Michael Tauscher: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Michael Tauscher''' (*[[17. Dezember]] [[1798]] in der Thurngasse in Baden; † [[21. April]] [[1883]] in der Weilburgstraße Nr. 61 ebenda) war ein österreichischer Weinhauer und letzter [[w:Ortsrichter|Ortsrichter]] der ehemaligen Ortschaft Dörfl bei Baden.


Michael Tauscher (*17. Dezember 1798 in der Thurngasse in Baden; + 21. April 1883 in der Weilburgstraße 61 ebenda) war ein Weinhauer und letzter Ortsrichter der Ortschaft Dörfl bei Baden.
== Leben ==
Tauscher kam im Dezember 1798 als Sohn der Eltern Franz und Katharina Tauscher geb. Felbermayer in der Badener Thurngasse zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-08/?pg=61 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1794-1810 (fol.59)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref>. Als Taufpfarrer fungierte der legendäre Pfarrer der [[w:Pfarrkirche Baden-St. Stephan|Badener Stadtpfarrkirche St. Stephan]], Quodvultdeus Rollett, der der berühmten Badener [[Familie Lorenz Rollett (Müllerdynastie)|Familie Rollett]] angehörte. Als Besitzer des Hauses Dörfl Nr. 34, welches später die Adresse Weilburgstraße Nr. 61 erhalten sollte, übte er den Beruf des Weinhauers aus. In der Nachfolge von Sebastian Gunhold war Tauscher in den Jahren 1846 bis 1850 der letzte Ortsrichter der ehemaligen, westlich von Baden gelegenen kleinen Ortschaft Dörfl.


Leben
Nachdem nach der [[w:Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich|Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich]] die Grundherrschaft aufgehoben wurde, bildete sich aufgrund des damals neuen Gemeindegesetzes vom 7. März 1849 durch die Zusammenlegung der Ortschaften ''Weikersdorf, Braiten, Rohr'' und ''Dörfl'' mit ''Rauhenstein'', ''St. Helena, Alland'' und ''Thurngasse'' die Ortsgemeinde Weikersdorf. Das hatte zur Folge, dass ein Gemeinderat gebildet werden musste, in dem auch Tauscher - der letzten Ortsrichter von Dörfl - gewählt wurde. Die entsprechende Gemeinderatssitzung fand am 3. August 1850 in Tauschers Heurigenlokal in der nunmehrigen Weilburgstraße Nr. 61 statt, in der der Gemeinderat [[Johann Baptist Schimmer]], den Besitzer des ''Cafe Scheiner'' in der Weilburgstraße Nr. 3, zum ersten [[w:Bürgermeister|Bürgermeister]] von Weikersdorf kürte. Dieses Amt sollte er bis zu seinem Lebensende im Jahre 1872 innehaben. In erster Ehe war Tauscher seit 5. Februar 1828 mit Katharina Ramberger verheiratet<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-01%252C02/?pg=153 Baden, Pfarre St. Helena – Trauungsbuch 1783-1838 (fol.60)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online] </ref>, mit der er sechs Kinder hatte. Als diese verstarb, ehelichte er 1858 im fortgeschrittenen Alter die um 29 Jahre jüngere Barbara Sticher<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-04/?pg=60 Baden, Pfarre St. Helena – Trauungsbuch 1848-1869 (fol.58)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref>, welche ihm nochmals fünf Kinder schenkte, von denen eines verstarb. Auch Tauscher war, wie so viele der Gemeinderatsmitglieder, ein Gegner der Gemeindezusammenlegung von Weikersdorf mit Baden.
Tauscher kam im Dezember 1798 als Sohn der Eltern Franz und Katharina Tauscher geb. Felbermayer in der Badener Thurngasse zur Welt. Als Taufpfarrer fungierte der legendäre Pfarrer der Stadtpfarrkirche St. Stephan, Quodvulteus Rollett der der berühmten Badener Familie Rollett angehörte.
Als Eigentümer des Hauses Dörfl Nr. 34, welches später die Adresse Weilburgstraße Nr. 61 werden sollte, übte er den Beruf des Weinhauers aus.  
In der Nachfolge von Sebastian Gunold war Tauscher in den Jahren 1846 bis 1850 der letzte Ortsrichter der ehemaligen kleinen Ortschaft Dörfl, westlich von Baden gelegen.


Nachdem nach der 1848er Revolution die Grundherrschaft aufgehoben wurde, bildete sich auf Grund des damals neuen Gemeindegesetzes vom 7. März 1849 durch die Zusammenlegung der Ortschaften Weikersdorf, Braiten, Rohr und Dörfel mit Rauhenstein, St. Helena, Alland und Thurngasse die Ortsgemeinde Weikersdorf.
Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb Michael Tauscher im betagten Alter von 85 Jahren in seinem Haus in der Weilburgstraße Nr. 61 und wurde am Helenenfriedhof, dem Pfarrfriedhof von St. Helena, zur letzten Ruhe bestattet<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/03-04/?pg=38 Baden, Pfarre St. Helena – Sterbebuch 1876-1892 (fol.36)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref>.  


