Ludwig V. (Bayern): Unterschied zwischen den Versionen
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Ludwig "''der Brandenburger''" | Durch seine umstrittene Heirat mit Gräfin Margarete "''Maultasch''" übernahm Ludwig "''der Brandenburger''" 1342 die Herrschaft über die Grafschaft Tirol. Nachdem er und sein Vater den Tiroler Landständen noch im selben Jahr ihre bisherigen Rechte Privilegien bestätigt hatten ([[Tiroler Freiheitsbrief]]), konnte er sich als Tiroler Landesfürst durchsetzen, obwohl die Familie von Margaretes ersten Ehemann [[Johann Heinrich (Luxemburg)|Johann (II.) Heinrich von Böhmen]] nicht nur versuchte, die Grafschaft oder wenigstens Teile von ihr zurückzuerobern, sondern sich auch der Unterstützung durch die Päpste erfreute. Das hatte zur Folge, dass der Heilige Stuhl die Ehe viele Jahre nicht anerkannte, wobei eine zu nahe Verwandtschaft als Vorwand genutzt wurde. Ludwig "''der Brandenburger''" und Margarete wurden mit dem Kirchenbann belegt und das Interdikt über die Grafschaft verhängt. Daran änderte sich auch nichts, nachdem die erste Ehe mit päpstlicher Genehmigung offiziell aufgelöst worden war, um Johann Heinrich von Böhmen eine neue Eheschließung möglich zu machen. | ||
== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 21. April 2021, 20:23 Uhr
Herzog Ludwig (V.) von Bayern (* 1315; † 18. September 1361, in Zorneding, damals Herzogtum Bayern), besser bekannt als Ludwig "der Brandenburger", auch Ludwig von Brandenburg, Ludwig (II.) von Tirol oder Ludwig von Oberbayern, herrschte als zweiter Ehemann der Tiroler Landesfürstin Margarete "Maultasch" Herrscher über Teile in der heutigen Republik Österreich.
Herkunft und Familie
Ludwig "der Brandenburger" war der älteste Sohn des späteren Kaisers Ludwig (IV.) "des Bayern") aus dessen Ehe mit Beatrix von Schlesien-Schweidnitz. Er war zweimal verheiratet,
- ∞ in 1. Ehe seit 1324 mit Prinzessin Margarete von Dänemark († 1340), Schwester des späteren dänischen Königs Waldemar (IV.) "Atterdag"
- ∞ in 2. Ehe seit 1342 (Eheschließung am 10. Februar 1342 in Meran mit Gräfin Margarete von Görz-Tirol, Gräfin von Tirol und Titularherzogin von Kärnten.
- Sohn
- Herzog Meinhard von Bayern, Graf von Tirol († 1363)
- Tochter
- Tochter
Herrschaften
Ludwig "der Brandenburger" herrschte seit 1323/1333[A 1] über Brandenburg", die Grafschaft Tirol und später außerdem über Teile des Herzogtums Bayern (Oberbayern). Als Kurfürst von Brandenburg war er 1338 wesentlich am Kurverein von Rhense beteiligt.
Ludwig der Brandenburger und Tirol
Durch seine umstrittene Heirat mit Gräfin Margarete "Maultasch" übernahm Ludwig "der Brandenburger" 1342 die Herrschaft über die Grafschaft Tirol. Nachdem er und sein Vater den Tiroler Landständen noch im selben Jahr ihre bisherigen Rechte Privilegien bestätigt hatten (Tiroler Freiheitsbrief), konnte er sich als Tiroler Landesfürst durchsetzen, obwohl die Familie von Margaretes ersten Ehemann Johann (II.) Heinrich von Böhmen nicht nur versuchte, die Grafschaft oder wenigstens Teile von ihr zurückzuerobern, sondern sich auch der Unterstützung durch die Päpste erfreute. Das hatte zur Folge, dass der Heilige Stuhl die Ehe viele Jahre nicht anerkannte, wobei eine zu nahe Verwandtschaft als Vorwand genutzt wurde. Ludwig "der Brandenburger" und Margarete wurden mit dem Kirchenbann belegt und das Interdikt über die Grafschaft verhängt. Daran änderte sich auch nichts, nachdem die erste Ehe mit päpstlicher Genehmigung offiziell aufgelöst worden war, um Johann Heinrich von Böhmen eine neue Eheschließung möglich zu machen.
Literatur
- Julia Hörmann-Thurn und Taxis: Kanzleivermerke und ihre Bedeutung als Kommunikationsinstrumente in spätmittelalterlichen Fürstenkanzleien am Beispiel der tirolisch-bayerischen Kanzlei Markgraf Ludwigs von Brandenburg (14. Jahrhundert). In: S. Claudia Fellner - Daniel Luger: Semper ad fontes. Festschrift für Christian Lackner zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 107-126,
Weblinks
Ludwig der Brandenburger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Überregionale Versammlungen der Babenberger in der Mark Österreich. In: S. Claudia Fellner - Daniel Luger: Semper ad fontes. Festschrift für Christian Lackner zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 433
Anmerkungen
- ↑ Nach einer Urkunde war er bereits 1323 von seinem Vater mit der Mark Brandenburg belehnt worden. Die neuere Forschung geht davon aus, dass diese Urkunde erst einige Jahre später ausgestellt und bei ihrer Ausstellung vordatiert wurde. Bis 1333 war ein Vormund für ihn eingesetzt. Seit 1342 hielt sich Ludwig "der Brandenburger" fast nur mehr im Herzogtum Bayern oder der Grafschaft Tirol auf, weswegen er die Markgrafschaft Statthaltern anvertraute.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Heinrich von Görz-Tirol | Herrscher über die Grafschaft Tirol 1342-1361 als Ehemann von Margarethe "Maultasch | Meinhard III. |
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Ludwig V. (Bayern) behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |