Michael Krickl: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (ÜA)
Zeile 1: Zeile 1:
{{QS-Antrag|14. Mai 2010|2=Vollprogramm --[[Benutzer:Gregor Bert|Gregor Bert]] 17:40, 14. Mai 2010 (CEST)}}
{{QS-Antrag|14. Mai 2010|2=Vollprogramm --[[Benutzer:Gregor Bert|Gregor Bert]] 17:40, 14. Mai 2010 (CEST)}}


== Biographie ==
'''Michael Krickl''' (* [[1883]] in [[Wultendorf]], Gemeinde [[Staatz]]; † [[1949]] in [[Bruck an der Leitha]]) war ein [[Niederösterreich|niederösterreichischer]] Schriftsteller und Heimatdichter.


Michael Krickl ist ein fast vergessener Heimatdichter aus Niederösterreich.
== Kurzbiographie ==
Am 24.10.1883 wird Michael dem Ehepaar Thomas und Anna-Maria Krickl (geb. Muck) als viertes von zehn Kindern in Wultendorf bei Staatz ([[Bezirk Mistelbach]]) geboren. Über seine Jugend und Familie erzählt der [[Dichter]] selbst in zahlreichen [[Kurzgeschichte]]n. Am 6.10.1908 heiratet Michael Krickl die Magdalena aus Walterkirchen. Der Ehe erwachsen die beiden Töchter Hertha und Elfriede. Michael Krickl ergreift den Beruf des Lehrers. Nach kurzer Lehrtätigkeit in Kleinhadersdorf, Laa an der Thaya und Staatz wird er 1909 an die Bürgerschule in Mistelbach berufen, die er in den Jahren 1928 bis 1930 auch leitete. 1931 übernimmt er als Direktor die Knabenhauptschule in Bruck an der Leitha.


=== Kurzbiographie ===
Im Jahr 1912 veröffentlicht Michael Krickl seine erste Kurzgeschichte in der Wochenzeitung ''Mistelbacher Bote'', wo in der folgenden Zeit (bis 1942) nahezu achtzig weitere Geschichten folgen. In der Brucker Lokalzeitung ''Grenzbote'' erscheinen von ihm zahlreiche weitere Veröffentlichungen.
 
Am 24.10.1883 wird Michael dem Ehepaar Thomas und Anna-Maria Krickl (geb. Muck) als viertes von zehn Kindern in Wultendorf bei Staatz (Kreis Mistelbach, NÖ) geboren.
Über seine Jugend und Familie erzählt der Dichter selbst in zahlreichen Kurzgeschichten.
 
Am 6.10.1908 heiratet Michael Krickl die Magdalena aus Walterkirchen. Der Ehe erwachsen die beiden Töchter Hertha und Elfriede.
 
Michael Krickl ergreift den Beruf des Lehrers. Nach kurzer Lehrtätigkeit in Kleinhadersdorf, Laa an der Thaya und Staatz wird er 1909 an die Bürgerschule in Mistelbach berufen, die er in den Jahren 1928 bis 1930 auch leitete. 1931 übernimmt er als Direktor die Knabenhauptschule in Bruck an der Leitha.
 
Im Jahr 1912 veröffentlicht Michael Krickl seine erste Kurzgeschichte in der Wochenzeitung „Mistelbacher Bote“, wo in der folgenden Zeit (bis 1942) nahezu achtzig weitere Geschichten folgen. In der Brucker Lokalzeitung „Grenzbote“ erscheinen von ihm zahlreiche weitere Veröffentlichungen.


Michael Krickl stirbt am 15.10.1949 in Bruck an der Leitha (Niederösterreich).
Michael Krickl stirbt am 15.10.1949 in Bruck an der Leitha (Niederösterreich).


