Bertha von Babenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Berta, Burgravine of Regensburg.jpg|thumb|Burggräfin Bertha von Regensburg im "Babenberger-Stammbaum" des Stiftes Klosterneuburg]]
[[File:Berta, Burgravine of Regensburg.jpg|thumb|Burggräfin Bertha von Regensburg im "Babenberger-Stammbaum" des Stiftes Klosterneuburg]]
'''Bertha von Österreich''' (* im 12. Jahrhundert, nach 1106; † im 12. Jahrhundert, um 1150), besser bekannt als '''Burggräfin Bertha von Regensburg''', war eine Angehörige jener Herrscherfamilie, die heute als die [[Babenberger]] bezeichnet wird.
'''Bertha von Österreich''' (* im 12. Jahrhundert, nach 1106; † vermutlich [[4. Juni]] [[1147]])<ref group="A">Sterbedatum, vgl. Werner Robl: [http://schutzkirchen.robl.de/schutzkirchen.pdf  Burggraf Heinrich III. von Regensburg und sein Erbe: Die romanischen Schutzkirchen in Altbayern]'', 2012/17, S. 219</ref>, besser bekannt als '''Burggräfin Bertha von Regensburg''', war eine Angehörige jener Herrscherfamilie, die heute als die [[Babenberger]] bezeichnet wird.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Bertha von Österreich war eine Tochter von [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold (III.) von Österreich ("''Leopold dem Heiligen''")]] († 1136) aus dessen Ehe mit der Kaisertochter [[Agnes von Hohenstaufen|Agnes]] († 1143). Sie war die Schwester der Herzöge [[Heinrich II. (Österreich)|Heinrich (II.) "''Jasomirgott''"]] und  [[Leopold (Bayern)|Leopold (IV.) "''des Freigiebigen''")]] und eine Halbschwester von [[w:Konrad III. (HRR)|Kaiser Konrad III.]]
Bertha von Österreich war eine Tochter von [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold (III.) von Österreich ("''Leopold dem Heiligen''")]] († 1136) aus dessen Ehe mit der Kaisertochter [[Agnes von Hohenstaufen|Agnes]] († 1143), vielleicht seine älteste Tochter<ref name ="robl179">vgl. Werner Robl: ''Burggraf Heinrich III. von Regensburg'', S. 219</ref>. Sie war die Schwester der Herzöge [[Heinrich II. (Österreich)|Heinrich (II.) "''Jasomirgott''"]] und  [[Leopold (Bayern)|Leopold (IV.) "''des Freigiebigen''")]] und eine Halbschwester von [[w:Konrad III. (HRR)|Kaiser Konrad III.]]


Bertha von Österreich war  mit dem Burggrafen Heinrich (III.) von [[w:Regensburg|Regensburg]] aus der Familie der [[w:Babonen|Babonen]] verheiratet. Dieser war ein Sohn des Burggrafen Otto (I.) von Regensburg. Aus ihrer Ehe hatte sie Kinder. Als ihre Söhne oder Enkel gelten jene Dichter, die als der [[w:Burggraf von Regensburg|Burggraf von Regensburg]] und als der [[w:Burggraf von Rietenburg|Burggraf von Riedenburg]] bekannt sind.<ref name ="scheibelreiter227">vgl. [[w:Georg Scheibelreiter|Georg Scheibelreiter]]: ''Die Babenberger'', 2010, S. 227</ref>
Bertha von Österreich heiratete nach 1120 den Burggrafen Heinrich (III.) von [[w:Regensburg|Regensburg]] (* um 1100) aus der Familie der [[w:Babonen|Babonen]], den ältesten Sohn des Burggrafen Otto (I.) von Regensburg aus dessen Ehe mit Adelheid von [[w:Grafschaft Plötzkau|Plötzkau]].<ref name ="robl179"/> Sie gilt als Mutter seiner drei älteren Kinder Friedrich, Heinrich und Adelheid.<ref name ="robl198">vgl. Werner Robl: ''Burggraf Heinrich III. von Regensburg'', S. 198</ref>  


Berthas Nichte [[Richardis von Waltersdorf|Richenza]] war mit dem Landgrafen Heinrich (V.) von [[w:Stefling#Die Landgrafschaft Stefling|Stefling (Steffling)]] († 1. Mai 1190), einen Neffen von Berthas Ehemann, verheiratet.
Ihre Nichte [[Richardis von Waltersdorf|Richenza]] war mit dem Landgrafen Heinrich (V.) von [[w:Stefling#Die Landgrafschaft Stefling|Stefling (Steffling)]] († 1. Mai 1190), einen Neffen von Berthas Ehemann, verheiratet.


