Karl der Große: Unterschied zwischen den Versionen
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[[w:Johannes Fried|Johannes Fried]]: ''Karl der Große''. Gewalt und Glaube. Eine Biographie. C. H. Beck, München, 2013. ISBN 978-3-40-5289-9. S. 190f.</ref>, überlebte in der Wachau als Sagenfigur.<ref name ="sagengerold">vgl. | [[w:Johannes Fried|Johannes Fried]]: ''Karl der Große''. Gewalt und Glaube. Eine Biographie. C. H. Beck, München, 2013. ISBN 978-3-40-5289-9. S. 190f.</ref>, überlebte in der Wachau als Sagenfigur.<ref name ="sagengerold">vgl. | ||
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Außerdem verschenkte Karl der Große jene Teile im heutigen Niederösterreich, die er durch seine Feldzüge zu seinem Besitz gemacht hatte, an verschiedene Benediktinerklöster aus dem heutigen Bundesländern [[w:Bayern|Bayern]] und Salzburg und soll so die Christianierung gefördert haben, wovon vor allem das südliche Donauufer betroffen ist. Im Zusammenhang mit seiner Politik wird erstmals die Wachau urkundlich genannt.<ref name ="ranna17">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 17</ref> | |||
* Das Gebiet am Aggsbach am südlichen Donauufer, der später dem Ort Aggsbach (heute Teil der Gemeinde [[Schönbühel-Aggsbach]] den Namen gibt, erhält das bairische [[w:Abtei Niederaltaich|Kloster Nieder-Altaich]]. Diese Schenkung wird 830 von seinem Enkel [[w:Ludwig der Deutsche|König Ludwig "''dem Deutschen''"]] bestätigt.<ref name ="ranna18">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 18</ref> | |||
* Das Gebiet am südlichen Donauufer, wo später der Ort Rossatz (heute Teil der Gemeinde [[Rossatz-Arnsdorf]]) entsteht, erhält das [[w:Kloster Metten|Kloster Metten]].<ref name ="ranna18"/> | |||
* Das Gebiet am nördlichen Donauufer, wo später der Ort Loiben (heute Teil der Gemeinde [[Dürnstein]]) entsteht, geht an das [[w:Stift Sankt Peter (Salzburg)|Stift St. Peter]] in [[Salzburg]].<ref name ="ranna18"/> | |||
* Das Gebiet am südlichen Donauufer (heute Teil der Gemeinde [[Rossatz-Arnsdorf]]) erhält der Salzburger Erzbischof [[Heiliger Arn|Arn]].<ref name ="ranna18"/> | |||
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== Karl der Große in Legende und Sage im heutigen Salzburg == | == Karl der Große in Legende und Sage im heutigen Salzburg == |
Version vom 9. Januar 2021, 20:07 Uhr
Karl "der Große" (* im 8. Jahrhundert, um 747/748; † 28. Januar 814, in Aachen) war 768-814 König des "Fränkischen Reiches" und erlangte am 25. Dezember 800 als erster westeuropäischer Herrscher seit der Antike die Kaiserwürde. Er gilt als der bedeutendste Herrscher der Familie der Karolinger. Das "Fränkische Reich" erreichte unter ihm seine größte Ausdehnung und Machtentfaltung. Durch seine Machtübernahme im "Stammesherzogtums Baiern" (788) und seine Feldzüge gegen die Awaren (ca. 790-797) wurde er auch auf dem Gebiet des heutigen EU-Landes Österreich tätig. Dort hat er aber eigentlich in die Gegenwart nur als Sagenfigur überlebt.