=== Biographische Daten ===
== Biographische Daten ==
 
Einige Details über das Leben von Michael Krickl tragen dazu bei, die Hintergründe und Bezüge seiner Geschichten besser zu verstehen:
Einige Details über das Leben von Michael Krickl tragen dazu bei, die Hintergründe und Bezüge seiner Geschichten besser zu verstehen:


==== Die Geschwisterreihe ====
==== Die Geschwisterreihe ====
 
In seinen Geschichten erwähnt der [[Dichter]] immer wieder seine Geschwister. Hier die vollständige Liste:  
In seinen Geschichten erwähnt der Dichter immer wieder seine Geschwister. Hier die vollständige Liste:  
 
Juliana (1874 - 1879) und Karl (1878 - 1880), Halbgeschwister aus erster Ehe der Mutter
Juliana (1874 - 1879) und Karl (1878 - 1880), Halbgeschwister aus erster Ehe der Mutter


1. Maria, geb. 4.4.1880
1. Maria, geb. 4.4.1880
2. Lambert, geb. 24. Mai 1881
2. Lambert, geb. 24. Mai 1881
3. Thomas, geb. 27.6.1882
3. Thomas, geb. 27.6.1882
4. Michael, geb. 24.10.1883 (unser Dichter)
4. Michael, geb. 24.10.1883 (unser Dichter)
5. Johann Nep., geb. 15.Mai 1886 - verst. 23.März 1887
5. Johann Nep., geb. 15.Mai 1886 - verst. 23.März 1887
6. Georg, geb. 20.Mai 1887 - verst. 4. Juni 1887
6. Georg, geb. 20.Mai 1887 - verst. 4. Juni 1887
7. Theresia, geb. 1.3.1889
7. Theresia, geb. 1.3.1889
8. Johann, geb. 14.12.1890
8. Johann, geb. 14.12.1890
9. Barbara, geb. 14. Feber 1892
9. Barbara, geb. 14. Feber 1892
10. Lena, geb. 2.Juli 1894 - verst. 5.1.1896
10. Lena, geb. 2.Juli 1894 - verst. 5.1.1896


==== Würdigung als Lehrer ====
==== Würdigung als Lehrer ====
 
Viktor KRAFT, einer der ehemaligen Schüler Michael Krickls, erinnert sich in seinem zeitgeschichtlichen Aufsatz ''Mistelbach in den Zwanziger Jahren'' auch an seinen Lehrer KRICKL:
Viktor KRAFT, einer der ehemaligen Schüler Michael Krickls, erinnert sich in seinem zeitgeschichtlichen Aufsatz „Mistelbach in den Zwanziger Jahren“ auch an seinen Lehrer KRICKL:
„Ich fange beim nächstliegenden an, bei der Bürgerschule, in die ich gegangen bin. Es hat sie bis 1927 gegeben, bevor sie von der Hauptschule abgelöst wurde. Sie haben uns sehr viel gelernt dort, nicht nur Unterrichtsstoff.
„Ich fange beim nächstliegenden an, bei der Bürgerschule, in die ich gegangen bin. Es hat sie bis 1927 gegeben, bevor sie von der Hauptschule abgelöst wurde. Sie haben uns sehr viel gelernt dort, nicht nur Unterrichtsstoff.
Viel verdanken wir dem Fachlehrer Krickl. Er war imstande uns beizubringen, das es nicht heißt: "Ich habe ihm gesehen", daß nicht auf der Speisekarte stehen darf: "Rindfleisch mit Geröstete" und daß es gräßlich klingt, wenn man sagt: "Wir treffen sich am Hauptplatz“.
Viel verdanken wir dem Fachlehrer Krickl. Er war imstande uns beizubringen, das es nicht heißt: "Ich habe ihm gesehen", daß nicht auf der Speisekarte stehen darf: "Rindfleisch mit Geröstete" und daß es gräßlich klingt, wenn man sagt: "Wir treffen sich am Hauptplatz“.
Zeile 56: Zeile 35:


==== Nachruf ====
==== Nachruf ====
Ein Nachruf, erschienen im „Grenzboten“ vom 23.10.1949, ist uns erhalten :
Ein Nachruf, erschienen im „Grenzboten“ vom 23.10.1949, ist uns erhalten :
Hauptschuldirektor M. Krickl †
Hauptschuldirektor M. Krickl †
Zeile 65: Zeile 43:


