Karl Broudre von Goruszów: Unterschied zwischen den Versionen

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Seine Grabinschrift'' Karl Broudre-Goruszow Oberst i. R.  geb. 1866- gest. 1929'',  ist nach JUDr. Franz Max Broudre auf den Sterbe Tafeln der Familiengruft Broudre und ihrer Angehörigen auf dem St. Antón Friedhof in Saaz (Hřbitovní kostel sv. Antonína,Žatec). Die Familiengruft ist bis heute nachweislich (2021)  in Familienbesitz.  
Seine Grabinschrift'' Karl Broudre-Goruszow Oberst i. R.  geb. 1866- gest. 1929'',  ist nach JUDr. Franz Max Broudre auf den Sterbe Tafeln der Familiengruft Broudre und ihrer Angehörigen auf dem St. Antón Friedhof in Saaz (Hřbitovní kostel sv. Antonína,Žatec). Die Familiengruft ist bis heute nachweislich (2021)  in Familienbesitz.  


 
== Literatur ==
== Literatur ==
* Matt Kessler: ''Ahnen-Familienforschung Broudre (Bruder, Broudré, Broudre Edle von Goruszów)''. In: ''Sudetendeutsche Familienforschung''. {{ISSN|0943-8807}}, Bd. 14 (2018), S. 255–261.
* Matt Kessler: ''Ahnen-Familienforschung Broudre (Bruder, Broudré, Broudre Edle von Goruszów)''. In: ''Sudetendeutsche Familienforschung''. {{ISSN|0943-8807}}, Bd. 14 (2018), S. 255–261.



Version vom 7. Juni 2021, 11:33 Uhr

Karl Broudre Edler von Goruszów (* 26. Oktober 1866 in Wien; † 10. November 1929 in Znaim) war ein Offizier, Oberst und letzter Kommandant des K.u.k. Infanterieregiments „Edler von Hortstein“ Nr. 92.

Oberst Karl Broudre Edler von Goruszów
Oberst Karl Broudre-Goruszów 1929

Leben

Karl Broudre Edler von Goruszów wurde als Karl Emanuel Wilhelm Broudré ( als erstes von fünf Kindern des aus Prag stammenden Karl Broudré und der Josefine Hanel in Wien geboren und in der Wiener Karlskirche getauft. Die Familie hatte ihren Wohnsitz in Pilsen. Sein Großvater war Emanuel W. Broudre (*1814 Saaz; †1878 Prag), Kaiserlicher Rath und Großkaufmann in Prag. Sein Großvater war 1848 Vetreter der Stadt Saaz, Präses des Comités der Credittheilnehmer der böhm. Escomtebank, Besitzer der Villa Broudre und des Broudre'schen Garten in Saaz, später Kartonfabrik Lüdersdorf (mittlerer Bau 1877–78) Holletitzer Str. Nr. 733 (jetzt Volyňských Čechů), Holletitzer Str. (Volyňských Čechů 733),Unterlieutenant k.k. privil. bürgl. Infanterie-Corps Hauptstadt Prag, Beisitzer des k. k. Handelsgerichtes in Prag und öffentlicher Gesellschafter, Associé (Geschäftsteilhaber) der Fabriks- und Brauereifirma „Franz Wanka“.

Karl Broudre ist ein Urenkel des aus Luxemburg stammenden franz. Offiziers Franz (Francois, Franciscus Bruder) Broudre (Broudré), Teilnehmer an der Schlacht bei Kulm (Böhmen) 1813, (Realitätenbesitzer), Mitbegründer und Vorstand des Stadt Saazer Hopfenbauvereins (1833), Eigentümer des Gasthofes Goldener Engel (heute Hotel Zlatý Anděl Žatec) in Saaz, Hauptmann und Kommandant des Schützenhauses Saaz, welches 1827 auf die Tätigkeit des Franz Broudre zurückzuführen ist. Bau des Schützenhauses: Nach dem in dem zugeschütteten Stadtgraben vordem nur primitive Baulichkeiten für die Versammlungen und Schießübungen des Saazer Schützencorps vorhanden waren, wurde am 17. Mai 1827 der Grundstein zum neuen Schießhause gelegt. Das Gebäude wurde durch reichliche Beiträge der Bürgerschaft im Baaren und in Matrialien, sowie von Zufuhren gebaut und hat sich um das Zustandekommen des Baues der damalige Schützenhauptmann Franz Bruder die meisten Verdienste erworben. Ein mißlungenes deutsches Chronogramm, in welchem die Zählbuchstaben rot gezeichnet sind – das soll die Jahreszahl 1827 ausdrücken – ein M musste aber schwarz bleiben; denn sonst wäre die Jahreszahl 2827 zum Vorschein gekommen. Das ursprüngliche Gebäude enthielt zur ebenen Erde die Wohnung des Wirtes, eine große Schanklokalität und das Schießzimmer, im ersten Stock einen fast quadratischen Saal und rückwärts von demselben einige kleine Speisezimmer. Seit jener Zeit wurden zwei Vergrößerungen des Schützenhauses durchgeführt. Das deutsche Chronogramm, ursprünglich an der westlichen Stirnseite des Gebäudes angebracht, lautete: „Saazer SchVitzengeseLLsChaft ErbaVte Es Unter Ihrem HaVpt-Manne Franz BrVDer.“ Franz (Bruder) Broudre wird im Ehrenbuch der Stadt Saaz (1789–1849) seiner Verdienste genannt, laut Einleitung ds Ehrenbuches: 1.Männer, theils in Saaz geboren, theils daselbst wirkend, welche Ausgezeichnetes für die Stadt geleistet, oder in Staat und Kirche höhere Stellen bekleidet, oder durch Wissenschaft und Kunst geglänzt haben.

