Johann II. von Ried: Unterschied zwischen den Versionen
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Johann (II.) von Ried war zweimal verheiratet und hatte aus keiner seiner beiden Ehen Kinder<ref name ="marian354">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 354</ref>, | Johann (II.) von Ried war zweimal verheiratet und hatte aus keiner seiner beiden Ehen Kinder<ref name ="marian354">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 354</ref>, | ||
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<br >∞ in 2. Ehe um 1392/94 mit Walpurga Hauser, eine Tochter von Georg Hauser aus seiner Ehe mit Magdalena von [[Friedrich von Tierna#Herkunft und Familie|Tierna]]. Zu ihrer Morgengabe zählten umfangreiche Güter, darunter die Burg Ried, mit der sie 1413 belehnt wurde und die sie 1416 gegen eine finanzielle Abgeltung an [[Albrecht V. (Österreich)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]] zurückgab. 1421 wird Ried nur mehr als Burgstall erwähnt.<ref name ="marian354"/> Nach seinem Tod schloss sie eine weitere Ehe mit Sigmund von Polheim († 1428).<ref name ="marian352">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 352</ref> Nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes erwarb sie umfangreiche Einkünfte aus dem Amt [[Zeiselmauer-Wolfpassing|Zeiselmauer]]. Diese und ihre noch vorhandene Morgengabe verwendete sie für eine großzügige Seelgerätstiftung bei den [[Minoritenkloster (Wien 1)|Wiener Minoriten]], wo sie an der Seite ihres zweiten Ehemannes beigesetzt wurde.<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 355</ref> | <br >∞ in 2. Ehe um 1392/94 mit Walpurga Hauser, eine Tochter von Georg Hauser aus seiner Ehe mit Magdalena von [[Friedrich von Tierna#Herkunft und Familie|Tierna]]. Zu ihrer Morgengabe zählten umfangreiche Güter, darunter die Burg Ried, mit der sie 1413 belehnt wurde und die sie 1416 gegen eine finanzielle Abgeltung an [[Albrecht V. (Österreich)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]] zurückgab. 1421 wird Ried nur mehr als Burgstall erwähnt.<ref name ="marian354"/> Nach seinem Tod schloss sie eine weitere Ehe mit Sigmund von Polheim († 1428).<ref name ="marian352">vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 352</ref> Nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes erwarb sie umfangreiche Einkünfte aus dem Amt [[Zeiselmauer-Wolfpassing|Zeiselmauer]]. Diese und ihre noch vorhandene Morgengabe verwendete sie für eine großzügige Seelgerätstiftung bei den [[Minoritenkloster (Wien 1)|Wiener Minoriten]], wo sie an der Seite ihres zweiten Ehemannes beigesetzt wurde.<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 355</ref> | ||
Version vom 16. Oktober 2020, 21:58 Uhr
Johann (II.) von Ried (* im 14. Jahrhundert, um 1365; † † 1412), auch Johann Schenk von Ried, Johann der Schenk von Ried, Hans von Ried oder Hans der Schenk von Ried, war Adliger des Herzogtums Österreich[A 1].
Herkunft und Familie
Johann (II.) von Ried war ein Nachfahre von Otto von Ried und Konrad von Tulln. Er war der Sohn von Albrecht von Ried. Er war außerdem ein Verwandter von Wernhard dem Truchsess von Reichersdorf.[1]
Johann (II.) von Ried war zweimal verheiratet und hatte aus keiner seiner beiden Ehen Kinder[2],
∞ in 1. Ehe mit der Erbtochter von Johann von Ranna, der Besitz in Oberranna (heute Teil der Gemeinde Mühldorf hatte. Agnes, die Schwester seines Schwiegervaters, war die Mutter von Johann von Neidegg († 1425).[3]
∞ in 2. Ehe um 1392/94 mit Walpurga Hauser, eine Tochter von Georg Hauser aus seiner Ehe mit Magdalena von Tierna. Zu ihrer Morgengabe zählten umfangreiche Güter, darunter die Burg Ried, mit der sie 1413 belehnt wurde und die sie 1416 gegen eine finanzielle Abgeltung an Herzog Albrecht (V.) von Österreich zurückgab. 1421 wird Ried nur mehr als Burgstall erwähnt.[2] Nach seinem Tod schloss sie eine weitere Ehe mit Sigmund von Polheim († 1428).[4] Nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes erwarb sie umfangreiche Einkünfte aus dem Amt Zeiselmauer. Diese und ihre noch vorhandene Morgengabe verwendete sie für eine großzügige Seelgerätstiftung bei den Wiener Minoriten, wo sie an der Seite ihres zweiten Ehemannes beigesetzt wurde.[5]
Johann von Ranna, der Vater der ersten Ehefrau, war ein Onkel von Johann von Neidegg († 1425), an den Johann von Ried die Erbschaft seiner ersten Frau und weiteren Besitz veräußerte, um seine problematische finanzielle Lage zu konsolidieren.[6]
Johann (I.) von Ried war ein Schwager von Martin Fallbacher, dem Kammermeister von Herzog Wilhelm von Österreich.[7]
Leben
1381 wurden die Burg und Herrschaft Ried am Riederberg (heute Teil der Gemeinde Sieghartskirchen), nach sich die Familie von Johann (II.) von Ried benannte, von Herzog Albrecht III. von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") von einer Pfandschaft in ein erbliches Lehen umgewandelt.[1] Zu diesem Zeitpunkt war Johann (II.) von Ried noch unmündig, seine Geschäfte führte damals noch, zusammen mit Wernhard dem Truchsess von Reichersdorf, Hans von Dietrichstock, der Johanns Vater im Amt des Forstmeisters des Herzogtums Österreich nachgefolgt war.[3] Nach dem Tod von Hans von Dietrichstock beerbte Johann von Ried diesen im Amt des Forstmeisters, das er 1407-1411 ausübte. Seit 1396 ist er als Hofritter bezeugt.[7] Um 1400 erhielt wurde er Hauptmann der Grenzstadt Laa an der Thaya. In dieser Funktion beteiligte er 1406 im Auftrag von Herzog Albrecht (IV.) von Österreich ("Albrecht dem Geduldigen") an einer Friedensdelegation, die mit Abgesandten des Markgrafen Jobst von Mähren wegen einem Waffenstillstand verhandelte.[2]
Literatur
- Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9[A 2]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 350
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 354
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 351
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 352
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 355
- ↑ vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 351f.
- ↑ 7,0 7,1 vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 353
Anmerkungen
- ↑ Das Herzogtum Österreich war aus der Markgrafschaft Österreich, die ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehört hatte und 1156 von diesem gelöst worden war, entstanden. Damals erfolgte die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum eigenständigen Herzogtum Österreich. Das Herzogtum umfasste ursprünglich nur das heutige Bundesland Wien und einige Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie drei Siedlungen im heutigen Bundeslandes Oberösterreich. Im Spätmittelalter vergrößerte sich das Herzogtum Österreich um weitere Teile der späteren Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. Erst 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft, die zuvor zum Herzogtum Steier gehört hatte, endgültig zum Herzogtum Östereich. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das damalige Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich, ohne das Innviertel) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich, ohne Pitten und Wiener Neustadt)
- ↑ Publikation von Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. Dissertation, Universität Wien, 2015 digital