==== Würdigung ====
==== Würdigung ====
Eine besondere Würdigung seiner literarischen Arbeit erfährt Michael Krickl im Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha (1953) im Beitrag „Hervorragende Persönlichkeiten“:
Eine besondere Würdigung seiner literarischen Arbeit erfährt Michael Krickl im Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha (1953) im Beitrag „Hervorragende Persönlichkeiten“:
Michael Krickl, von 1931 bis 1934 Direktor der Hauptschule in Bruck, geboren 1883 als Sohn eines Bauern in Wultendorf, Niederösterreich, gestorben 1949.
Michael Krickl, von 1931 bis 1934 Direktor der Hauptschule in Bruck, geboren 1883 als Sohn eines Bauern in Wultendorf, Niederösterreich, gestorben 1949.
Zeile 71: Zeile 48:


== Werke ==
== Werke ==
In der Wochenzeitung "Mistelbacher Bote" sind von Michael Krickl folgende Werke, meist Kurzgeschichten oder Erzählungen,erschienen:
In der Wochenzeitung "Mistelbacher Bote" sind von Michael Krickl folgende Werke, meist Kurzgeschichten oder Erzählungen,erschienen:


Am Dorfanger
*Am Dorfanger
 
*Am Dorfbrunnen
Am Dorfbrunnen
*Am Haidberg
 
*Am heiligen Abend
Am Haidberg
*Am Zayadamm
 
*Auf d' Moß aufisteign
Am heiligen Abend
*Auf dem Buschberg
 
*Auf dem Schneeberg
Am Zayadamm
*Auf Vakanz
 
*Auf Wallfahrt
Auf d' Moß aufisteign
*Basl, mia a!
 
