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In den "Denkwürdigkeiten" wird Königin Elisabeth als intelligente Frau dargestellt, die über die politische Situation bestens informiert ist, auch wenn sie sich in Öffentlichkeit und bei Verhandlungen eher zurückhält. Sie weiß, was für sie auf dem Spiel steht und versucht innerhalb ihrer Möglichkeiten zu handeln. Da bei vielen Fürsten noch nicht feststeht, für wen sie Partei ergreifen werden, kann die Königin auf diese nicht bauen. Um die Krönung ihres noch ungeborenen Sohnes erfolgreich durchführen zu können und ein von den meisten ungarischen Adeligen begünstigtes Eheprojekt mit dem polnischen König zu vereiteln, das die Rechte ihres Sohnes gefährdet hätte, ist sie zu heimlichen Vorgehen gezwungen. Nur wenige Personen haben ihr Vertrauen, mit denen sie sich allerdings berät.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 49f.</ref> In den "Denkwürdigkeiten" finden sich keine Hinweise dafür, dass die Königin herrschsüchtig gewesen wäre. Sie ist hier eine verfolgte und relativ schutzlose Frau, die tapfer versucht, so gut es geht, eine schwierige Lage zu meistern. Zumindest zu dem Zeitpunkt, als die "Denkwürdigkeiten" enden, deutet sich an, dass Elisabeth den Kampf um die Nachfolge ihres Sohnes verloren hat.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 51</ref> | In den "Denkwürdigkeiten" wird Königin Elisabeth als intelligente Frau dargestellt, die über die politische Situation bestens informiert ist, auch wenn sie sich in Öffentlichkeit und bei Verhandlungen eher zurückhält. Sie weiß, was für sie auf dem Spiel steht und versucht innerhalb ihrer Möglichkeiten zu handeln. Da bei vielen Fürsten noch nicht feststeht, für wen sie Partei ergreifen werden, kann die Königin auf diese nicht bauen. Um die Krönung ihres noch ungeborenen Sohnes erfolgreich durchführen zu können und ein von den meisten ungarischen Adeligen begünstigtes Eheprojekt mit dem polnischen König zu vereiteln, das die Rechte ihres Sohnes gefährdet hätte, ist sie zu heimlichen Vorgehen gezwungen. Nur wenige Personen haben ihr Vertrauen, mit denen sie sich allerdings berät.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 49f.</ref> In den "Denkwürdigkeiten" finden sich keine Hinweise dafür, dass die Königin herrschsüchtig gewesen wäre. Sie ist hier eine verfolgte und relativ schutzlose Frau, die tapfer versucht, so gut es geht, eine schwierige Lage zu meistern. Zumindest zu dem Zeitpunkt, als die "Denkwürdigkeiten" enden, deutet sich an, dass Elisabeth den Kampf um die Nachfolge ihres Sohnes verloren hat.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 51</ref> | ||
Die Erzählerin Helene selbst ist in den "Denkwürdigkeiten" eine zupackende und tatkräftige Frau, wie die Vorbereitungen zur Ausführung des "Kronenraubes" und die Szene, wo Feuer ausbricht, zeigen. Ihre Entscheidungen und Ratschläge zeigen sie als vernünftige und umsichtige Person. Mehrmals trifft sie | Die Erzählerin Helene selbst ist in den "Denkwürdigkeiten" eine zupackende und tatkräftige Frau, wie die Vorbereitungen zur Ausführung des "Kronenraubes" und die Szene, wo Feuer ausbricht, zeigen. Ihre Entscheidungen und Ratschläge zeigen sie als vernünftige und umsichtige Person. Mehrmals trifft sie eigenständige Entscheidungen, dies auch gegen den Willen der Königin, wenn sie zum Beispiel eine Frau von der Plintenburg mitnimmt, die sie eigentlich hätte entlassen sollen, oder bei der Reise beziehungsweise Flucht nach Ödenburg als Verantwortliche für König Ladislaus bestimmt, dass den Bauern das Vieh zurückgegeben wird, das das königliche Gefolge zusammengetrieben hatte.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 50</ref> Für Helene ist das Göttliche und Religiöse stark präsent. Wiederholt sucht sie Hilfe bei Gott und im Gebet, dies besonders im Zusammenhang mit dem "Kronenraub". In einer Notlage gelobt sie später eine Wallfahrt. Vieles, was gelingt, wird von ihr dem Wirken Gottes zugeordnet. Wiederholt sorgt sich Helene um ihr Seelenheil.<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 50, S. 60f., S. 62 und S. 88</ref> | ||
=== Frauen und Männer === | === Frauen und Männer === |
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