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Der ältere Name der Burg, ''Segavio'' soll vom [[w:Keltische Sprache|keltischen]] ''segos'' = ''Sieg'', ''Kraft'', ''Stärke'' abgeleitet sein.<ref>Josef Zehrer: ''Die Ortsnamen von Vorarlberg.'' 2. Teil. In: Jb. d. Vbg. Landesmus.-Ver. 1960, S. 173; [[w:Andreas Ulmer (Historiker)|Andreas Ulmer]]: ''Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins.'' Dornbirn 1925, S. 482.</ref> Die deutschsprachige Bezeichnung ist gleichlautend. Im [[w:Walgau|Walgau]] wurde noch bis in die [[w:Neuzeit|Neuzeit]] [[w:Rätoromanische Sprache|Rätoromanisch]] gesprochen und es finden sich noch viele sprachliche Belege aus dieser Zeit. | Der ältere Name der Burg, ''Segavio'' soll vom [[w:Keltische Sprache|keltischen]] ''segos'' = ''Sieg'', ''Kraft'', ''Stärke'' abgeleitet sein.<ref>Josef Zehrer: ''Die Ortsnamen von Vorarlberg.'' 2. Teil. In: Jb. d. Vbg. Landesmus.-Ver. 1960, S. 173; [[w:Andreas Ulmer (Historiker)|Andreas Ulmer]]: ''Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins.'' Dornbirn 1925, S. 482.</ref> Die deutschsprachige Bezeichnung ist gleichlautend. Im [[w:Walgau|Walgau]] wurde noch bis in die [[w:Neuzeit|Neuzeit]] [[w:Rätoromanische Sprache|Rätoromanisch]] gesprochen und es finden sich noch viele sprachliche Belege aus dieser Zeit. | ||
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Die Burg wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts von den Herren von Sigberg errichtete. Diese [[w:Ministeriale|Dienstmannen]] standen ursprünglich im Sold der [[w: Montfort (Adelsgeschlecht)|Montforter]] in [[Feldkirch]]. Nach der Teilung des Montforter Familienlinien kam es zu Spannungen und Rudolf der III. von Feldkirch soll für die Zerstörung der Burg am 1. Mai 1358 verantwortlich sein. Die Burg wurde wieder aufgebaut, jedoch in 1435 durch [[w:Friedrich VII. (Toggenburg)|Graf Friedrich von Toggenburg]] wieder zerstört. Lediglich die Kapelle wurde verschont und stand noch 1637 in Verwendung.<ref name=info>Siehe Informationstafel vor Ort.</ref> | |||
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Die Anlage der ehemaligen Burg ist etwa 55 Meter lang und 40 Meter breit. Der [[w:Bergfried|Bergfried]] soll etwa 20 Meter hoch gewesen sein. Der Großteil der Steine der Burg sollen später im nahe gelegenen [[w:Kalkofen|Kalkofen]] verbrannt worden sein. Heute sind die 2001 konservierten bzw. wieder aufgebauten Reste einer Ringmauer zu sehen sowie Grundmauern von Gebäuden.<ref name=info /> | Die Anlage der ehemaligen Burg ist etwa 55 Meter lang und 40 Meter breit. Der [[w:Bergfried|Bergfried]] soll etwa 20 Meter hoch gewesen sein. Der Großteil der Steine der Burg sollen später im nahe gelegenen [[w:Kalkofen|Kalkofen]] verbrannt worden sein. Heute sind die 2001 konservierten bzw. wieder aufgebauten Reste einer Ringmauer zu sehen sowie Grundmauern von Gebäuden.<ref name=info /> | ||
== Wanderung == | == Wanderung == |
Version vom 16. November 2020, 20:31 Uhr
Die Ruine Sigberg (auch: Segavio[1] oder Siegberg) ist eine abgegangene Höhenburg[2] in der Gemeinde Göfis in Vorarlberg. Es handelt sich dabei um eine eher kleine Burganlage. Die Gebäude sind im Laufe der Jahrhunderte abgetragen worden, abgerutscht oder abgegangen.