*Bruck an der Leitha
Auf dem Buschberg
*Brucker Lager
 
*D' Fritzen Votta
Auf dem Schneeberg
*D' Hansl
 
*D' lange Josef
Auf Vakanz
*D' Lenerl
 
*D' Michl
Auf Wallfahrt
*Das alte Jahr
 
*Der alte Kalender
Basl, mia a!
*Der alte Kirschbaum
 
*Der alte Mesner
Bruck an der Leitha
*Der erste Tenor
 
*Der Feldweg
Brucker Lager
*Der Junggeselle
 
*Der kleine Pflüger
D' Fritzen Votta
*Der kleine Sünder
 
*Der Knecht
D' Hansl
*Der Primgeiger
 
*Der Roßtreiber
D' lange Josef
*Der Schnitter
 
*Der Schubladkasten
D' Lenerl
*Die Dreschmaschine
 
*Die Faschingskrapfen
D' Michl
*Die Komedie
 
*Die Nachbarn
Das alte Jahr
*Die Nähmaschine
 
*Dorfkirtag
Der alte Kalender
*Dorf-Weihnacht
 
*Dorfwinter
Der alte Kirschbaum
*Durchs obere Zayatal
 
*Durchs Weinviertel
Der alte Mesner
*Ein Weib
 
*Eine Mutter
Der erste Tenor
*Einführen
 
*Erdverwehungen in der Laaer Ebene
Der Feldweg
*Erntezeit
 
*Fasching
Der Junggeselle
*Firmung
 
*Friedhofsgang
Der kleine Pflüger
*Heimatfrühling
 
*Heimatlos
Der kleine Sünder
*Heimfahrt ins Dorf
 
*Herbstwanderung
Der Knecht
*Heuschrecken
 
*Hüterbub
Der Primgeiger
*Im Haferfeld
 
*Im Tettenhauer
Der Roßtreiber
*In der Waldheimat
 
*In Roseggers Waldheimat
Der Schnitter
*Jakob
 
*Kegelbub
Der Schubladkasten
*Kirtag
 
*Lesezeit
Die Dreschmaschine
*Mein erster Schultag
 
*Meine erste Vorlesung
Die Faschingskrapfen
*Ministrant
 
*Mir ratschen, mir ratschen
Die Komedie
*Mit'n Binkerl
 
*Mittagszeit
Die Nachbarn
*Mutter
 
*Oberleis
Die Nähmaschine
*Peter Rosegger
 
*Pfingstfahrt
Dorfkirtag
*Regenwetter
 
*s Brotkastl
Dorf-Weihnacht
*s Einführen
 
*Sein Acker
Dorfwinter
*Stille Weihnacht
 
*Tauben
Durchs obere Zayatal
*Tenntretn
 
*Unser Biro
Durchs Weinviertel
*Unser Schimmel (Der Schimmel)
 
*Unsere Gänslein
Ein Weib
*Unsere Miez
 
*Vickerls Begräbnis
Eine Mutter
*Vom Räuberhauptmann GraseI
 
*Woazauslesn
Einführen
*Zahnweh
 
Erdverwehungen in der Laaer Ebene
 
Erntezeit
 
Fasching
 
Firmung
 
Friedhofsgang
 
Heimatfrühling
 
Heimatlos
 
Heimfahrt ins Dorf
 
Herbstwanderung
 
Heuschrecken
 
Hüterbub
 
Im Haferfeld
 
Im Tettenhauer
 
In der Waldheimat
 
In Roseggers Waldheimat
 
Jakob
 
Kegelbub
 
Kirtag
 
Lesezeit
 
Mein erster Schultag
 
Meine erste Vorlesung
 
Ministrant
 
Mir ratschen, mir ratschen
 
Mit'n Binkerl
 
Mittagszeit
 
Mutter
 
Oberleis
 
Peter Rosegger
 
Pfingstfahrt
 
Regenwetter
 
s Brotkastl
 
s Einführen
 
Sein Acker
 
Stille Weihnacht
 
Tauben
 
Tenntretn
 
Unser Biro
 
Unser Schimmel (Der Schimmel)
 
Unsere Gänslein
 
Unsere Miez
 
Vickerls Begräbnis
 
Vom Räuberhauptmann GraseI
 
Woazauslesn
 
Zahnweh


== Literatur ==
== Literatur ==
Die folgende Literatur enthält einen Beitrag über Michael Krickl oder eine Erwähnung seines Namens:
Die folgende Literatur enthält einen Beitrag über Michael Krickl oder eine Erwähnung seines Namens:
*BEZIRKSSCHULRAT BRUCK AN DER LEITHA (Hrsg.): Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha, einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat. 4 Teile. Teil 3: Landschaft und Wirtschaft. S.297-464. Bruck an der Leitha, 1953.
*CHRISTLBAUER, Josef und Rudolf STADLMAYER: Geschichte der Stadt Bruck. Bruck an der Leitha, Stadtgemeinde, 1986.
*FEILER, Leopold: Hauptschuldirektor M. Krickl † (Nachruf). In: "Grenzbote". Bruck an der Leitha. 23.10.1949, S.1.
*GRUBMÜLLER, Josef: Hervorragende Persönlichkeiten. In: BEZIRKSSCHULRAT BRUCK AN DER LEITHA (Hrsg.): Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha, einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat. 4 Teile. Teil 3: Landschaft und Wirtschaft. S.297-464. Bruck an der Leitha, 1953. S.423-460.
*HIENERT, Helmuth: Heimat rund um Staatz. Marktgemeinde Staatz-Kautendorf, 1997.
*KRAFT, Viktor: Mistelbach in den Zwanziger Jahren. In: STADTGEMEINDE MiSTELBACH: Mistelbach in Vergangenheit und Gegenwart, II. Band, S.281-292, 1977.
*LANDES-AKTIONSAUSSCHUSS (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1929. Niederösterr. Lehrerschaft, Wien, 1929.
*LANDES-LEHRER-VEREIN (Hrsg.): Personal-Standesausweis der niederösterreichischen Lehrerschaft. Stand vom 10. Oktober 1903. Jahrbuch. V. Jahrgang. Floridsdorfer Lehrerverein, Wien, 1903.
*MISTELBACHER BOTE: Ehrung. Ausschnitt über die Ehrung von Direktor Franz Hanreich. 1928.
*MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach, Selbstverlag, 1974.
*NIEDERÖSETRREICHISCHER LANDESLEHRERVEREIN (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1921. Niederösterr. Landeslehrerverein, Wien, 1921.
*o. A.: Dichterlesung - ein voller Erfolg. Bericht über eine Lesung. In: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 25. Jänner 1957.
*o. A.: Erdäpfelfeuer. Wieder-Veröffentlichung einer Geschichte von Michael Krickl in: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 1956.
*SPREITZER, H.: Mistelbacher Schulgeschichte. In: MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach: Stadtgemeinde, 1974. S. 231-243.


