Caspar von Lindegg zu Lisana: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Caspar von Lindegg zu Lisana''' (* im 16. Jahrhundert; † [[1588]]) war ein im heutigen Niederösterreich ansässiger Adeliger, der im Gegensatz zu den meisten dort ansässigen Adeligen überzeugter Katholik war. Er war Sekretär der Reichskanzlei und unterstützte die Gegenreformation. | '''Caspar von Lindegg zu Lisana''' (* im 16. Jahrhundert; † [[1588]]) war ein im heutigen Niederösterreich ansässiger Adeliger, der im Gegensatz zu den meisten dort ansässigen Adeligen überzeugter Katholik war. Er war Sekretär der Reichskanzlei und unterstützte die Gegenreformation. | ||
Version vom 27. Oktober 2020, 22:39 Uhr
Caspar von Lindegg zu Lisana (* im 16. Jahrhundert; † 1588) war ein im heutigen Niederösterreich ansässiger Adeliger, der im Gegensatz zu den meisten dort ansässigen Adeligen überzeugter Katholik war. Er war Sekretär der Reichskanzlei und unterstützte die Gegenreformation.
Herkunft und Familie
Caspar von Lindegg zu Lisana stammte aus Rovereto[A 1].[1] Er war mit Cordula Neisser verheiratet.[2] Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder:
- Christoph von Lindegg zu Lisana[3]
- Matthias von Lindegg zu Lisana[1]
- Margarete von Lindegg zu Lisana[1]
- Erasmus von Lindegg zu Lisana[1]
Leben
Caspar von Lindegg zu Lisana war einer der Räte der Kaiser Karl V., Ferdinand I., Maximilian II. und Rudolf II.. Er war außerdem Geheimer Sekretär der Kaiser Maximilian II. und Rudolf II., Stadtanwelt der Stadt Wien[A 2]. und Klosterrat. 1568 wurde er in den niederösterreichischen Ritterstand aufgenommenen.[1]
Caspar von Lindegg zu Lisana war für das Hochstiftes Regenburg der Pfleger[A 3] von Pöchlarn.[1] Er kaufte von der Familie der Roggendorfer die Herrschaft Mollenburg. Seit 1567 war Pächter des Mühldorf gelegenen Pranthofes und Pfleger des Amtes Ranna (heute Teil der Gemeinde Mühldorf). Später gelangte er auch in den Besitz der Herrschaften Weiten und Marbach, die für die nächsten Jahrhunderte im Besitz seiner Familie blieben. Er war überzeugter Katholik und unterstützte Kardinal Khlesl , der sich von Dezember 1577 bis Jänner 1578 auf der Mollenburg aufhielt, bei seiner zweiten Klostervisitation.[4]
Bei seinen Untertanen war er offensichtlich beliebt, jedenfalls standen sie in kritischen Situationen stets auf seiner Seite.[5] Seinen Bemühungen verdankte der Ort Kottes, dass er 1569 von Kaiser Maximilian II. sein Marktrecht zurückerhielt, dass ihm während der Herrschaft von dessen Vater in einem Konkurrenzkampf mit den Orten Kirchschlag und Ottenschlag verloren aberkannt worden war.[4] Nach seinem Tod wurde er in Weiten beigesetzt. Sein Sohn Christoph setzte ihm in der Pfarrkirche Niederranna einen Gedenkstein.[3]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Inschriften, OEAW.AC.AT, abgerufen am 27. Oktober 2020
- ↑ vgl. Gedenkstein, Diglib.Tugraz.AT, abgerufen am 27. Oktober 2020
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 99
- ↑ 4,0 4,1 vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 98
- ↑ vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 98f.
Anmerkungen
- ↑ Rovereto war im Mittelalter Teil des Hochstiftes Trient. Seit ca. 1416 stand der Ort mehr oder weniger unter der Herrschaft der Republik Venedig. 1509 kam sie unter die Herrschaft von Kaiser Maximilian I. und war "de facto" zur Grafschaft Tirol. Seit 1918 gehört sie zum Staat Italien.
- ↑ Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen nur jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2 bis 9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.
- ↑ Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.