Das hatte zur Folge, dass ein Gemeinderat gebildet werden musste, in dem auch Tauscher - der letzten Ortsrichter von Dörfl, gewählt wurde. Die entsprechende Gemeinderatssitzung fand am 3. August 1850 in Tauschers Heurigenlokal in der nunmehrigen Weilburgstraße Nr. 61 statt, in der der Gemeinderat Johann Baptist Schimmer, dem Besitzer des Cafe Scheiner in der Weilburgstraße Nr. 3 zum ersten Bürgermeister von Weikersdorf kürte. Dieses Amt sollte er bis zu seinem Lebensende im Jahre 1872 innehaben.
== Literatur ==


In erster Ehe war Tauscher seit 5. Februar 1828 mit Katharina Ramberger verheiratet, mit der er sechs Kinder hatte. Als diese verstarb, ehelichte er 1858 im fortgeschrittenen Alter die um 29 Jahre jüngere Barbara Sticher, welche ihm nochmals fünf Kinder schenkte, von denen eines verstarb.
* [[Julius Böheimer]]: ''Straßen & Gassen in Baden bei Wien'',1997, Verlag Grasl, Baden, S. 80, ISBN 3-85098-236-X


Auch Tauscher war, wie so viele der Gemeinderatsmitglieder ein Gegner der Gemeindezusammenlegung von Weikersdorf mit Baden.
== Einzelnachweise ==
 
<references />
Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb Michael Tauscher im betagten Alter von 85 Jahren in seinem Haus in der Weilburgstraße Nr. 61 und wurde am Helenenfriedhof, dem Pfarrfriedhof von St. Helena, zur letzten Ruhe bestattet.
[[Kategorie:Winzer]]
 
[[Kategorie:Dorfrichter]]
 
[[Kategorie:Person (Weikersdorf)]]
 
[[Kategorie:Person (Kaisertum Österreich)]]
 
[[Kategorie:Geboren 1798]]
Einzelnachweise
[[Kategorie:Geboren in Baden]]
Baden, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1794-1810 (fol.59) auf Matricula Online
[[Kategorie:Gestorben 1883]]
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-08/?pg=61
[[Kategorie:Gestorben in Baden]]
 
[[Kategorie:Begraben am Helenenfriedhof Baden]]
Baden, Pfarre St. Helena – Trauungsbuch 1783-1838 (fol.60) auf Matricula Online
[[Kategorie:Mann]]
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-01%252C02/?pg=153
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Baden, Pfarre St. Helena – Trauungsbuch 1848-1869 (fol.58) auf Matricula Online
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-04/?pg=60
 
 
Baden, Pfarre St. Helena – Sterbebuch 1876-1892 (fol.36) auf Matricula Online
https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/03-04/?pg=38

Version vom 30. September 2021, 11:28 Uhr

Michael Tauscher (*17. Dezember 1798 in der Thurngasse in Baden; † 21. April 1883 in der Weilburgstraße Nr. 61 ebenda) war ein österreichischer Weinhauer und letzter Ortsrichter der ehemaligen Ortschaft Dörfl bei Baden.

Leben

Tauscher kam im Dezember 1798 als Sohn der Eltern Franz und Katharina Tauscher geb. Felbermayer in der Badener Thurngasse zur Welt[1]. Als Taufpfarrer fungierte der legendäre Pfarrer der Badener Stadtpfarrkirche St. Stephan, Quodvultdeus Rollett, der der berühmten Badener Familie Rollett angehörte. Als Besitzer des Hauses Dörfl Nr. 34, welches später die Adresse Weilburgstraße Nr. 61 erhalten sollte, übte er den Beruf des Weinhauers aus. In der Nachfolge von Sebastian Gunhold war Tauscher in den Jahren 1846 bis 1850 der letzte Ortsrichter der ehemaligen, westlich von Baden gelegenen kleinen Ortschaft Dörfl.

Nachdem nach der Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich die Grundherrschaft aufgehoben wurde, bildete sich aufgrund des damals neuen Gemeindegesetzes vom 7. März 1849 durch die Zusammenlegung der Ortschaften Weikersdorf, Braiten, Rohr und Dörfl mit Rauhenstein, St. Helena, Alland und Thurngasse die Ortsgemeinde Weikersdorf. Das hatte zur Folge, dass ein Gemeinderat gebildet werden musste, in dem auch Tauscher - der letzten Ortsrichter von Dörfl - gewählt wurde. Die entsprechende Gemeinderatssitzung fand am 3. August 1850 in Tauschers Heurigenlokal in der nunmehrigen Weilburgstraße Nr. 61 statt, in der der Gemeinderat Johann Baptist Schimmer, den Besitzer des Cafe Scheiner in der Weilburgstraße Nr. 3, zum ersten Bürgermeister von Weikersdorf kürte. Dieses Amt sollte er bis zu seinem Lebensende im Jahre 1872 innehaben. In erster Ehe war Tauscher seit 5. Februar 1828 mit Katharina Ramberger verheiratet[2], mit der er sechs Kinder hatte. Als diese verstarb, ehelichte er 1858 im fortgeschrittenen Alter die um 29 Jahre jüngere Barbara Sticher[3], welche ihm nochmals fünf Kinder schenkte, von denen eines verstarb. Auch Tauscher war, wie so viele der Gemeinderatsmitglieder, ein Gegner der Gemeindezusammenlegung von Weikersdorf mit Baden.

Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb Michael Tauscher im betagten Alter von 85 Jahren in seinem Haus in der Weilburgstraße Nr. 61 und wurde am Helenenfriedhof, dem Pfarrfriedhof von St. Helena, zur letzten Ruhe bestattet[4].

Literatur

Einzelnachweise