben in Legende und Sage
- Siehe auch: Sage aus Wien
Weblinks
- Tuchlauben im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Die Standesführung war im Kaisertum Österreich und in der Ersten Republik Österreich bis 1938 den konfessionellen Behörden anvertraut. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken der katholischen, später römisch-katholischen, Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner wurden von der zuständigen Pfarre geführt. Vgl. Tuchlauben im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 31. Juli 2020