Volksschule Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Volksschule Kaisersteinbruch''' war eine [[w:Volksschule#Volksschule in Österreich|Volksschule]] in der früher selbständigen Gemeinde [[Kaisersteinbruch]]. Sie stand im Zentrum des Ortes auf dem Kirchenplatz, gegenüber der Pfarrhof mit Gärten und Äckern zur Versorgung des Pfarrers, und den Platz bestimmend die zweitürmige [[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch|Kirche]]. Erstmals 1803 schriftlich genannt, schloss sie nach dem Schuljahr 1978/79 für immer ihre Türen. Die Kaisersteinbrucher Kinder waren und sind seit dieser Zeit Fahrschüler nach [[Bruck an der Leitha]].
Die '''Volksschule Kaisersteinbruch''' war eine [[w:Volksschule#Volksschule in Österreich|Volksschule]] in der früher selbständigen Gemeinde [[Kaisersteinbruch]]. Sie stand im Zentrum des Ortes auf dem Kirchenplatz, gegenüber der Pfarrhof mit Gärten und Äckern zur Versorgung des Pfarrers, und den Platz bestimmend die zweitürmige [[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch|Kirche]]. Erstmals 1803 schriftlich genannt, schloss sie nach dem Schuljahr 1978/79 für immer ihre Türen. Die Kaisersteinbrucher Kinder waren und sind seit dieser Zeit Fahrschüler nach [[Bruck an der Leitha]].



Version vom 18. November 2020, 23:47 Uhr

Datei:Kaisersteinbruch Schule.jpg
Volksschule Kaisersteinbruch - Burgenland History Blog von Dr. Herbert Brettl
Die „Alte Schule“ mit dem großen Gemeindesaal und dem Museum.

Die Volksschule Kaisersteinbruch war eine Volksschule in der früher selbständigen Gemeinde Kaisersteinbruch. Sie stand im Zentrum des Ortes auf dem Kirchenplatz, gegenüber der Pfarrhof mit Gärten und Äckern zur Versorgung des Pfarrers, und den Platz bestimmend die zweitürmige Kirche. Erstmals 1803 schriftlich genannt, schloss sie nach dem Schuljahr 1978/79 für immer ihre Türen. Die Kaisersteinbrucher Kinder waren und sind seit dieser Zeit Fahrschüler nach Bruck an der Leitha.

Geschichte

Pfarrkirche Kaisersteinbruch Grundbuch 1803

12. Sep. 1803 Schulhaus Kaisersteinbruch erstmals genannt.[1]

  • Anheut zu Ende stehendem Tage und Jahre empfängt das löbliche Gottshaus St. Rochi und Sebastian neuerdings Nutz und Gewähr um das Schulhaus in Steinbruch neben Michael Thoma und dem Pfarrhof gelegen.

Gewährnehmer besagter Behausung durch Renovazion 1803, welche vermög Grundbuchs-Generalien alle 10 Jahre zu geschehen hat, an sich gebracht. Gibt hievon jährlich dem Stift Heiligenkreuz 3¾ kr Dienst.

  • Paul Margl (1772-1820) Schmied:

Grundbuch 1803: mit dem Keller, welcher 1803 neu auf herrschaftl. Grund gebaut worden, neben dem Schulhause gelegen, im Grundbuch eingetragen

Röm. kath. Volksschule - ab 1924 Gemeindeschule

Der Beschluss des Gemeinderates in Kaisersteinbruch, die dortige röm.-kath. Volksschule in eine Gemeindeschule umzuwandeln, wurde auf Grund des § 25 des ung. G.-A. XXXVIII: 1868 v. der Landesregierung als gesetzmäßig anerkannt u. zur Kenntnis genommen.[2]

  • Burgenländisches Volksschulwesen im ersten Jahrzehnt der Zugehörigkeit zu Österreich, HR Parr Adolf, 1931:

Die Grundlage des Schulwesens in Ungarn u. damit auch im Burgenland wurde durch die „Ratio educationis“ der Kaiserin Maria Theresia geschaffen. Kaiser Joseph II. versuchte die deutsche Unterrichtssprache durchzusetzen, doch ohne größeren Erfolg. Nach seinem Tode wurde die madjarische Unterrichtssprache eingeführt.

