Johann Seffner: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 1. April 2022, 21:50 Uhr

Johann Seffner (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, nach 1375) war mehrere Jahre Kammermeister am Hof von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht dem Zopfe") († 1395).

Herkunft und Familie

Über Johann Seffners Familienverhältnisse ist nur wenig bekannt. Er dürfte ein Angehöriger der gleichnamigen Ritterfamilie gewesen sein, die zunächst als sogenannte Burgmannen in Radkersburg nachgewiesen sind. Sie hatten ihre Besitzungen im Raum von Radkersburg und Luttenberg.[1]

Leben

Johann Seffner ist erstmals im Frühjahr 1369 am Hof von Herzog Albrecht (III.) nachgewiesen. Dort dürfte er von Anfang an für die herzogliche Kammer tätig gewesen sein. Im Februar 1371 ernannte ihn der Herzog zu seinem Kammermeister, doch konnte er sich in diesem Amt nicht besonders profilieren, da in den 1370er-Jahre der Hub- und Münzmeister Hans von Tirna im Wesentlichen für die finanziellen Angelegenheiten des Herzogshofs zuständig war. 1375 wurde er von Georg von Liechtenstein abgelöst.[2]

1372 kaufte Johann Seffner in der Stadt Wien[A 1] ein Haus am Schweinmarkt (heute: Wien 1, Lobkowitzplatz).[1]

Johann Seffner (II)

Johann Seffner dürfte nicht mit jenem Johann Seffner ident sein, der 1405 als Schreiber von Wilhelm von Österreich ("Wilhelm dem Freundlichen") († 1306) belegt ist. Dieser dürfte wiederum mit dem gleichnamigen Autor der Schrift "Ler von den streitten", die von der Schlacht bei Sempach (1386) inspiriert wurde, ident sein.[3] Dieser Autor wiederum ist als Dekan der Wiener Universität zu Ende des 14. Jahrhunderts nachgewiesen, der wohl mit jenem Johann Seffner ident ist, der an dieser 1385 immatrikuliert war.[4] Er war später Pfarrer von Rohitsch und seit 1396 von Radkersburg. Als solcher war er 1399 einer der Zeugen der Wahl von Propst Bartholomäus von Klosterneuburg. Als öffentlicher Notar unterfertigte er am 23. August 1403 den Ehevertrag zwischen Herzog Wilhelm von Österreich und der späteren Königin Johanna von Neapel.[5]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 93, Fußnote 298
  2. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 93
  3. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 331
  4. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 331f.
  5. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 332

Anmerkungen

  1. Die Stadt Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich und gehörte zu dessen Landständen. Sie war unter der Herrschaft der Babenberger seit Herzog Heinrich (II.) ("Heinrich Jasomirgott") Sitz des Herzogs von Österreich und gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger. Im 15. Jahrhundert behauptete Wien sich als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns", aber erst im 17. Jahrhundert wurde es die Hauptstadt des "Habsburgerreiches". Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.