Der Familienname Broudre in Prag wurde Broudré in französischen gesprochen und geschrieben.


Broudré absolvierte die Infanteriekadettenschule in Prag und wurde als Kadettenfeldwebel zum I.R. Reichsgraf Browe Nr. 36 ausgemustert. Als Hauptmann befördert erfolgte seine Transferierung zum Infanterie-Regiment Graf Daun Nr. 56 in Krakau und von dort zum IR Prinz Heinrich von Preußen Nr. 20 in Krakau.

Im Jahr 1894 war Broudré Stationskommandant in Reichenberg.

1903 übernahm Broudré das Kommando der 1. Feldkompanie des südmährischen I. R. Georg, König der Hellenen Nr. 99 in Klosterbruck bei Znaim. 1912 kommandierte er das II./99 Feldbataillon in Wien Arsenal und wurde zum Major befördert und Ergänzungsbezirkskommandant in Znaim. Ende 1914 führte er das IV./99.- Marschbataillon an die Ostfront und wurde bei einem Angriff am San an der Spitze seiner Truppen schwer verletzt. Nach seiner Gesundung führte Oberstleutnant Broudré das IX. Marschbataillon I. R. 99, das in das selbstständige umgewandelte IV./99-Feldbataillon in der Nacht auf den 2. Mai 1915 über den Dunjajec und erstürmte einige Orte im Rahmen der großen Gorlice-Offensive. Oberst Broudré war unter anderem auch Kreiskommandant im besetzten Gebiet Polens. Am 15. Dezember 1916 übertrug ihm die Armeeführung das Kommando über das nordböhmische I.R. Edler von Horstein Nr. 92 in Komotau und beförderte ihn 1917 zum Oberst.

Seine Dienstzeit ist bestätigt im:

  • Infanterieregiment Nr. 88,
  • Infanterieregiment Nr. 36,
  • Infanterieregiment Nr. 56,
  • Infanterieregiment Nr. 20,
  • Infanterieregiment Nr. 99,
  • Erg. Bez. Kmdo Znaim,
  • Infanterieregiment Nr. 99,
  • Ers. Baon, d. Inf. Rgts Nr. 84,
  • Kreiskommando in Rusk,
  • Infanterieregiment Nr. 92.

Bei der Verleihung des Adelsdiploms im Jahr 1917 und Erhebung in den österreichischen Adelsstand wurde der Name Broudré in Broudre Edler von Goruszów geändert. Die Verleihung des Adelsstandes mit dem Ehrenwort Edler und dem aus drei ausgewählten geographischen Bezeichnungen lautete: Goruszów. Broudre war Ritter des kaiserl. Franz Joseph Ordens.

Privatleben

Broudré war verheiratet in erster Ehe mit der von Bali gebürtigen Helene Potjewyd geborene Hirsch. Aus der früh geschiedenen Ehe stammen drei Kinder, zwei Söhne Oberlieutenant Karl B. A. Broudre Edler von Goruszów (*1897 Reichenberg, Böhmen; †1970 Wien), k.k. Oberlieutenant Alfons B. J. Broudre Edler von Goruszów (*1898 Reichenberg; †d. Selbstmord 1931 im Hotel New York, Wien) und eine Tochter Renata Rene Brocchi geb. Broudre Edle von Goruszów (*1900 Reichenberg; †1992 Montagnola, Tessin, Schweiz), Ehefrau des Baumeisters und Gemeindepräsidenten von Montagnola Ferdinando Brocchi (1898-1971) (Sohn des Vittorio u. der Corinna Broccchi), befreundet mit dem Schriftsteller Hermann Hesse†1962 Montagnola . Überreichung Ehrenbürgerurkunde an Hermann Hesse von Gemeindepräsident Brocchi 1962. Oberst Broudre ist ein Verwandter des Franz Max Broudre in Saaz. Die Adelserhebung wurde 1917 unter anderem in der Neue Freie Presse Wien und anderen Zeitungen öffentlich bekanntgegeben. Seine zweite Ehefrau Rosa war gemeldet unter: Broudre Rosa, Trnitá 6, Oberstenswitwe, in Dolní Heršpice (Unter Gerspitz) 1934.

Nach 1918 lautete der Familienname Broudre oder Broudre-Goruszow.

Oberst Broudre/Broudre-Goruszow wurde am 14. November 1929 in der Familiengruft in Saaz beigesetzt. Seine Grabinschrift Karl Broudre-Goruszow Oberst i. R. geb. 1866- gest. 1929, ist nach JUDr. Franz Max Broudre auf den Sterbe Tafeln der Familiengruft Broudre und ihrer Angehörigen auf dem St. Antón Friedhof in Saaz (Hřbitovní kostel sv. Antonína,Žatec). Die Familiengruft ist bis heute nachweislich (2021) in Familienbesitz.

Literatur

  • Matt Kessler: Ahnen-Familienforschung Broudre (Bruder, Broudré, Broudre Edle von Goruszów). In: Sudetendeutsche Familienforschung. ISSN 0943-8807, Bd. 14 (2018), S. 255–261.

Weblinks