Karl der Große in Legende und Sage im heutigen Niederösterreich
Seine Kriegszüge gegen die Awaren[1] führten Karl "den Großen" ins heutige Niederösterreich, wo ihm eine Reihe von Kirchengründungen, vor allem von Kirchen, die dem Heiligen Martin[A 1] geweiht sind oder waren, zugeschrieben wird. Dort gilt Karl der Große außerdem als Gründer des Förthofes[A 2] und von Furth. Der Sage nach soll er den Förthof als Stützpunkt für sein Heer erbaut haben, als er eine Auseinandersetzung mit den Awaren am Kamp vorbereitete. Zwischen dem Förthof und Furth richtete für sein Heer eine Furt zur Überquerung der Donau ein. So soll der spätere Markt zu seinem Namen gekommen sein.[2] Karl der Große soll außerdem den für seine Schädelpieta berüchtigten Karner der Kirche von St. Michael (heute Teil der Gemeinde Weißenkirchen) erbaut haben.[3] Auch sein Schwager, Gerold in der Baar, den er zum Statthalter des "Stammesherzogtums Baiern" gemacht hatte[4], überlebte in der Wachau als Sagenfigur.[5]
Außerdem verschenkte Karl der Große jene Teile im heutigen Niederösterreich, die er durch seine Feldzüge zu seinem Besitz gemacht hatte, an verschiedene Benediktinerklöster aus dem heutigen Bundesländern Bayern und Salzburg und soll so die Christianierung gefördert haben, wovon vor allem das südliche Donauufer betroffen ist. Im Zusammenhang mit seiner Politik wird erstmals die Wachau urkundlich genannt.[6]
- Das Gebiet am Aggsbach am südlichen Donauufer, der später dem Ort Aggsbach (heute Teil der Gemeinde Schönbühel-Aggsbach den Namen gibt, erhält das bairische Kloster Nieder-Altaich. Diese Schenkung wird 830 von seinem Enkel König Ludwig "dem Deutschen" bestätigt.[7]
- Das Gebiet am südlichen Donauufer, wo später der Ort Rossatz (heute Teil der Gemeinde Rossatz-Arnsdorf) entsteht, erhält das Kloster Metten.[7]
- Das Gebiet am nördlichen Donauufer, wo später der Ort Loiben (heute Teil der Gemeinde Dürnstein) entsteht, geht an das Stift St. Peter in Salzburg.[7]
- Das Gebiet am südlichen Donauufer (heute Teil der Gemeinde Rossatz-Arnsdorf) erhält der Salzburger Erzbischof Arn.[7]
Karl der Große in Legende und Sage im heutigen Salzburg
Karl der Große gehört zusammen mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa und König Matthias Corvinus zu jenem Herrschern, um die sich eine Sage der Bergentrückung gebildet hat. So soll Kaiser Karl der Sage nach seinem Tod in den Untersberg im Salzburger Flachgau entrückt worden sein, wo er, solange schlafen muss, bis die Raben nicht mehr um den Berg fliegen[8], das Reich in großer Not ist und seiner Hilfe bedarf oder das Ende der Welt naht[9]. Die Sagen zum Aufenthalt von Karl dem Großen im Untersberg unterscheiden sich nicht wirklich von denen, die über Kaiser Friedrich Barbarossas Aufenthalt im Kyfhäuser erzählt werden. Dafür, warum sich Karl der Große für seine Bergentrückung gerade den Untersberg ausgesucht hat, gibt es in der Forschungs bisher keine Erklärung. Eine Version der Untersbergsage auf Sagen.AT enthält einige Andeutungen, dass der Grund vielleicht im politischen Zusammenwirken zwischen Karl dem Großen und dem Salzburger Erzbischof Arn liegen könnte.[9]
Weblinks
Karl der Große – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Siehe auch Kaiser Karl im Untersberg im SalzburgWiki
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Johannes Fried: Karl der Große. Gewalt und Glaube. Eine Biographie. C. H. Beck, München, 2013. ISBN 978-3-40-5289-9. S. 193f.
- ↑ vgl.Kaiser Karl im Förthof, Sagen.AT, abgerufen am 9. Jänner 2021
- ↑ vgl.Karl der Große in der Wachau, Sagen.AT, abgerufen am 9. Jänner 2021
- ↑ vgl. Johannes Fried: Karl der Große. Gewalt und Glaube. Eine Biographie. C. H. Beck, München, 2013. ISBN 978-3-40-5289-9. S. 190f.
- ↑ vgl. Markgraf Gerold und seine Töchter, Sagen.AT, abgerufen am 9. Jänner 2021
- ↑ vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 17
- ↑ 7,0 7,1 7,2 7,3 vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 18
- ↑ vgl. Kaiser Karl im Untersberg, Sagen.AT, abgerufen am 9. Jänner 2021
- ↑ 9,0 9,1 vgl. Karl der Große im Untersberg, Sagen.AT, abgerufen am 9. Jänner 2021
Anmerkungen
- ↑ Der Heilige Martin war ein "Hausheiliger" der Merowinger und Karolinger.
- ↑ Der gleichnamige Ort ist heute Teil der Gemeinde Krems.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Karl der Große behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |