Über die Grenze (Geschichtsradweg Hohenems): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Über die Grenze''' ist ein von [[Hohenems]] in [[Vorarlberg]] ausgehender Titel eines musealen Geschichtsprojekts des [[Jüdisches Museum Hohenems|Jüdischen Museums Hohenems]]. Dabei werden (bisher, 2022) 52 Hörstationen mit Fluchtgeschichten von 1938 bis 1945 entlang der [[Radroute]] Nr. 1 vom östlichen Teil des [[Bodensee]]s bis zur [[Silvretta]] erschlossen. Die so verknüpften Abschnitte in Lebensgeschichten einzelner Personen ereigneten sich in [[Österreich_in_der_Zeit_des_Nationalsozialismus|Österreich im NS-Staat]], [[Vorarlberg]], im [[NS-Staat|Deutschland]] der NS-Zeit, der [[Schweiz]] und in [[Liechtenstein]].  
'''Über die Grenze''' ist ein von [[Hohenems]] in [[Vorarlberg]] ausgehender Titel eines musealen Geschichtsprojekts des [[Jüdisches Museum Hohenems|Jüdischen Museums Hohenems]]. Dabei werden (bisher, 2022) 52 Hörstationen mit Fluchtgeschichten von 1938 bis 1945 entlang der [[Radroute]] Nr. 1 vom östlichen Teil des [[Bodensee]]s bis zur [[Silvretta]] erschlossen. Die so verknüpften Abschnitte in Lebensgeschichten einzelner Personen ereigneten sich in [[Österreich_in_der_Zeit_des_Nationalsozialismus|Österreich im NS-Staat]], [[Vorarlberg]], im [[NS-Staat|Deutschland]] der NS-Zeit, der [[Schweiz]] und in [[Liechtenstein]].  


Vergangenheit soll multimedial, im Wortsinn des Fahrens, erfahrbar werden, indem einzelne Orte mit ihrer punktuellen  Bedeutung in den Biografien der genannten Personen durch die historischen Zusammenhänge verbunden werden. Ort der Verknüpfung ist jeweils ein fiktiver [[Grenzstein]] pro Geschichte der Verfolgung, erfolgreicher bzw. gescheiterter Flucht im Grenzraum der [[Vierländerregion|Dreiländerregion]] und des Lebensende bzw. des weiteren Lebensweges. Dabei handelt es sich in der Regel um die [[Flucht|Fluchtversuche]] von Personen, die durch das NS-Regime verfolgt wurden. Ihr Ziel war der im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] [[Neutralität der Schweiz|neutrale]] Staat Schweiz, der allerdings enge wirtschaftliche Beziehungen zum NS-Staat unterhielt.  
Vergangenheit soll multimedial, im Wortsinn des Fahrens, erfahrbar werden, indem einzelne Orte mit ihrer punktuellen  Bedeutung in den Biografien der genannten Personen durch die historischen Zusammenhänge verbunden werden. Ort der Verknüpfung ist jeweils ein fiktiver [[Grenzstein]] pro Geschichte der Verfolgung, erfolgreicher bzw. gescheiterter Flucht im Grenzraum der Vierländerregion Bodensee und des Lebensendes bzw. des weiteren Lebensweges. Dabei handelt es sich in der Regel um die [[Flucht|Fluchtversuche]] von Personen, die durch das NS-Regime verfolgt wurden. Ihr Ziel war der im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] [[Neutralität der Schweiz|neutrale]] Staat Schweiz, der allerdings enge wirtschaftliche Beziehungen zum NS-Staat unterhielt. Einige Geschichten handeln von der Organisation des jeweiligen Grenzregimes und deren Respektierung durch die Anwohnerschaft.


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Version vom 7. September 2022, 08:25 Uhr

Über die Grenze ist ein von Hohenems in Vorarlberg ausgehender Titel eines musealen Geschichtsprojekts des Jüdischen Museums Hohenems. Dabei werden (bisher, 2022) 52 Hörstationen mit Fluchtgeschichten von 1938 bis 1945 entlang der Radroute Nr. 1 vom östlichen Teil des Bodensees bis zur Silvretta erschlossen. Die so verknüpften Abschnitte in Lebensgeschichten einzelner Personen ereigneten sich in Österreich im NS-Staat, Vorarlberg, im Deutschland der NS-Zeit, der Schweiz und in Liechtenstein.

Vergangenheit soll multimedial, im Wortsinn des Fahrens, erfahrbar werden, indem einzelne Orte mit ihrer punktuellen Bedeutung in den Biografien der genannten Personen durch die historischen Zusammenhänge verbunden werden. Ort der Verknüpfung ist jeweils ein fiktiver Grenzstein pro Geschichte der Verfolgung, erfolgreicher bzw. gescheiterter Flucht im Grenzraum der Vierländerregion Bodensee und des Lebensendes bzw. des weiteren Lebensweges. Dabei handelt es sich in der Regel um die Fluchtversuche von Personen, die durch das NS-Regime verfolgt wurden. Ihr Ziel war der im Zweiten Weltkrieg neutrale Staat Schweiz, der allerdings enge wirtschaftliche Beziehungen zum NS-Staat unterhielt. Einige Geschichten handeln von der Organisation des jeweiligen Grenzregimes und deren Respektierung durch die Anwohnerschaft.

Eröffnet wurde das Projekt im Juli 2022.<ref

Literatur

  • Aleida Assmann: Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. Deutsche Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe 633, Bonn 2007. ISBN 978-3-89331-787-5; bzw. C.H. Beck, München 2006. ISBN 978-3-406-54962-5.
  • Edith Hessenberger (Hrsg.): Grenzüberschreitungen. Von Schleppern, Schmugglern, Flüchtlingen. Schruns 2008, 239 S. Für den Heimatschutzverein im Tale Montafon. ISBN 978-3-902225-31-3.
  • {{HLS|31806|Grüninger, Paul|Autor=Marcel Mayer}}
  • Ursina Jud: Liechtenstein und die Flüchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus. Vaduz-Zürich Chronos-Verlag, 2005. 310 Seiten. In der Reihe Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg (UHK-Studien), Band 1. ISBN 978-3-0340-0801-3.
  • Jörg Krummenacher: Flüchtiges Glück. Die Flüchtlinge im Grenzkanton St. Gallen zur Zeit des Nationalsozialismus. Limmat, Zürich 2005. ISBN 3-85791-480-7.
  • Hanno Loewy (Hrsg.): Hier. Gedächtnisorte in Vorarlberg. Bucher Verlag, 2008. ISBN 978-3-902679-04-8.

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise