Gampbach: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Gampbach wird auch als ''Tabagross'' bezeichnet. Der Name ''Tabagross'' ist [[w:Rätoromanische Sprache|rätoromanischen]] Ursprungs. 1515 wird in Urkunden der Bach als ''Abagroß'', ähnlich 1644, 1811 und 1857 als ''Abengroß'' bzw. ''Abagroß'' bezeichnet, 1783 als ''Gampp Bach''. Ähnliche Schreibweise in Bartholomäberg: ''Awagrossa'' bzw. im Vinschgau: ''Awagross''. ''Tabagross'' bzw. ''Abagroß'' ist eine Zusammensetzung aus dem [[w:Lateinische Sprache|lateinischen]] ''Aqua''  ([[w:Rätoromanische Sprache|rätoromanisch:]] ''aua'' bzw. ''ova'') und dem lateinischen ''Grossu'' (rätoromanisch: ''gross'', ''griess'') im Sinne von ''dick''.<ref>Siehe Eberhard Tiefenthaler: ''Die rätoromanischen Flurnamen der Gemeinden Frastanz und Nenzing'', aus der Reihe: ''Romanica Ænipontana'' von Alwin Kuhn. Innsbruck 1968, Dissertation, S. 65.</ref> Es ist daher ''Tabagross'' im Sinne von ''dickes Wasser'' oder ''dicker Bach'' zu verstehen. Der Name ''Tabagross'' wurde erst in jüngerer Zeit vom Bach auf das Tal und den nahe gelegenen ''Tabagroßwald'' übertragen.<ref>Siehe Eberhard Tiefenthaler: ''Die rätoromanischen Flurnamen der Gemeinden Frastanz und Nenzing'', aus der Reihe: ''Romanica Ænipontana'' von Alwin Kuhn. Innsbruck 1968, Dissertation, S. 67.</ref>
''Gamp'' stammt aus dem Rätoromanischen: ''champ'' und bedeutet im vorliegenden Zusammenhang wohl ''Feld'' - eine Bezugnahme auf die großen Flächen im Gamptal. Der Gampbach wird auch als ''Tabagross'' bezeichnet. Der Name ''Tabagross'' ist [[w:Rätoromanische Sprache|rätoromanischen]] Ursprungs. 1515 wird in Urkunden der Bach als ''Abagroß'', ähnlich 1644, 1811 und 1857 als ''Abengroß'' bzw. ''Abagroß'' bezeichnet, 1783 als ''Gampp Bach''. Ähnliche Schreibweise in Bartholomäberg: ''Awagrossa'' bzw. im Vinschgau: ''Awagross''. ''Tabagross'' bzw. ''Abagroß'' ist eine Zusammensetzung aus dem [[w:Lateinische Sprache|lateinischen]] ''Aqua''  ([[w:Rätoromanische Sprache|rätoromanisch:]] ''aua'' bzw. ''ova'') und dem lateinischen ''Grossu'' (rätoromanisch: ''gross'', ''griess'') im Sinne von ''dick''.<ref>Siehe Eberhard Tiefenthaler: ''Die rätoromanischen Flurnamen der Gemeinden Frastanz und Nenzing'', aus der Reihe: ''Romanica Ænipontana'' von Alwin Kuhn. Innsbruck 1968, Dissertation, S. 65.</ref> Es ist daher ''Tabagross'' im Sinne von ''dickes Wasser'' oder ''dicker Bach'' zu verstehen. Der Name ''Tabagross'' wurde erst in jüngerer Zeit vom Bach auf das Tal und den nahe gelegenen ''Tabagroßwald'' übertragen.<ref>Siehe Eberhard Tiefenthaler: ''Die rätoromanischen Flurnamen der Gemeinden Frastanz und Nenzing'', aus der Reihe: ''Romanica Ænipontana'' von Alwin Kuhn. Innsbruck 1968, Dissertation, S. 67.</ref>


== Verlauf ==
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Version vom 1. Oktober 2020, 17:25 Uhr

Gampbach (2019)
Ein Teil des Gampfalls (2019)

Der Gampbach ist ein Fluss im und Namensgeber für das Gamptal, das er durchfließt. Der Gampbach fließt zur Gänze im Gemeindegebiet von Nenzing und ist der größte Zufluss der Meng auf der linken Talseite des Gamperdonatals.

