Minoritenkloster (Wien 1): Unterschied zwischen den Versionen
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Das Minoritenkloster wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet. [[Blanka von Frankreich]] († 1305), die Ehefrau von [[Rudolf I. (Böhmen)|Herzog Rudolf (III.) von Österreich]] († 1307) wählte die Minoritenkirche zu ihrer Begräbnisstätte und stiftete in ihrem Testament von 1304 einen Kirchenneubau, der [[w:Ludwig IX. (Frankreich)|König Ludwig (IX.) von Frankreich]] ("''Ludwig dem Heiligen''") († 1270, Heiligsprechung 1297), ihrem Großvater, geweiht werden sollte. Das für die Stiftung bestimmte Geld wurde nach ihrem Tod jedoch für den Bau der Klarissenkirche verwendet.<ref name="sauter52">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 52</ref> Zwischen 1317 und 1328 ließ [[ | Das Minoritenkloster wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet. [[Blanka von Frankreich]] († 1305), die Ehefrau von [[Rudolf I. (Böhmen)|Herzog Rudolf (III.) von Österreich]] († 1307) wählte die Minoritenkirche zu ihrer Begräbnisstätte und stiftete in ihrem Testament von 1304 einen Kirchenneubau, der [[w:Ludwig IX. (Frankreich)|König Ludwig (IX.) von Frankreich]] ("''Ludwig dem Heiligen''") († 1270, Heiligsprechung 1297), ihrem Großvater, geweiht werden sollte. Das für die Stiftung bestimmte Geld wurde nach ihrem Tod jedoch für den Bau der Klarissenkirche verwendet.<ref name="sauter52">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 52</ref> Zwischen 1317 und 1328 ließ [[Elisabeth von Aragon]] († 1330), die Ehefrau von [[Friedrich der Schöne|König Friedrich "''dem Schönen''"]] († 1330) eine Kapelle zu Ehren des Heiligen [[w:Ludwig von Toulouse|Ludwigs von Toulouse]] († 1297 Heiligsprechung 1317), mit dem sie verwandt war, errichten. Diese Ludwigskapelle bestimmte sie zu ihrer Grabstätte.<ref name="sauter53">vgl. Alexander Sauter: ''Fürstliche Herrschaftsrepräsentation''. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= [[w:Bernd Schneidmüller|Bernd Schneidmüller]] - [[w:Stefan Weinfurter|Stefan Weinfurter]] (Hrsg.): ''Mittelalter-Forschungen''- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 53</ref> | ||
== Die Minoriten in Wien als beliebte Grablege des Adels == | == Die Minoriten in Wien als beliebte Grablege des Adels == |
Version vom 12. Januar 2022, 20:22 Uhr
Das Minoritenkloster ist als Kloster auf dem Areal der heutigen Stadt Wien belegt.
Lage des Klosters
Das Minoritenkloster befand sich innerhalb der Stadtmauern der Stadt Wien. ...
Geschichte
Das Minoritenkloster wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet. Blanka von Frankreich († 1305), die Ehefrau von Herzog Rudolf (III.) von Österreich († 1307) wählte die Minoritenkirche zu ihrer Begräbnisstätte und stiftete in ihrem Testament von 1304 einen Kirchenneubau, der König Ludwig (IX.) von Frankreich ("Ludwig dem Heiligen") († 1270, Heiligsprechung 1297), ihrem Großvater, geweiht werden sollte. Das für die Stiftung bestimmte Geld wurde nach ihrem Tod jedoch für den Bau der Klarissenkirche verwendet.[1] Zwischen 1317 und 1328 ließ Elisabeth von Aragon († 1330), die Ehefrau von König Friedrich "dem Schönen" († 1330) eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Ludwigs von Toulouse († 1297 Heiligsprechung 1317), mit dem sie verwandt war, errichten. Diese Ludwigskapelle bestimmte sie zu ihrer Grabstätte.[2]
Die Minoriten in Wien als beliebte Grablege des Adels
Im Minoritenkloster wurden mehrere bekannte Adelige des Herzogtums Österreich beigesetzt, darunter Otto (I.) von Zelking[3], Joachim von Schönkirchen[4] und die herzogliche Hofmeisterin Diemut von Landenberg († 1374).[5] . Die Herren von Zelking, zu denen der bereits genannte Otto zählt, hatten lange Zeit ihr Erbbegräbnis bei den Minoriten in Wien.[6] Bei den Minoriten dürfte außerdem der Wiener Hausbesitzer Heinrich Hueber († um 1380), einer der wenigen Nichtkleriker, die in der herzoglichen Kanzlei im Spätmittelalter Karriere machten, seine letzte Ruhestätte gefunden haben.[7]
Nicht erhalten sind die Gräber der fürstlichen und königlichen Stifterinnen. Im Chor der Kirche befand sich das prachtvolle Tumbengrab von Herzogin Blanka, welches nach ihrem Tod zu Anfang des 14. Jahrhunderts für sie erbaut worden war und wo sie tatsächlich beigesetzt wurde.[8] Königin Elisabeth, ihre Schwägerin, wurde in der von ihr gestifteten Ludwigskapelle beigesetzt. Auch ihre Grabtumba ist nicht erhalten.[2]
Literatur
Weblinks
Minoritenkloster (Wien 1) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Alexander Sauter: Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= Bernd Schneidmüller - Stefan Weinfurter (Hrsg.): Mittelalter-Forschungen- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 52
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Alexander Sauter: Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= Bernd Schneidmüller - Stefan Weinfurter (Hrsg.): Mittelalter-Forschungen- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 53
- ↑ vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 55
- ↑ vgl. Freiherr Joachim von Schönkirchen, GedaechtnisDesLandes.AT, abgerufen am 31. Juli 2019
- ↑ vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5. S. 52
- ↑ vgl.Herren von_Zelking im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- ↑ vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406). Habilitationsschrift, Wien, 2001. Bd. 2, S. 357, mit Fußnote 275
- ↑ vgl. Alexander Sauter: Fürstliche Herrschaftsrepräsentation. Die Habsburger im 14. Jahrhundert (= Bernd Schneidmüller - Stefan Weinfurter (Hrsg.): Mittelalter-Forschungen- Bd. 12). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 2003. ISBN 3-7995-4263-9. S. 52f.