Freiwillige Feuerwehr Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Januar 2021, 11:35 Uhr
Freiwillige Feuerwehr Kaisersteinbruch
Älteste Dokumente
Gerechtigkeit-Banntaiding vom 8. Juni 1634
Auswahl zum Thema:
- Das Bannbüchel regelte die Form des Zusammenlebens und war das Ergebnis der Beratungen des Stiftes Heiligenkreuz und der Gemeinde Heiligenkreuzer Steinbruch. (→Kaiser-Steinbruch)
Ob es geschähe, dass eine Feuersbrunst auskäme bei Tag oder Nacht auf dem Aigen, so soll derselbige Nachbar wo die Brunst auskommen ist, friedsam sein solange sie währet. Andere Nachbarn sollen zulaufen und retten, welcher das nicht tut und höret den Glockenschlag, der ist nicht um das Wandel, sondern an Leib und Gut zu strafen.
Wann einer für malefizisch geacht und gefangen wird (Schwerverbrechen wie Brandstiftung) kamen vor ein Landgericht und wurden durch den Tod gesühnt.
Inventarien der Gemeinde vom 17. Jahrhundert
Der Kaisersteinbrucher Schulmeister Johann Wimmer beschrieb den Zustand des damaligen Ortsarchivs, er berichtete von so einem vermorschten, vergilbten, schwer leserlichen Schriftstück das bei seiner Entfaltung begann, in Stücke zu zerfallen. Dabei hat er noch einige Fahrnisse der Gemeinde vom 17. Jahrhundert entziffert.
- Auswahl zum Thema: Ein Pferdepaar (Rappen) samt Kumeten, eine hochräderige Kutsche viersitzig, einen Leiterwagen, ein Feuerwagen mit einer Wasser-Laid (schwer lesbar), 4 Feuerhaken, 4 Feuerleitern, 4 Hellebarden für den Nachtwächter und die Feuerwächter, 1 Messkette, 1 eiserne Schnellwaage, 1 kupferne Schalenwaage samt Einsatzgewicht vor (unleserlich, schreibt Wimmer).
Großbrand in Kaisersteinbruch am 26. Juli 1814
Nach der Einquartierung der Franzosen 1809, auch in Kaisersteinbruch, die sehr hohe Kosten verursachte, brach ein weiteres Unglück über die Menschen herein, ein Großbrand zerstörte viele Häuser und vor allem die Kirche. Die Türme erhielten erst 1825 ein neues Dach.
→w:Kaisersteinbruch#Brandkatastrophe →Petrus Mayer#Brandkatastrophe 1814
Feuerlösch-Ordnung 1826 des löblichen Wieselburger Comitates
Dokument in ungarischer und deutscher Sprache.[1] Die Stände des Wieselburger Comitats ordnen eine Feuerlösch-Ordnung an, zur Verhinderung, baldigen Entdeckung, schleunigsten Löschung der Feuersbrünste. (Auswahl)
- § 18 Tabakrauchen
- § 27 Nachtwächter sollen von 9 Uhr Nachts bis 4 Uhr Früh auf der Wache bleiben. Sie haben in dem Orte beständig auf- und abzugehen, und auf das Feuer Acht zu geben.
- § 36 Kirchen, auf den Kirchenböden sollen stets gefüllte Bottiche vorhanden sein.
- § 44 für die Einwohner, auch die Hauswirte und ihre Knechte sind verbunden, gleich nach vernommenem Feuerrufe mit ihren Löschgeräten herbei zu eilen.
- § 48 Verrichtung der Weiber und Mägde
Die Weiber und Mägde sollen zu Hause bleiben, um das Vieh in den Stallungen abzulösen, welches der Viehhalter (Viehhirt) aus dem Orte auf das Feld zu treiben, und so in Sicherheit zu bringen hat. Wenn das Feuer in der Nähe ist, haben sich die Weiber mit dem Begießen der Dächer und mit der Rettung der Habschaften zu beschäftigen.
- § 52 Bei ausbrechendem Feuer das einen Ort ergriffen hat ... mit steinernen Häusern, welche mit Ziegeln gedeckt sind, das Dach eingerissen, und samt den Wänden und übrigen Brand-Stücken, um das Feuer zu bedecken und zu ersticken, hineinwärts gestürzt werden; wohingegen man bei jenen Häusern, welche mit Stroh und Schindeln bedeckt sind, sich des Einreißens zu enthalten haben wird, wodurch das Feuer nur noch mehr angefacht würde.
„Es wird zur strengsten Pflicht gemacht, dass diese Feuerlöschverordnung nach ihrem ganzen Inhalt der versammelten Gemeinde im Jahre wenigstens viermal vorgelesen werde.“
Statuten der Gemeinde 1886
Richter Josef Amelin und Geschworene. Auswahl zum Thema:
- .. dass Feuerpolizei und die Feuerlösch-Requisiten stets in gehöriger Anzahl vorhanden und in brauchbarem Zustande und in Bereitschaft seien.
