Konditorei Ullmann, Baden: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Konditorei Ullmann''' befindet sich im [[Liste der Straßen in Baden#S|Schlossergässchen]] Nr. 16 in [[Baden bei Wien]], direkt gegenüber dem Eingang zum [[Doblhoffpark (Baden)|Doblhoff-Park]] und wird im Familienbesitz seit 1873 in vierter Generation geführt.  
Die '''Konditorei Ullmann''' befindet sich im [[Liste der Straßen in Baden#S|Schlossergässchen]] Nr. 16 in [[Baden bei Wien]], direkt gegenüber dem Eingang zum [[Doblhoffpark (Baden)|Doblhoff-Park]] und wird im Familienbesitz seit 1873 in vierter Generation geführt.  


==Chronik der Konditorei Ullmann==
==Chronik==
Im Jahre 1873 übernahm der aus [[w:Karlsbad|Karlsbad]] in [[w:Böhmen|Böhmen]] stammende Johann Baptist Ullmann und dessen bayerische Gattin, Eva Elisabeth geb. Butzer, die er im selben Jahr geehelicht hatte<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB10/?pg=61 Wien, Lutherische Stadkirche - Trauungsbuch 1873-1874 (Reihezahl 118)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref>,  von der Familie Spuller die [[w:Bäckerei|Bäckerei]] und das Haus Schlossergässchen Nr. 16 und führte den Betrieb weiter. 1877 erhielt Johann Ullmann den Gewerbeschein als [[w:Konditorei|Zuckerbäcker]] bzw. Konditor und so entstand die Bäckerei & Konditorei Ullmann. Anno 1878 kam Sohn Friedrich Ullmann zur Welt und erhielt seine Berufsausbildung zuerst im elterlichen Betrieb und wurde anschließend Lehrling im Schratt-Haus beim Konditormeister Karl Karioly in der [[Liste der Straßen in Baden#R|Renngasse]] Nr. 1. Diese Konditorei sollte um 1909 sein Bruder Hans Ullmann<ref>{{ANNO|bad|19|06|1909|2|Karl Karioly Nachf. Hans Ullmann Konditor}}</ref> übernehmen. Im Anschluss an seine Lehrzeit betrieb Friedrich kurzfristig seine eigene Konditorei in der [[Liste der Straßen in Baden#P|Pergerstraße]] Nr. 11.
Im Jahre 1873 übernahm der aus [[w:Karlsbad|Karlsbad]] in [[w:Böhmen|Böhmen]] stammende Johann Baptist Ullmann und dessen bayerische Gattin, Eva Elisabeth geb. Butzer, die er im selben Jahr geehelicht hatte<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB10/?pg=61 Wien, Lutherische Stadkirche - Trauungsbuch 1873-1874 (Reihezahl 118)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref>,  von der Familie Spuller die [[w:Bäckerei|Bäckerei]] und das Haus Schlossergässchen Nr. 16 und führte den Betrieb weiter. 1877 erhielt Johann Ullmann den Gewerbeschein als [[w:Konditorei|Zuckerbäcker]] bzw. Konditor und so entstand die Bäckerei & Konditorei Ullmann. Anno 1878 kam Sohn Friedrich Ullmann zur Welt und erhielt seine Berufsausbildung zuerst im elterlichen Betrieb und wurde anschließend Lehrling im Schratt-Haus beim Konditormeister Karl Karioly in der [[Liste der Straßen in Baden#R|Renngasse]] Nr. 1. Diese Konditorei sollte um 1909 sein Bruder Hans Ullmann<ref>{{ANNO|bad|19|06|1909|2|Karl Karioly Nachf. Hans Ullmann Konditor}}</ref> übernehmen. Im Anschluss an seine Lehrzeit betrieb Friedrich kurzfristig seine eigene Konditorei in der [[Liste der Straßen in Baden#P|Pergerstraße]] Nr. 11.