Liste von Kaisersteinbrucher Lehrern, Schulmeistern

Mit dem Beginn der Kirchenmatriken 1690 sind die jeweiligen Schulmeister nachweisbar. Davon eine Auswahl:

  • Georg Zwelletitsch, Schulmeister und Wirt, 1691/92 –
  • Andreas Welser, Schulmeister, 1691/94/99 –
  • Franz Oswaldt, Schulmeister, 1695/97 –
  • Wenzel Schinga, Schulmeister, 1702/04 –
  • Joseph Hofmann, Schulmeister und Wirt, 1706 –
  • Joh. Georg Lachnit, Schulmeister, 1710 –
  • Thomas Roller, 1716 –
  • Joh. Georg Lux, Schulmeister, 1718/24 –
  • Andreas Auer, Schulmeister, 1720–
  • Joseph Anton Schreiber, 1721 –
  • Johann Schäbl, 1722 –
  • Sixtus Tultsch, Schulmeister, 1724 –
  • Johann Hupfer, Hilfslehrer, Schulmeister 1731/35
  • Joh. Adam Rausch, Schulmeister und Musiker, 1736/37 – vielleicht ein Hinweis auf die musikalische Gestaltung der Wallfahrten.
  • Anton Hirsch, Hilfslehrer 1749
  • Mathias Petz, Lehrer, 1749 –
  • Johann Kläberer, Lehrer, 1750 –
  • Martin Nicolaus Fischer, Hilfslehrer
  • Joseph Stöckl, Hilfslehrer 1772/79
  • Philipp Haas, Schulmeister und Wirt 1773 – 1783
  • Andreas Hafner 1787 – 1802
  • Franz Haas, Schulmeister und Wirt 1835 –
  • Johann Wimmer sen., Schulmeister 1809 – 1847
  • Johann Wimmer jun., Schulmeister 1847 – 1887
  • Petrus Roth, Schulmeister 1874 –
  • Rudolf Millner, Schullehrer 1887/92
  • Josef Schmall, Lehrer 1919/21
  • Koloman Prónai, Oberlehrer 1920/21
  • Rita Parschalk, Lehrerin 1924
  • Editha Senekovitsch, prov. Lehrerin 1924/26
  • Lambert Zanitzer, Oberlehrer 1928/30
  • Hans Heinz Part, Schulleiter 1930 –

Schulstiftungen

  • Magdalena Thoma, Witwe nach dem Bäckermeister von Steinbruch Michael Thoma, Testament vom 27. September 1835: Sie verfügte ein Legat von 50 fl Wiener Währung für die armen Schulkinder in Steinbruch. Die Interessen (Zinsen) sollen nach Gutachten von Herrn Pfarrer auf Schulbücher verwendet werden.
  • Anna Janisch, Testament vom 23. August 1838: Die pensionierte Herrschafts-Köchin in Steinbruch stiftete 100 fl Wiener Währung. Von den Interessen sollen die nötigen Schulgeräte für die armen Schulkinder beigeschafft werden.
  • Rosa Wachtler, verheiratet mit Schmiedemeister Jacob Wachtler. Ihr Testament vom 14. März 1850: Sie stiftete für hiesige Schulbedürfnisse 50 fl. So konnten der Schultisch, 2 Sessel, ein Gestell samt 2 hölzernen Schreibtafeln, die Schultreppe, 3 neue Winterfenster samt Stöcken und Verglasung, die Reparatur des Lehrerzimmers und der Schulbänke, weiters Schulbücher, für die armen Schulkinder Schreibrequisiten angeschafft werden.
  • Georg Ziegler, Herrschaftlicher Revierjäger, Testament vom 26. Oktober 1856: SchulStiftungs-Kapital von 50 fl ConventionsMünze. Es hat der jeweilige Schul-Lehrer für den Unterricht armer Schulkinder die jährlichen Zinsen zu beziehen.

Archivalien

  • Archiv Stift Heiligenkreuz, Kirchenmatriken, Grundbücher
  • Landesarchiv Burgenland
  • Archiv Kaisersteinbruch: Activ-Buch der röm. kath. Pfarr-Schule der Gemeinde Kaisersteinbruch, Gedenkbuch und Schriften vom Lehrer Johann Wimmer, tw. Pfarrmatrikel.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Archiv Stift Heiligenkreuz: Rubr. 51: Grundbuch über Stainbruch 1768–1832
  2. Burgenländische Lehrerzeitung, 1924