Foto von 1930 dokumentiert die Kaisersteinbrucher Feuerwehr vor der Ortsauflösung
Am 19. Juni 1999 besuchte Karl Wiedenhofer, Alt-Kaisersteinbrucher, das Orts- und Steinmetzmuseum und überreichte ein Gedenkfoto der Feuerwehr Kaisersteinbruch vom Jahre 1930. Für einen besonderen Anlass stellten sich damals (vor 90 Jahren) 24 Feuerwehrmänner vor der Volksschule auf, voll adjustiert mit Helm. Auf einem Taferl steht F.F. 1930, und Herr Wiedenhofer hatte die Namen der Personen aufgeschrieben.[2]
„Links hinten beginnend: Josef und Anton Laditsch, Karl Lorenz, ?, Johann Wiedenhofer, Johann Horváth. Reihe davor links: Karl Horváth, Mathias Klenkhart, Josef Melzer, Johann Wiedenhofer - sein Bruder, Franz Melzer, Gustav Arndt, Böröcz, Johann Böröcz. Reihe davor links: Karl Böröcz, Jakob Tippner, Johann Vorwallner, Kommandant Eduard Krukenfellner[3], in Zivil Heinrich Scharmer[4], Lambert Zanitzer, Johann Pelzl, Johann Melzer. Auf dem Boden: Ferdinand Stinauer, Anton Zacharda.“
Neugründung der Freiwilligen Feuerwehr am 19. Feber 1968
Ein älteres Feuerwehrauto wurde von der Stadtfeuerwehr Neusiedl am See und ein Teil der Innenausstattung des Fahrzeuges von den Feuerwehren des Bezirkes und Landes zur Verfügung gestellt. Einen Spendenaufruf organisierten die Herren Burits und Vorderdörfler in Kaisersteinbruch, die erforderlichen Genehmigungen wurden gewährt, somit war der Weg für die Neugründung frei. Jahr für Jahr kamen vor allem junge Menschen zur Feuerwehr, um freiwillig Dienst zu versehen.
→Alfred Burits#Gründungsobmann der Freiwilligen Feuerwehr in Kaisersteinbruch
„Kommandant Alfred Burits, Herbert Buchmüller, Johann Duschanek, Karl Fux, Alois Helml, Josef Hofer, Gerhard Kovasits, Johann Kovasits, Wilhelm Muhr, Georg Neubauer, Heinz Porkert, Engelbert Reiter, Alfred Schlosser, Herbert Strantz, Karl Teuschl, Josef Truttmann, Günter Weber, Karl Vorderdörfler, Franz Deutsch, Kurt Kovasits, Emil Radosztics.“
Sowohl Alfred Burits (1974), als auch Gerhard Kovasits (1977), errangen im Zuge eines Einzelbewerbes in der Landesfeuerwehrschule das Leistungsabzeichen in Gold.
→Volksschule Kaisersteinbruch#1977 Zubau für die Freiwillige Feuerwehr Kaisersteinbruch
Oktober 1993 - Bau eines neuen Feuerwehrhauses
Literatur
- Alfred Burits, Die Freiwillige Feuerwehr in Kaisersteinbruch in: Helmuth Furch, Vom Heiligenkreuzer Steinbruch zu Kaisersteinbruch, „Kleine Chronik“, S. 106-108, 1981 mit Fotos dieser Zeit.
- Gerhard Kovasits, Feuerwehrhauserweiterung bzw. Neubauplanung aus der Sicht der Feuerwehr. In: Helmuth Furch: Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch; Nr. 10, S. 10–1,. 1991. ISBN 978-3-9504555-3-3.</ref>
- Gerhard Kovasits, 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kaisersteinbruch 1968 - 1998. Mit vielen Fotos dieser Jahre.
Weblinks
- Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1, 2004, Band 2 Index: Brand, Feuer
- Freiwillige Feuerwehr Kaisersteinbruch Unsere Geschichte
- Feuer-Lösch-Ordnung für das Wieselburger Comitat vom 29. Nov. 1826[5]
Einzelnachweise
- ↑ Archiv Kaisersteinbruch, →Weblinks
- ↑ Alle diese Namen, mit einigen Lebensdaten, sind im Historischen Lexikon Kaisersteinbruch aufgeschrieben. →Weblinks
- ↑ Eduard Krukenfellner, * 1896, wird Bürgermeister von Kaisersteinbruch, ein Enkel von Steinmetzmeister Ferdinand Krukenfellner
- ↑ ein jüngerer Bruder von Gustav Scharmer
- ↑ Archiv Kaisersteinbruch, Feuerlöschordnung im Comitat Wieselburg 1826