Name

Gamp stammt aus dem Rätoromanischen: champ und bedeutet im vorliegenden Zusammenhang wohl Feld - eine Bezugnahme auf die großen Flächen im Gamptal. Der Gampbach wird auch als Tabagross bezeichnet. Der Name Tabagross ist rätoromanischen Ursprungs. 1515 wird in Urkunden der Bach als Abagroß, ähnlich 1644, 1811 und 1857 als Abengroß bzw. Abagroß bezeichnet, 1783 als Gampp Bach. Ähnliche Schreibweise in Bartholomäberg: Awagrossa bzw. im Vinschgau: Awagross. Tabagross bzw. Abagroß ist eine Zusammensetzung aus dem lateinischen Aqua (rätoromanisch: aua bzw. ova) und dem lateinischen Grossu (rätoromanisch: gross, griess) im Sinne von dick.[1] Es ist daher Tabagross im Sinne von dickes Wasser oder dicker Bach zu verstehen. Der Name Tabagross wurde erst in jüngerer Zeit vom Bach auf das Tal und den nahe gelegenen Tabagroßwald übertragen.[2]

Verlauf

Der Gampbach entspringt Welt-Icon47.1364179.630355 im Gebiet des Gallinakopfs auf etwa 1715 m ü. A. etwa 600 Meter unterhalb des Mattajochs und fließt hinter der Gampalpe vorbei in etwa östlicher Richtung auf etwa 765 m ü. A. spektakulär über den Gampfall (Naturdenkmal) in die Meng (GwKm 5,51) Welt-Icon47.1620149.690026 Der Gampfall kann gut vom Aussichtspunkt Buder-Höhe eingesehen werden kann. Hier, an der „Ecke“ zwischen Gaperdonatal und Gamptal steht der immer weiter zerfallende Eckskopf.[3]

Der Gampbach hat eine Länge von 6,51 Kilometer, hat keinen relevanten Zufluss und ist auf seine Länge weitgehend naturbelassen. Er fließt relativ gerade von Nordwesten nach Nordosten. Im gesamten Verlauf fällt der Gampbach dabei um rund 950 Höhenmeter ab. Das durchschnittliche Gefälle beträgt (inklusive Gampfall) 8,3° bzw. 14,59 %, ohne Berücksichtigung des Gampfall beträgt das durchschnittliche Gefälle 4,83° bzw. 8,45% (der Gampfall fällt über rund 500 Meter ab).

Geologie

Das Gamptal wurde weitgehen während der Eiszeiten geschaffen und durch die Auflösung von Gips und Massenbewegungen.[4] Der Gampbach ist kaum erosionsfähig, weil viel Geschiebe durch rasche Verfestigung im Mittel- und Oberlauf zurückgehalten wird. Durch die Zufuhr von sulfathaltigem Wasser (Gips und Anhydrit der Raibl-Formation) kommt es zu einer starken Karbonatübersättigung und Zementierung des Lockermaterials.[5]

Biotop

Entlang des Gambachtals bzw. des Gampachs befinden sich ausgewiesene Biotope.

Einzelnachweise

  1. Siehe Eberhard Tiefenthaler: Die rätoromanischen Flurnamen der Gemeinden Frastanz und Nenzing, aus der Reihe: Romanica Ænipontana von Alwin Kuhn. Innsbruck 1968, Dissertation, S. 65.
  2. Siehe Eberhard Tiefenthaler: Die rätoromanischen Flurnamen der Gemeinden Frastanz und Nenzing, aus der Reihe: Romanica Ænipontana von Alwin Kuhn. Innsbruck 1968, Dissertation, S. 67.
  3. Arie C. Seijmonsbergen, Matheus G. G. De Jong, Leo W. S. de Graaff, Niels S. Anders: Geodiversität von Vorarlberg und Liechtenstein, ISBN 978-3-258-07888-5, Zürich/Bern 2014, Haupt Verlag, S. 68 f.
  4. Arie C. Seijmonsbergen, Matheus G. G. De Jong, Leo W. S. de Graaff, Niels S. Anders: Geodiversität von Vorarlberg und Liechtenstein, ISBN 978-3-258-07888-5, Zürich/Bern 2014, Haupt Verlag, S. 65.
  5. J. Georg Friebe: Geologie der österreichischen Bundesländer : Vorarlberg, Wien 2007, ISBN 978-3-85316-037-4, S. 132.

47.1549689.655678Koordinaten: 47° 9′ 18″ N, 9° 39′ 20″ O