Jakob Grün: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Jakob Grün''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1417)<ref group="A">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 173</ref> wirkte im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts als Hofmaler am herzoglichen Hof zu [[Wien]].  
'''Jakob Grün''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1417)<ref group="A">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 173</ref> war in Wien und später in Wiener Neustadt ansässig. Er soll Ende des 14. Jahrhunderts Hofmaler am herzoglichen Hof zu [[Wien]] gewesen sein, doch hat sich kein Werk von ihm erhalten.  


== Herkunft und Familie ==
==Herkunft und Familie==
Über die Herkunft und die Familienverhältnisse von Jakob Grün ist bisher nichts bekannt
Über die Herkunft und die Familienverhältnisse von Jakob Grün ist bisher nichts bekannt


== Leben ==
==Leben==
Jakob Grün, urkundlich erstmals 1384 genannt und damals in der Stadt [[Wien]]<ref group="A">Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im [[Herzogtum Österreich]] und gehörte zu dessen [[w:Landstände|Landständen]]. Sie war unter der Herrschaft der [[Babenberger]] seit [[Heinrich II. (Österreich)|Herzog Heinrich (II.)]] ("''Heinrich Jasomirgott''") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der [[Habsburger]]. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.</ref> ansässig, war zu dieser Zeit Vormund von Martin, dem Sohn des verstorbenen Malers beziehungsweise "Schilters" Kasper. In dieser Funktion verpfändete er das Haus auf der Hochstraße, welches Martins Vater gehört hatte, an Martins Bruder.<ref name ="Lackner173">vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2002, S. 173</ref>
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Nach einem Eintrag in der Münchner Botenbuchhandschrift der [[Heinrich von Kempten|Bruderschaft St. Christoph am Arlberg]] aus dem letzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts war Jakob Grün Hofmaler von Herzog Albrecht (III.) von Österreich, doch hat sich von ihm kein Werk erhalten. 1399 verpfändete er sein Haus in der Strauchgasse an die Pfarrgemeinde Eggendorf im Thale (heute Teil der Stadt [[Hollabrunn]]) als Sicherstellung für die Anfertigung einer Tafel in der dortigen Kirche. 1411 dürfte Jakob Grün Wien verlassen haben, vermutlich aus politischen Gründen. Er ließ sich in [[Wiener Neustadt]] nieder, wo er für [[Friedrich IV. (Tirol)|Friedrich (IV.) von Österreich]] ("''Friedrich den Schwergeprüften''") († 1439) tätig war.<ref name ="Lackner173"/>
Nach einem Eintrag in der Münchner Botenbuchhandschrift der [[Heinrich von Kempten|Bruderschaft St. Christoph am Arlberg]] aus dem letzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts war Jakob Grün Hofmaler von Herzog Albrecht (III.) von Österreich, doch hat sich von ihm kein Werk erhalten. 1399 verpfändete er sein Haus in der Strauchgasse an die Pfarrgemeinde Eggendorf im Thale (heute Teil der Stadt [[Hollabrunn]]) als Sicherstellung für die Anfertigung einer Tafel in der dortigen Kirche. 1411 dürfte Jakob Grün Wien verlassen haben, vermutlich aus politischen Gründen. Er ließ sich in [[Wiener Neustadt]] nieder, wo er für [[Friedrich IV. (Tirol)|Friedrich (IV.) von Österreich]] ("''Friedrich den Schwergeprüften''") († 1439) tätig war.<ref name="Lackner173" />


== Literatur ==
==Literatur==
* [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5


== Einzelnachweise ==
*[[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft''. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5
 
==Einzelnachweise==
<references />
<references />



Version vom 11. Februar 2022, 21:31 Uhr

Jakob Grün (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1417)[A 1] war in Wien und später in Wiener Neustadt ansässig. Er soll Ende des 14. Jahrhunderts Hofmaler am herzoglichen Hof zu Wien gewesen sein, doch hat sich kein Werk von ihm erhalten.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft und die Familienverhältnisse von Jakob Grün ist bisher nichts bekannt

Leben

Jakob Grün, urkundlich erstmals 1384 genannt und damals in der Stadt Wien[A 2] ansässig, war zu dieser Zeit Vormund von Martin, dem Sohn des verstorbenen Malers beziehungsweise "Schilters" Kasper. In dieser Funktion verpfändete er das Haus auf der Hochstraße, welches Martins Vater gehört hatte, an Martins Bruder.[1]

Nach einem Eintrag in der Münchner Botenbuchhandschrift der Bruderschaft St. Christoph am Arlberg aus dem letzten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts war Jakob Grün Hofmaler von Herzog Albrecht (III.) von Österreich, doch hat sich von ihm kein Werk erhalten. 1399 verpfändete er sein Haus in der Strauchgasse an die Pfarrgemeinde Eggendorf im Thale (heute Teil der Stadt Hollabrunn) als Sicherstellung für die Anfertigung einer Tafel in der dortigen Kirche. 1411 dürfte Jakob Grün Wien verlassen haben, vermutlich aus politischen Gründen. Er ließ sich in Wiener Neustadt nieder, wo er für Friedrich (IV.) von Österreich ("Friedrich den Schwergeprüften") († 1439) tätig war.[1]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 173

Anmerkungen

  1. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 173
  2. Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich und gehörte zu dessen Landständen. Sie war unter der Herrschaft der Babenberger seit Herzog Heinrich (II.) ("Heinrich Jasomirgott") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.