Nachdem Friedrich (Fritz) Ullmann seine Braut Karolina geb. Trauner geehelicht hatte, übernahm er 1903 den elterlichen Betrieb im Schlossergässchen und führt diesen durch 53 Jahre, auch in den schweren Zeiten des Zweiten Weltkrieges, bis ins Jahr 1956 erfolgreich weiter. Zu seiner Zeit waren bis zu 30 Bäcker- und Konditorgesellen im Betrieb beschäftigt. Während des jährlichen ''Badener Blumenfestes'' wurde Fritz Ullmann 1906 auch [[w:Rainer von Österreich (1827–1913)|Erzherzog Rainer von Österreich]] vorgestellt. Während der Stadtfeierlichkeiten zum 450-jährigen Jubiläum der Stadterhebung Badens im Jahre 1930 war Fritz Ullmann bei der Gewerbeausstellung im [[w:Schloss Weilburg (Baden)|Schloss Weilburg]] mit einem eigenen Stand vertreten. 1956 übernahm sein Sohn Karl Ullmann das Familienunternehmen und führte es als Konditorei Carl Ullmann weiter. Heute betreibt die Familie Enderlin als dessen Nachfahren die Konditorei.  
Nachdem Friedrich (Fritz) Ullmann seine Braut Karolina geb. Trauner geehelicht hatte, übernahm er 1903 den elterlichen Betrieb im Schlossergässchen und führt diesen durch 53 Jahre, auch in den schweren Zeiten des Zweiten Weltkrieges, bis ins Jahr 1956 erfolgreich weiter. Zu seiner Zeit waren bis zu 30 Bäcker- und Konditorgesellen im Betrieb beschäftigt. Während des jährlichen ''Badener Blumenfestes'' wurde Fritz Ullmann 1906 auch [[w:Rainer von Österreich (1827–1913)|Erzherzog Rainer von Österreich]] vorgestellt. Während der Stadtfeierlichkeiten zum 450-jährigen Jubiläum der Stadterhebung Badens im Jahre 1930 war Fritz Ullmann bei der Gewerbeausstellung im [[w:Schloss Weilburg (Baden)|Schloss Weilburg]] mit einem eigenen Stand vertreten. 1956 übernahm sein Sohn Karl Ullmann das Familienunternehmen und führte es als Konditorei Carl Ullmann weiter. Heute betreibt die Familie Enderlin als dessen Nachfahren die Konditorei.  


==Original Badener Kaffeebonbons==
==Badener Kaffeebonbons==
Die Erfindung der ''Echten Badener Kaffeebonbons'' geht auf den bürgerlichen Zuckerbäcker Joseph Genthon zurück, dieser gilt schlechthin schon seit ungefähr 1826 als Erfinder dieser Badener Köstlichkeit. Als dieser 1858<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-12/?pg=204 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1852-1860 (fol.202)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref> verstarb, ehelichte seine Witwe Maria 1859<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/02-09/?pg=173 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1852-1862 (fol.169)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref> den erheblich jüngeren Zuckerbäckergehilfen Ludwig Sagortz, einen Sohn des Badener Zuckerbäckers Cajetan Sagortz, der ebenfalls seit 1827 als Erfinder der Bonbons gilt. Eva Elisabeth Ullmann, die Gattin von Johann Baptist erwarb das Originalrezept der Bonbons vom Ehepaar Sagortz. Seitdem werden die Original Badener Kaffeebonbons in der Konditorei Ullmann hergestellt und verkauft. Aber auch andere Badener Konditoreien produzierten diese Kaffeebonbons und boten diese zum Verkauf an.   
Die Erfindung der ''Echten Badener Kaffeebonbons'' geht auf den bürgerlichen Zuckerbäcker Joseph Genthon zurück, dieser gilt schlechthin schon seit ungefähr 1826 als Erfinder dieser Badener Köstlichkeit. Als dieser 1858<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-12/?pg=204 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1852-1860 (fol.202)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref> verstarb, ehelichte seine Witwe Maria 1859<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/02-09/?pg=173 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1852-1862 (fol.169)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref> den erheblich jüngeren Zuckerbäckergehilfen Ludwig Sagortz, einen Sohn des Badener Zuckerbäckers Cajetan Sagortz, der ebenfalls seit 1827 als Erfinder der Bonbons gilt. Eva Elisabeth Ullmann, die Gattin von Johann Baptist erwarb das Originalrezept der Bonbons vom Ehepaar Sagortz. Seitdem werden die Original Badener Kaffeebonbons in der Konditorei Ullmann hergestellt und verkauft. Aber auch andere Badener Konditoreien produzierten diese Kaffeebonbons und boten diese zum Verkauf an.   



