Liebfrauenkirche Innsbruck: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 17. Januar 2021, 10:13 Uhr
Die römisch-katholische Liebfrauenkirche (auch: Kirche zur Unbefleckten Empfängnis oder Pfarrkirche Mariae Unbeflekte Empfängnis) im Ortsteil Saggen in der Gemeinde Innsbruck in Tirol, ist ein denkmalgeschütztes Objekt[1] und gehört zur Dekanat Innsbruck in der Diözese Innsbruck.
Sie ist der Muttergottes, geweiht. Die Pfarre umfasst den Seelsorgeraum: Arzl, Mühlau und Saggen.
Lage
Die Pfarrkirche auf etwa 571 m ü. A. ist etwa 200 Meter nordöstlich des Inns bzw. etwa 1500 Meter Luftlinie von der Altsatdt von Innsbruck entfernt.
Geschichte
Der Ortsteil Saggen in Innsbruck entstand ab 1886. 1930/1931 wurde eine Schulkapelle in der Mädchenschule der Barmherzigen Schwestern eingerichtet, aus der sich die heutige Pfarre entwickelte. 1964 bis 1967 wurde die heutige Pfarrkirche samt Pfarrzentrum nach Plänen des Innsbrucker Architekten Walter Anton Schwaighofer erbaut. Der Grundstein der Liebfrauenkirche wurde am 4. April 1965 von Propst Heinz Huber gelegt. Die Firstfeier fand am 23. Juli 1965 statt. Am 8. Dezember 1966 wurde die Kirche von Bischof Paulus Rusch eingeweiht. Die Kapelle der Mädchenschule wurde im Zuge des Schulneubaues 1972 ersatzlos abgebrochen.[2][3]
Gebäude
Außen
Das zweigeschossige, langgestreckt sechseckige, schmucklose Gebäude der Pfarrkirche ist aus Stahlbeton (Sichtbeton), direkt angebaut an die Schulen an der Kettenbrücke (Volksschule und Neue Mittelschule). Das Gebäude ist etwa 38 Meter lang und maximal etwa 21 Meter breit. Im Untergeschoß befindet sich das Pfarrbüro, der Pfarrsaal und die Unterkirche. Im Obergeschoß, das über eine lang gestreckte Rampe erreichbar ist, der Kirchenraum und die Taufkapelle.[2][3]
Turm und Glocken
Auf dem relativ schlichten Turm wurde ein 4,7 Meter hohes Turmkreuz im Februar 1967 angebracht. Im Turm befinden sich vier Glocken, welche von der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck angefertigt wurden. Die Glocken wiegen 750, 450, 300 und 180 Kilogramm und sind der Gottesmutter, dem hl Vinzenz, dem hl Jakobus und die Sterbeglocke dem hl. Michel geweiht. Sie sind auf fis/1, a/1, h/1 und d/2 gestimmt.[2][3]
Innenraum
Im Innenraum finden etwa 460 Personen einen Sitzplatz. Der hohe Raum der Kiche im Obergeschoss wird durch die schwerer Faltdecke aus Holz, die zum Altarbereich hin abfällt, gedrückt. Im Nordwesten und Südosten befinden sich Nebenräume. Der Altarraum ist vom Kirchenraum durch Stufen abgesetzt. Er wird durch seitliche Lichtschlitze indirekt schwach beleuchtet.
Der versilberte Tabernakel ist mit zwölf Bergkristallen versehen und wurde vom Schwazer Goldschmied Herbert Schneider gestaltet. Das rot emaillierte Bronzekreuz darüber stammt von Hans Fay aus Neustadt bei Speyer, der auch das Bronzerelief rechts vom Altar, mit einer Darstellung der Geheimen Offenbarung geschaffen hat. Auffallend ist, das er in romanischer Tradition den Gekreuzigten ohne Dornenkrone und Nägel darstellt. An der Altarwand befindet sich ein großes Natursteinmosaik, das 1979 von Benedikt Schmitz (aus Bayern) entworfen wurde und von Georg Poschner aus der Mayer’sche Hofkunstanstalt ausgeführt wurde. Darauf sind symbolhaft die Sieben Sakramente dargestellt.
In der nördlichen Beichtkapelle befindet sich eine Darstellung des Gekreuzigten, welche ursprünglich als Wegkreuz an der Haller Straße stand und bei einem Verkehrsunfall beschädigt wurde. Der Bildhauer Toni Haider aus Hall restaurierte den Korpus.
Die Kreuzwegstationen bei der Rampe zur Taufkapelle und Kirchenraum wurden von Esther Szabados geschaffen. Die Betonglassteine in der Taufkapelle, welche die Heilige Dreifaltigkeit darstellen, vom Maler Norbert Drexel.[2][3]
Orgel
Die links neben dem Altar stehende Orgel mit 19 Registern und 1358 Pfeifen wurde von der Orgelbauanstalt Reinisch-Pirchner aus Steinach hergestellt. Die Orgel wurde von Probst Heinz Huber zu am 7. Dezember 1979 geweiht.[2][3]
Unterkirche
In der Unterkirche wurde am 8. April 1968 ein Denkmal für die getöteten Soldaten des Zweiten Weltkriegs eingeweiht.[2][3] Die Glaswand wurde von Jutta Katharina Kiechl geschaffen.
Literatur
- Franz Caramelle, Richard Frischauf: Die Stifte und Klöster Tirols. Tyrolia – Athesia, Innsbruck – Bozen 1985, ISBN 3-7022-1549-2, S. 252–255.
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Tirol 1980. Innsbruck, Saggen, Kirchen und Klöster.
Weblinks
Liebfrauenkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
47.27831411.404871Koordinaten: 47° 16′ 42″ N, 11° 24′ 18″ O