Name
Der ältere Name der Burg, Segavio soll vom keltischen segos = Sieg, Kraft, Stärke abgeleitet sein.[3] Die deutschsprachige Bezeichnung ist gleichlautend. Im Walgau wurde noch bis in die Neuzeit Rätoromanisch gesprochen und es finden sich noch viele sprachliche Belege aus dieser Zeit.
Geschichte
Die Burg wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts von den Herren von Sigberg errichtete. Diese Dienstmannen standen ursprünglich im Sold der Montforter in Feldkirch. Nach der Teilung des Montforter Familienlinien kam es zu Spannungen und Rudolf der III. von Feldkirch soll für die Zerstörung der Burg am 1. Mai 1358 verantwortlich sein. Die Burg wurde wieder aufgebaut, jedoch in 1435 durch Graf Friedrich von Toggenburg wieder zerstört. Lediglich die Kapelle wurde verschont und stand noch 1637 in Verwendung.[4]
Lage und Ausdehnung
Die Ruine Sigberg liegt auf einer Kuppe (etwa 535 m ü. A.) in der Parzelle Siegberg, etwa 350 Meter vom heutigen kanalisierten Lauf der südlich gelegenen Ill entfernt. Die Ill war in früherer Zeit im Lauf weitaus breiter angelegt. Etwa 1000 Meter nordwestlich befindet sich der größte Gletschertopf Vorarlbergs und etwa 1600 Meter Luftlinie entfernt das Naturdenkmal Stiel-Eiche und das Naturschutzgebiet Gasserplatz.
Das Ortszentrum von Göfis ist im Norden rund 1000 Meter entfernt, das Ortszentrum von Frastanz im Süden ebenfalls etwa 1000 Meter und das Stadtzentrum von Feldkirch im Nordwesten rund 2400 Meter Luftlinie entfernt. Im Norden und Nordosten, fast direkt unter der Ruine, befindet sich ein temporärer Steinbruch.
Die Anlage der ehemaligen Burg ist etwa 55 Meter lang und 40 Meter breit. Der Bergfried soll etwa 20 Meter hoch gewesen sein. Der Großteil der Steine der Burg sollen später im nahe gelegenen Kalkofen verbrannt worden sein. Heute sind die 2001 konservierten bzw. wieder aufgebauten Reste einer Ringmauer zu sehen sowie Grundmauern von Gebäuden.[4]
Wanderung
Die Ruine der Burg Alt-Hofen kann im Rahmen einer leichten Wanderung in etwa 30 bis 40 Minuten vom Ortszentrum von Göfis oder dem Naturschutzgebiet Gasserplatz erreicht werden. Größtenteils ist der Weg auch für Kinderwagen geeignet Die Wegdistanz beträgt rund 1,5 Kilometer.
Steinbruch
2008 wurde der Plan vorgetragen, im Bereich unterhalb der Ruine Sigberg einen Steinbruch auf dem der Gemeinde Göfis gehörenden Waldgrundstück im sogenannten Steinwald anzulegen. Das dortige Gesteinsvorkommen eignet sich für Flussbausteine (auch: Wasserbausteine) für die Hochwassersicherung. Der Betrieb wird von einem privaten Unternehmen geführt und soll für 20 Jahre Gesteine abbauen.[5]
Literatur
- Alois Niederstätter: Die Vorarlberger Burgen. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2017, ISBN 978-3-7030-0953-2, S. 127–129.
Weblinks
Ruine Sigberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Als Segavio wird auch das amtliche Informationsblatt der Gemeinde Göfis bezeichnet.
- ↑ Denkmalgeschüztes Objekt bzw. das gesamt Gelände der abgegangenen Burg, ID: 96621. GSt. 3029, GB Lochau.
- ↑ Josef Zehrer: Die Ortsnamen von Vorarlberg. 2. Teil. In: Jb. d. Vbg. Landesmus.-Ver. 1960, S. 173; Andreas Ulmer: Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins. Dornbirn 1925, S. 482.
- ↑ 4,0 4,1 Siehe Informationstafel vor Ort.
- ↑ Segavio, Informationen der Gemeinde Göfis, Ausgabe 27, Juli 2009, S. 12.
47.2284829.626813Koordinaten: 47° 13′ 43″ N, 9° 37′ 37″ O