BEZIRKSSCHULRAT BRUCK AN DER LEITHA (Hrsg.): Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha, einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat. 4 Teile. Teil 3: Landschaft und Wirtschaft. S.297-464. Bruck an der Leitha, 1953.
{{SORTIERUNG:Krickl, Michael}}
 
CHRISTLBAUER, Josef und Rudolf STADLMAYER: Geschichte der Stadt Bruck. Bruck an der Leitha, Stadtgemeinde, 1986.
 
FEILER, Leopold: Hauptschuldirektor M. Krickl † (Nachruf). In: "Grenzbote". Bruck an der Leitha. 23.10.1949, S.1.
 
GRUBMÜLLER, Josef: Hervorragende Persönlichkeiten. In: BEZIRKSSCHULRAT BRUCK AN DER LEITHA (Hrsg.): Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha, einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat. 4 Teile. Teil 3: Landschaft und Wirtschaft. S.297-464. Bruck an der Leitha, 1953. S.423-460.
 
HIENERT, Helmuth: Heimat rund um Staatz. Marktgemeinde Staatz-Kautendorf, 1997.
 
KRAFT, Viktor: Mistelbach in den Zwanziger Jahren. In: STADTGEMEINDE MiSTELBACH: Mistelbach in Vergangenheit und Gegenwart, II. Band, S.281-292, 1977.
 
LANDES-AKTIONSAUSSCHUSS (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1929. Niederösterr. Lehrerschaft, Wien, 1929.
 
LANDES-LEHRER-VEREIN (Hrsg.): Personal-Standesausweis der niederösterreichischen Lehrerschaft. Stand vom 10. Oktober 1903. Jahrbuch. V. Jahrgang. Floridsdorfer Lehrerverein, Wien, 1903.
 
MISTELBACHER BOTE: Ehrung. Ausschnitt über die Ehrung von Direktor Franz Hanreich. 1928.
 
MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach, Selbstverlag, 1974.
 
NIEDERÖSETRREICHISCHER LANDESLEHRERVEREIN (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1921. Niederösterr. Landeslehrerverein, Wien, 1921.
 
o. A.: Dichterlesung - ein voller Erfolg. Bericht über eine Lesung. In: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 25. Jänner 1957.
 
o. A.: Erdäpfelfeuer. Wieder-Veröffentlichung einer Geschichte von Michael Krickl in: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 1956.
 
SPREITZER, H.: Mistelbacher Schulgeschichte. In: MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach: Stadtgemeinde, 1974. S. 231-243.
 
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Geboren 1883]]
[[Kategorie:Geboren 1883]]

Version vom 15. Mai 2010, 11:44 Uhr

Qsicon Fokus2.svg Dieser Artikel wurde am 14. Mai 2010 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Vollprogramm --Gregor Bert 17:40, 14. Mai 2010 (CEST)

Michael Krickl (* 1883 in Wultendorf, Gemeinde Staatz; † 1949 in Bruck an der Leitha) war ein niederösterreichischer Schriftsteller und Heimatdichter.