== Leben ==
== Leben ==
Berthas Ehemann Heinrich (III.) war Burggraf von Regensburg und Graf an der unteren Altmühl, außerdem Graf im westlichen Donaugau und später auch Graf von Regenstauf und Riedenburg. Nach ihrem Tod gelangte er noch in den Besitz der Vogteien der Klöster Prüfening und St. Emmeram.
Nach der Heirat war der Sitz von Bertha und ihrem Ehemann meistens die [[w:Schloss Rosenburg (Riedenburg)|Rosenburg]] bei [[w:Riedenburg|Riedenburg]]. Um 1142/43 folgte Heinrich (III.) seinem Vater als Burggraf von Regensburg nach und übersiedelte nach St. Emmeram. Er übernahm die Schutzvogteien über die Regensburger Klöster [[w:Kloster Sankt Emmeram|St. Emmeram]], das [[w:Schottenkloster St. Jakob (Regensburg)|Schottenkloster St. Jakob]] und die Klöster [[Kloster Prüll|Prüll]] und [[w:Kloster Prüfening|Prüfening]].<ref name ="robl197">vgl. Werner Robl: ''Burggraf Heinrich III. von Regensburg'', S. 197</ref> Außerdem war er Graf an der unteren Altmühl und im westlichen Donaugau sowie Graf von [[w:Regenstauf|Regenstauf]] und [[w:Riedenburg|Riedenburg]].


Nach ihrem Tod wurde die Burggräfin im Schottenkloster zu Regensburg beigesetzt. Ihr Ehemann schloss danach eine weitere Ehe mit einer Dame aus der [[w:Oettingen (fränkisch-schwäbisches Adelsgeschlecht)|Familie der Oettinger]], deren Name bisher unbekannt ist.
Bertha, deren Bruder Heinrich das [[Schottenstift|Schottenkloster]] in [[Wien]] stiftete, förderte ihrerseits das Schottenkloster zu Regensburg, dem sie einige Besitzungen schenkte, die auf dem Gebiet des heutigen Österreichs lagen und Teil ihrer Mitgift gewesen sein dürften. Dabei handelte es sich um Besitz in "''Pergern''" und "''Saaß''" bei [[Steyr]], in "''Langenacker''" bei [[Linz]], "''Terern''" und "''Reutarn''"<ref group="A">Die beiden letzten Orte lassen sich bisher nicht eindeutig lokalisieren. Werner Robl vermutet, dass es sich bei ihnen um Babenbergischen Besitz bei [[Persenburg]] gehandelt hat.</ref>.<ref name ="robl207">vgl. Werner Robl: ''Burggraf Heinrich III. von Regensburg'', S. 219</ref>
 
Nach ihrem Tod wurde die Burggräfin im [[Schottenkloster St. Jakob (Regensburg)|Schottenkloster St. Jakob]] zu Regensburg beigesetzt. Ihr Ehemann schloss danach eine weitere Ehe mit einer Dame aus der [[w:Oettingen (fränkisch-schwäbisches Adelsgeschlecht)|Familie der Oettinger]], deren Name bisher unbekannt ist.<ref name ="robl219">vgl. Werner Robl: ''Burggraf Heinrich III. von Regensburg''', 2012/17, S. 219</ref>


== Erinnerung an Bertha von Österreich im heutigen Bundesland Niederösterreich ==
== Erinnerung an Bertha von Österreich im heutigen Bundesland Niederösterreich ==
* [[Klosterneuburg]]: Elisabeth ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des [[Stift Klosterneuburg|Stiftes]] besichtigt werden kann, dargestellt.
* [[Klosterneuburg]]: Bertha ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des [[Stift Klosterneuburg|Stiftes]] besichtigt werden kann, dargestellt.


== Forschungsproblem ==
== Forschungsproblem ==
Dass es über die Burggräfin Bertha fast keine Information gibt, hängt auch damit zusammen, dass ihr Ehemann und ihre Familie bisher wenig erforscht sind.
Dass es über die Burggräfin Bertha fast keine Information gibt, hängt auch damit zusammen, dass ihr Ehemann und ihre Familie bisher wenig erforscht sind.
== Literatur ==
Werner Robl: ''Burggraf Heinrich III. von Regensburg und sein Erbe: Die romanischen Schutzkirchen in Altbayern'', 2012, Printversion von 2017 [http://schutzkirchen.robl.de/schutzkirchen.pdf online]


== Weblinks ==
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Version vom 24. April 2022, 20:40 Uhr

Burggräfin Bertha von Regensburg im "Babenberger-Stammbaum" des Stiftes Klosterneuburg

Bertha von Österreich (* im 12. Jahrhundert, nach 1106; † vermutlich 4. Juni 1147)[A 1], besser bekannt als Burggräfin Bertha von Regensburg, war eine Angehörige jener Herrscherfamilie, die heute als die Babenberger bezeichnet wird.

