Freundsberg (Adelsfamilie): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. November 2020, 13:48 Uhr

Die Burg Freundsberg, heute. Sie gilt als Stammburg der Familie.

Die Familie der Freundsberger oder Frundsberger (weitere Schreibformen: Fronsberg und Fruntsberg) zählte zu den einflussreichsten Adelsfamilien, die im Mittelalter in der Grafschaft Tirol ansässig waren.

Geschichte der Freundsberger in Tirol

Die Freundsberger waren Ministeriale[A 1], die später der fränkischen Reichsritterschaft angehörten. Es wird heute angenommen, dass sie ursprünglich Ministeriale des Hochstiftes Freising waren. Urkundlich sind sie erstmals in den 1120er-Jahren als Ministeriale der Grafen von Andechs genannt. Später sind sie im Dienst der Tiroler Landesfürsten nachgewiesen. Um 1467 verlagerte sich ihr Wirkungsbereich in die Reichslandschaft Schwaben. 1586 starb die Familie in "männlicher" Linie aus.[1]

Bekannte Mitglieder der Familie Freundsberg

  • Ulrich von Freundsberg, urkundlich genannt 1128. Er gilt als erstes belegtes Mitglied das Familie.[1]
  • Berthold von Freundsberg (13. Jahrhundert) verkaufte 1319 Burg Freundsberg, die angeblich zu dieser Zeit noch "freies Eigen" seiner Familie war, an Herzog Heinrich von Kärnten, Graf von Tirol, und erhielt sie von ihm als landesfürstliches Lehen der Grafschaft Tirol zurück.[2]
  • Ein Hans von Freundsberg war Rat von Herzog Friedrich (IV.) von Österreich, Graf von Tirol. 1407 erhielt er gemeinsam mit seinem Bruder Ulrich die Herrschaft St. Petersberg (heute Teil der Gemeinde Silz). Beide waren Mitglieder jenes Adelsbundes, der in der älteren Literatur gewöhnlich als "Falkenbund" bezeichnet wird. Hans von Frundsberg ist als Spender für das Hospiz St. Christoph am Arlberg belegt.[3]
  • Ulrich von Frundsberg († 1501) war Rat von Herzog Siegmund "dem Münzreichen" und Hauptmann des Schwäbischen Bundes. Er verkaufte 1467 gemeinsam mit seinem Bruder Hans von Freundsberg die Burg Freundsberg und das dazugehörige Gericht an Herzog Siegmund "den Münzreichen"[4] Verheiratet war er mit Barbara von Rechberg-Mindelheim († 1506), einer Enkelin des Grafen Heinrich von Rottenburg und Urenkel des Grafen Albrecht von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz. Über diese Ehe gelangte er in den Besitz der Herrschaft Mindelheim.
  • Bischof Ulrich (III.) von Trient († 1493)
  • Jörg (Georg) von Freundsberg († 1528), bekannt als "Vater der Landsknechte"
  • Georg von Freundsberg († 1586), Herr von Mindelheim, Straßberg und St. Petersberg. Mit ihm stirbt die Familie aus.[1]

Schloss Freundsberg

Als Stammsitz der Familie gilt die Burg Freundsberg (heute Teil der Gemeinde Schwaz). Seit 1312 gehörte zu ihrer Herrschaft auch ein eigenes Landgericht. 1319 gelangte die Burg mit dem Gericht, die der Familie bis dahin als "freies Eigen" gehört haben soll, in den Besitz des Tiroler Landesfürsten, der die Freundsberger mit dieser belehnte. Eine weitere Belehnung mit der Burg und ihrem Gericht ist 1342 belegt.[2] 1467 wurde die Stammburg Freundsberg an den Tiroler Landesfürsten verkauft und etwa um diese Zeit gelangten die Familie in den Besitz der schwäbischen Herrschaft Mindelheim.[4]

Literatur

  • Leo Santifaller: Das Trienter Domkapitel in seiner persönlichen Zusammensetzung im späten Mittelalter (Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1500). Aus dem Nachlass herausgegeben und mit einer Einleitung von Klaus Brandstätter (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 9). Verlag Athesia, Bozen, 2000. ISBN 88-8266-053-2. S. 82

Weblinks

 Freundsberg (Adelsfamilie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Leo Santifaller: Das Trienter Domkapitel, 2000, S. 82
  2. 2,0 2,1 vgl. Schloss Freundsberg, Burgenkunde.AT, abgerufen am 30. November 2020
  3. vgl. Robert Büchner: Heinrich Findelkind. In: Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 105
  4. 4,0 4,1 vgl. Freundsberg, Burgen-Austria.AT, abgerufen am 30. November 2020

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Freundsberg (Adelsfamilie) behandelt.
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