Kurzbiographie

Am 24.10.1883 wird Michael dem Ehepaar Thomas und Anna-Maria Krickl (geb. Muck) als viertes von zehn Kindern in Wultendorf bei Staatz (Bezirk Mistelbach) geboren. Über seine Jugend und Familie erzählt der Dichter selbst in zahlreichen Kurzgeschichten. Am 6.10.1908 heiratet Michael Krickl die Magdalena aus Walterkirchen. Der Ehe erwachsen die beiden Töchter Hertha und Elfriede. Michael Krickl ergreift den Beruf des Lehrers. Nach kurzer Lehrtätigkeit in Kleinhadersdorf, Laa an der Thaya und Staatz wird er 1909 an die Bürgerschule in Mistelbach berufen, die er in den Jahren 1928 bis 1930 auch leitete. 1931 übernimmt er als Direktor die Knabenhauptschule in Bruck an der Leitha.

Im Jahr 1912 veröffentlicht Michael Krickl seine erste Kurzgeschichte in der Wochenzeitung Mistelbacher Bote, wo in der folgenden Zeit (bis 1942) nahezu achtzig weitere Geschichten folgen. In der Brucker Lokalzeitung Grenzbote erscheinen von ihm zahlreiche weitere Veröffentlichungen.

Michael Krickl stirbt am 15.10.1949 in Bruck an der Leitha (Niederösterreich).

Biographische Daten

Einige Details über das Leben von Michael Krickl tragen dazu bei, die Hintergründe und Bezüge seiner Geschichten besser zu verstehen:

Die Geschwisterreihe

In seinen Geschichten erwähnt der Dichter immer wieder seine Geschwister. Hier die vollständige Liste: Juliana (1874 - 1879) und Karl (1878 - 1880), Halbgeschwister aus erster Ehe der Mutter

1. Maria, geb. 4.4.1880 2. Lambert, geb. 24. Mai 1881 3. Thomas, geb. 27.6.1882 4. Michael, geb. 24.10.1883 (unser Dichter) 5. Johann Nep., geb. 15.Mai 1886 - verst. 23.März 1887 6. Georg, geb. 20.Mai 1887 - verst. 4. Juni 1887 7. Theresia, geb. 1.3.1889 8. Johann, geb. 14.12.1890 9. Barbara, geb. 14. Feber 1892 10. Lena, geb. 2.Juli 1894 - verst. 5.1.1896

Würdigung als Lehrer

Viktor KRAFT, einer der ehemaligen Schüler Michael Krickls, erinnert sich in seinem zeitgeschichtlichen Aufsatz Mistelbach in den Zwanziger Jahren auch an seinen Lehrer KRICKL: „Ich fange beim nächstliegenden an, bei der Bürgerschule, in die ich gegangen bin. Es hat sie bis 1927 gegeben, bevor sie von der Hauptschule abgelöst wurde. Sie haben uns sehr viel gelernt dort, nicht nur Unterrichtsstoff. Viel verdanken wir dem Fachlehrer Krickl. Er war imstande uns beizubringen, das es nicht heißt: "Ich habe ihm gesehen", daß nicht auf der Speisekarte stehen darf: "Rindfleisch mit Geröstete" und daß es gräßlich klingt, wenn man sagt: "Wir treffen sich am Hauptplatz“. Aber nicht nur das konnte man dort erlernen, auch dieses: Wie schön die einfache, niederösterreichische Landschaft ist, wenn einem geholfen wird, sie zu entdecken, zu merken, wie über die Auen im Zayatal der erste zarte Frühlingsschleier geworfen wird, wie die Weinhüterbüchsen einen schwirrenden Starenschwarm in den Türkishimmel schwemmen, wie ein heißer staubiger Sommertag viele kleine Dinge hat, die man kaum sehen kann. (...)"

