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==== Die Verträge von Saint-Germain und Trianon ====
==== Freischärlerbewegung im Sommer und Herbst 1921 ====
Am 10 September 1919 unterzeichnete der österreichische Staatskanzler Karl Renner in Paris den [[w:Vertrag von Saint-Germain|Vertrag von Saint-Germain]], der die Rahmenbedingungen für die Republik [[w:Deutschösterreich|Deutschösterreich]] regelte. Als einzigen Gebietsgewinn wurden dem neuen Staat die deutschsprachigen Gebiete Westungarns mit einer Fläche von rund 4.500 Quadratkilometer zugesagt, in denen 250.000 Deutsche lebten, mit Ödenburg als Hauptstadt.<ref>{{Literatur |Autor=Hugo Huber|Titel=Burgenland - Vom Grenzland zum offenen Raum|Verlag=Verlag Kirsner & Peterell|Ort=Lannach|Datum=2001|Seiten=9}}</ref>  
Der Vertrag von Trianon trat am 26. Juli 1921 endgültig in Kraft nachdem dieser auch von Frankreich ratifiziert worden war, wodurch Österreich [[w:de jure/de facto|de jure]] das Verfügungsrecht über Deutsch-Westungarn für den 27. August 1921 übertragen bekam. Dieser Ratifizierung vorangegangen waren verzweifelte Versuche Ungarns möglichst große Teile Deutsch-Westungarns im eigenen Staat zu halten.<ref>{{Literatur |Autor=Gerald Schlag|Titel=Aus Trümmern geboren ... Burgenland 1918-1921|Verlag=Burgenländisches Landesmuseum|Ort=Eisenstadt|Datum=2001|Seiten=390}}</ref>  


Für Ungarn, das seinen Friedensvertrag, den [[w:Vertrag von Trianon|Vertrag von Trianon]], unter Protest und auf Drängen der Westmächte am 4. Juni 1920 unterzeichnete, bedeuteten die Bedingungen den Verlust von rund zwei Drittel seiner ehemaligen Fläche. Außerdem wurden dadurch mehr als 3 Millionen Menschen mit ungarischer Muttersprache Bürger anderer Staaten. Allerdings keimte bei den Ungarn die Hoffnung, dass es unter gewissen Umständen im Nachhinein noch zu gewissen Grenzkorrekturen kommen könnte, um mögliche Ungerechtigkeiten hinsichtlich ethnischer und wirtschaftlicher Gesichtspunkte zu korrigieren. Diese Bestimmung war in der sogenannten "Mantelnote" des Friedesvertrages von der Botschafterkonferenz der Westalliierten festgeschrieben wurde und schürte in Ungarn bis zuletzt die Hoffnung, doch große Teile Deutsch-Westungarns im eigenen Staatsverband halten zu können.<ref>{{Literatur |Autor=Gerald Schlag|Titel=Aus Trümmern geboren ... Burgenland 1918-1921|Verlag=Burgenländisches Landesmuseum|Ort=Eisenstadt|Datum=2001|Seiten=338 bis 342}}</ref>
Da nun alle diplomatischen Bemühungen gescheitert waren, spielte Ungarn seinen vermeintlich letzten Trumpf aus, den man seit Monaten im Geheimen vorbereitet hatte. Dieser Plan sah einen bewaffneten "Volksaufstand" vor, den man gegen die einmarschierenden Österreicher "inszenieren" wollte. Da aber bald klar war, dass ein Großteil der deutschsprachigen Bevölkerung diesen Guerillakrieg gegen die Österreicher nicht unterstützen würde, versuchte man in Innerungarn entsprechende Kämpfer anzuwerben. Man fand sie unter nationalen Hochschülern, arbeitslosen Berufsoffizieren, aber auch in Flüchtlingslagern, in den Menschen interniert waren, die aus anderen von Ungarn abgetretenen Gebieten stammten. Dementsprechend vielfältig und unterschiedlich waren dann auch die aufgebotenen Einheiten, die sich in insgesamt sechs [[w:Freischar|Freischärlerkorps]] gliederten:<ref>{{Literatur |Autor=Gerald Schlag|Titel=Aus Trümmern geboren ... Burgenland 1918-1921|Verlag=Burgenländisches Landesmuseum|Ort=Eisenstadt|Datum=2001|Seiten=394 bis 395, 424}}</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Version vom 31. März 2021, 19:04 Uhr

Freischärlerbewegung im Sommer und Herbst 1921

Der Vertrag von Trianon trat am 26. Juli 1921 endgültig in Kraft nachdem dieser auch von Frankreich ratifiziert worden war, wodurch Österreich de jure das Verfügungsrecht über Deutsch-Westungarn für den 27. August 1921 übertragen bekam. Dieser Ratifizierung vorangegangen waren verzweifelte Versuche Ungarns möglichst große Teile Deutsch-Westungarns im eigenen Staat zu halten.[1]

Da nun alle diplomatischen Bemühungen gescheitert waren, spielte Ungarn seinen vermeintlich letzten Trumpf aus, den man seit Monaten im Geheimen vorbereitet hatte. Dieser Plan sah einen bewaffneten "Volksaufstand" vor, den man gegen die einmarschierenden Österreicher "inszenieren" wollte. Da aber bald klar war, dass ein Großteil der deutschsprachigen Bevölkerung diesen Guerillakrieg gegen die Österreicher nicht unterstützen würde, versuchte man in Innerungarn entsprechende Kämpfer anzuwerben. Man fand sie unter nationalen Hochschülern, arbeitslosen Berufsoffizieren, aber auch in Flüchtlingslagern, in den Menschen interniert waren, die aus anderen von Ungarn abgetretenen Gebieten stammten. Dementsprechend vielfältig und unterschiedlich waren dann auch die aufgebotenen Einheiten, die sich in insgesamt sechs Freischärlerkorps gliederten:[2]

Einzelnachweise

  1.  Gerald Schlag: Aus Trümmern geboren ... Burgenland 1918-1921. Burgenländisches Landesmuseum, Eisenstadt 2001, S. 390.
  2.  Gerald Schlag: Aus Trümmern geboren ... Burgenland 1918-1921. Burgenländisches Landesmuseum, Eisenstadt 2001, S. 394 bis 395, 424.