Herkunft und Familie

Bertha von Österreich war eine Tochter von Markgraf Leopold (III.) von Österreich ("Leopold dem Heiligen") († 1136) aus dessen Ehe mit der Kaisertochter Agnes († 1143), vielleicht seine älteste Tochter[1]. Sie war die Schwester der Herzöge Heinrich (II.) "Jasomirgott" und Leopold (IV.) "des Freigiebigen") und eine Halbschwester von Kaiser Konrad III.

Bertha von Österreich heiratete nach 1120 den Burggrafen Heinrich (III.) von Regensburg (* um 1100) aus der Familie der Babonen, den ältesten Sohn des Burggrafen Otto (I.) von Regensburg aus dessen Ehe mit Adelheid von Plötzkau.[1] Sie gilt als Mutter seiner drei älteren Kinder Friedrich, Heinrich und Adelheid.[2]

Ihre Nichte Richenza war mit dem Landgrafen Heinrich (V.) von Stefling (Steffling) († 1. Mai 1190), einen Neffen von Berthas Ehemann, verheiratet.

Leben

Nach der Heirat war der Sitz von Bertha und ihrem Ehemann meistens die Rosenburg bei Riedenburg. Um 1142/43 folgte Heinrich (III.) seinem Vater als Burggraf von Regensburg nach und übersiedelte nach St. Emmeram. Er übernahm die Schutzvogteien über die Regensburger Klöster St. Emmeram, das Schottenkloster St. Jakob und die Klöster Prüll und Prüfening.[3] Außerdem war er Graf an der unteren Altmühl und im westlichen Donaugau sowie Graf von Regenstauf und Riedenburg.

Bertha, deren Bruder Heinrich das Schottenkloster in Wien stiftete, förderte ihrerseits das Schottenkloster zu Regensburg, dem sie einige Besitzungen schenkte, die auf dem Gebiet des heutigen Österreichs lagen und Teil ihrer Mitgift gewesen sein dürften. Dabei handelte es sich um Besitz in "Pergern" und "Saaß" bei Steyr, in "Langenacker" bei Linz, "Terern" und "Reutarn"[A 2].[4]

Nach ihrem Tod wurde die Burggräfin im Schottenkloster St. Jakob zu Regensburg beigesetzt. Ihr Ehemann schloss danach eine weitere Ehe mit einer Dame aus der Familie der Oettinger, deren Name bisher unbekannt ist.[5]

Erinnerung an Bertha von Österreich im heutigen Bundesland Niederösterreich

  • Klosterneuburg: Bertha ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des Stiftes besichtigt werden kann, dargestellt.

Forschungsproblem

Dass es über die Burggräfin Bertha fast keine Information gibt, hängt auch damit zusammen, dass ihr Ehemann und ihre Familie bisher wenig erforscht sind.

Literatur

Werner Robl: Burggraf Heinrich III. von Regensburg und sein Erbe: Die romanischen Schutzkirchen in Altbayern, 2012, Printversion von 2017 online

Weblinks

 Bertha von Österreich, Burggräfin von Regensburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Werner Robl: Burggraf Heinrich III. von Regensburg, S. 219
  2. vgl. Werner Robl: Burggraf Heinrich III. von Regensburg, S. 198
  3. vgl. Werner Robl: Burggraf Heinrich III. von Regensburg, S. 197
  4. vgl. Werner Robl: Burggraf Heinrich III. von Regensburg, S. 219
  5. vgl. Werner Robl: Burggraf Heinrich III. von Regensburg', 2012/17, S. 219

Anmerkungen

  1. Sterbedatum, vgl. Werner Robl: Burggraf Heinrich III. von Regensburg und sein Erbe: Die romanischen Schutzkirchen in Altbayern, 2012/17, S. 219
  2. Die beiden letzten Orte lassen sich bisher nicht eindeutig lokalisieren. Werner Robl vermutet, dass es sich bei ihnen um Babenbergischen Besitz bei Persenburg gehandelt hat.