Nachruf

Ein Nachruf, erschienen im „Grenzboten“ vom 23.10.1949, ist uns erhalten : Hauptschuldirektor M. Krickl † Hauptschuldirektor Michael Krickl ist plötzlich verschieden. Mit dem Verstorbenen ist einer unserer besten Heimatdichter von uns gegangen. Schlicht und anspruchslos erschienen seine Schilderungen voll zarter Poesie, ein Bekenntnis zum Bauerntum aus dem er stammte, seine liebevolle Darstellung des dörfischen Lebens und seiner Kindheit darin. Er war ein feinfühliger, meisterhafter Kleinmaler, der das Leben, wie es ihn umgab, in ungekünstelter Prosa zu schildern vermochte. Gemütvolles, kerniges Österreichertum, Launigkeit und Frohsinn, in dem oft die österreichische Wehmut über die Vergänglichkeit des Lebens mitschwang, sprach sich in ihr aus. Krickl war auch ein guter Vortragender und zu dem, der sie hörte, werden die zwei Vorträge in der „Urania“ unvergeßlich bleiben, in denen er das Erleben des dörfischen Seins mit seiner Ruhe, aber auch mit seinen Bräuchen von Neujahr bis zu Silvester, sein Vaterhaus, die liebevolle Gestalt seiner Mutter, schilderte. Es ist zu bedauern, daß die Aufsätze und zahlreichen schriftstellerischen Arbeiten des Heimatdichters Krickl bis jetzt noch nicht, in einem Bändchen vereint, in Druck erschienen sind. Hauptschuldirektor Krickl war Jahre hindurch ein treuer Mitarbeiter des „Grenzboten“. Es ist bedauernswert, daß ein Großteil seiner schriftstellerischen Arbeiten verloren ging. Krickl wird in den Herzen aller, die ihn und seine Schriften kannten, weiterleben. Ehre seinem Andenken! Dr. Leopold Feiler.

Würdigung

Eine besondere Würdigung seiner literarischen Arbeit erfährt Michael Krickl im Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha (1953) im Beitrag „Hervorragende Persönlichkeiten“: Michael Krickl, von 1931 bis 1934 Direktor der Hauptschule in Bruck, geboren 1883 als Sohn eines Bauern in Wultendorf, Niederösterreich, gestorben 1949. Er hat in kurzen Erzählungen das dörfliche Leben seiner Heimat im Weinviertel mit warmem Gemüt und klarem Blick treffend dargestellt. Es ist schade, daß diese in verschiedenen Lokalblättern erschienenen Aufsätze nicht gesammelt herausgegeben wurden. Interessante Eigenheiten unserer Heimat in Sprache und Sitte, die schon halb der Vergangenheit angehören, hätten dadurch vor dem Vergessenwerden gerettet werden können.

Werke

In der Wochenzeitung "Mistelbacher Bote" sind von Michael Krickl folgende Werke, meist Kurzgeschichten oder Erzählungen,erschienen:

  • Am Dorfanger
  • Am Dorfbrunnen
  • Am Haidberg
  • Am heiligen Abend
  • Am Zayadamm
  • Auf d' Moß aufisteign
  • Auf dem Buschberg
  • Auf dem Schneeberg
  • Auf Vakanz
  • Auf Wallfahrt
  • Basl, mia a!
  • Bruck an der Leitha
  • Brucker Lager
  • D' Fritzen Votta
  • D' Hansl
  • D' lange Josef
  • D' Lenerl
  • D' Michl
  • Das alte Jahr
  • Der alte Kalender
  • Der alte Kirschbaum
  • Der alte Mesner
  • Der erste Tenor
  • Der Feldweg
  • Der Junggeselle
  • Der kleine Pflüger
  • Der kleine Sünder
  • Der Knecht
  • Der Primgeiger
  • Der Roßtreiber
  • Der Schnitter
  • Der Schubladkasten
  • Die Dreschmaschine
  • Die Faschingskrapfen
  • Die Komedie
  • Die Nachbarn
  • Die Nähmaschine
  • Dorfkirtag
  • Dorf-Weihnacht
  • Dorfwinter
  • Durchs obere Zayatal
  • Durchs Weinviertel
  • Ein Weib
  • Eine Mutter
  • Einführen
  • Erdverwehungen in der Laaer Ebene
  • Erntezeit
  • Fasching
  • Firmung
  • Friedhofsgang
  • Heimatfrühling
  • Heimatlos
  • Heimfahrt ins Dorf
  • Herbstwanderung
  • Heuschrecken
  • Hüterbub
  • Im Haferfeld
  • Im Tettenhauer
  • In der Waldheimat
  • In Roseggers Waldheimat
  • Jakob
  • Kegelbub
  • Kirtag
  • Lesezeit
  • Mein erster Schultag
  • Meine erste Vorlesung
  • Ministrant
  • Mir ratschen, mir ratschen
  • Mit'n Binkerl
  • Mittagszeit
  • Mutter
  • Oberleis
  • Peter Rosegger
  • Pfingstfahrt
  • Regenwetter
  • s Brotkastl
  • s Einführen
  • Sein Acker
  • Stille Weihnacht
  • Tauben
  • Tenntretn
  • Unser Biro
  • Unser Schimmel (Der Schimmel)
  • Unsere Gänslein
  • Unsere Miez
  • Vickerls Begräbnis
  • Vom Räuberhauptmann GraseI
  • Woazauslesn
  • Zahnweh