Version vom 14. November 2021, 16:52 Uhr

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Die Konditorei Ullmann befindet sich im Schlossergässchen Nr. 16 in Baden bei Wien, direkt gegenüber dem Eingang zum Doblhoff-Park und wird im Familienbesitz seit 1873 in vierter Generation geführt.

Chronik

Im Jahre 1873 übernahm der aus Karlsbad in Böhmen stammende Johann Baptist Ullmann und dessen bayerische Gattin, Eva Elisabeth geb. Butzer, die er im selben Jahr geehelicht hatte[1], von der Familie Spuller die Bäckerei und das Haus Schlossergässchen Nr. 16 und führte den Betrieb weiter. 1877 erhielt Johann Ullmann den Gewerbeschein als Zuckerbäcker bzw. Konditor und so entstand die Bäckerei & Konditorei Ullmann. Anno 1878 kam Sohn Friedrich Ullmann zur Welt und erhielt seine Berufsausbildung zuerst im elterlichen Betrieb und wurde anschließend Lehrling im Schratt-Haus beim Konditormeister Karl Karioly in der Renngasse Nr. 1. Diese Konditorei sollte um 1909 sein Bruder Hans Ullmann[2] übernehmen. Im Anschluss an seine Lehrzeit betrieb Friedrich kurzfristig seine eigene Konditorei in der Pergerstraße Nr. 11.

Nachdem Friedrich (Fritz) Ullmann seine Braut Karolina geb. Trauner geehelicht hatte, übernahm er 1903 den elterlichen Betrieb im Schlossergässchen und führt diesen durch 53 Jahre, auch in den schweren Zeiten des Zweiten Weltkrieges, bis ins Jahr 1956 erfolgreich weiter. Zu seiner Zeit waren bis zu 30 Bäcker- und Konditorgesellen im Betrieb beschäftigt. Während des jährlichen Badener Blumenfestes wurde Fritz Ullmann 1906 auch Erzherzog Rainer von Österreich vorgestellt. Während der Stadtfeierlichkeiten zum 450-jährigen Jubiläum der Stadterhebung Badens im Jahre 1930 war Fritz Ullmann bei der Gewerbeausstellung im Schloss Weilburg mit einem eigenen Stand vertreten. 1956 übernahm sein Sohn Karl Ullmann das Familienunternehmen und führte es als Konditorei Carl Ullmann weiter. Heute betreibt die Familie Enderlin als dessen Nachfahren die Konditorei.

Badener Kaffeebonbons

Die Erfindung der Echten Badener Kaffeebonbons geht auf den bürgerlichen Zuckerbäcker Joseph Genthon zurück, dieser gilt schlechthin schon seit ungefähr 1826 als Erfinder dieser Badener Köstlichkeit. Als dieser 1858[3] verstarb, ehelichte seine Witwe Maria 1859[4] den erheblich jüngeren Zuckerbäckergehilfen Ludwig Sagortz, einen Sohn des Badener Zuckerbäckers Cajetan Sagortz, der ebenfalls seit 1827 als Erfinder der Bonbons gilt. Eva Elisabeth Ullmann, die Gattin von Johann Baptist erwarb das Originalrezept der Bonbons vom Ehepaar Sagortz. Seitdem werden die Original Badener Kaffeebonbons in der Konditorei Ullmann hergestellt und verkauft. Aber auch andere Badener Konditoreien produzierten diese Kaffeebonbons und boten diese zum Verkauf an.

Einzelnachweise

  1. Wien, Lutherische Stadkirche - Trauungsbuch 1873-1874 (Reihezahl 118) auf Matricula Online
  2. Karl Karioly Nachf. Hans Ullmann Konditor. In: Badner-Curliste / Badener Curliste / Badener Kurliste. Jubiläums-Jahrgang 1805–1905 / Badener Bade-Blatt/Badeblatt Kur- und Fremdenliste. Offizielles Organ der Kurkommission Baden bei Wien / Amtliche Kurliste Kurort Baden bei Wien / Kurort Baden bei Wien Amtliche Kurliste / Amtliche Kurliste Kurort-Baden-bei-Wien, 19. Juni 1909, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bad
  3. Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1852-1860 (fol.202) auf Matricula Online
  4. Baden, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1852-1862 (fol.169) auf Matricula Online

Weblinks

  • Fotos zum Schlagwort Ullmann in der Topothek der Gemeinde/Region Baden (Urheberrechte beachten)