Literatur

Die folgende Literatur enthält einen Beitrag über Michael Krickl oder eine Erwähnung seines Namens:

  • BEZIRKSSCHULRAT BRUCK AN DER LEITHA (Hrsg.): Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha, einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat. 4 Teile. Teil 3: Landschaft und Wirtschaft. S.297-464. Bruck an der Leitha, 1953.
  • CHRISTLBAUER, Josef und Rudolf STADLMAYER: Geschichte der Stadt Bruck. Bruck an der Leitha, Stadtgemeinde, 1986.
  • FEILER, Leopold: Hauptschuldirektor M. Krickl † (Nachruf). In: "Grenzbote". Bruck an der Leitha. 23.10.1949, S.1.
  • GRUBMÜLLER, Josef: Hervorragende Persönlichkeiten. In: BEZIRKSSCHULRAT BRUCK AN DER LEITHA (Hrsg.): Heimatbuch des Bezirkes Bruck an der Leitha, einschließlich des ehemaligen Gerichtsbezirkes Schwechat. 4 Teile. Teil 3: Landschaft und Wirtschaft. S.297-464. Bruck an der Leitha, 1953. S.423-460.
  • HIENERT, Helmuth: Heimat rund um Staatz. Marktgemeinde Staatz-Kautendorf, 1997.
  • KRAFT, Viktor: Mistelbach in den Zwanziger Jahren. In: STADTGEMEINDE MiSTELBACH: Mistelbach in Vergangenheit und Gegenwart, II. Band, S.281-292, 1977.
  • LANDES-AKTIONSAUSSCHUSS (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1929. Niederösterr. Lehrerschaft, Wien, 1929.
  • LANDES-LEHRER-VEREIN (Hrsg.): Personal-Standesausweis der niederösterreichischen Lehrerschaft. Stand vom 10. Oktober 1903. Jahrbuch. V. Jahrgang. Floridsdorfer Lehrerverein, Wien, 1903.
  • MISTELBACHER BOTE: Ehrung. Ausschnitt über die Ehrung von Direktor Franz Hanreich. 1928.
  • MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach, Selbstverlag, 1974.
  • NIEDERÖSETRREICHISCHER LANDESLEHRERVEREIN (Hrsg.): Niederösterreichisches Lehrerbuch 1921. Niederösterr. Landeslehrerverein, Wien, 1921.
  • o. A.: Dichterlesung - ein voller Erfolg. Bericht über eine Lesung. In: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 25. Jänner 1957.
  • o. A.: Erdäpfelfeuer. Wieder-Veröffentlichung einer Geschichte von Michael Krickl in: Grenzbote. Bruck an der Leitha. 1956.
  • SPREITZER, H.: Mistelbacher Schulgeschichte. In: MITSCHA-MÄRHEIM, Herbert (Stadtgemeinde Mistelbach, Hrsg.): Mistelbach Geschichte Band I. Mistelbach: Stadtgemeinde, 1974. S. 231-243.