Lackel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
("wahrscheinlich", "vielleicht", "möglich". Entfernt nach WP:Belege!)
(Belege eingefügt, Unbelegtes, wie im Baustein angekündigt, entf.; -Belegebaustein.)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Quelle}}
'''Lackel''' ist im [[Oberdeutsche Sprachen|oberdeutschen Sprachraum]], hauptsächlich in [[Österreich]], [[Bayern]] und in Teilen des [[Alemannische Dialekte|Alemannischen]] sowie im [[Pfälzische Dialekte|Pfälzischen]], ein volkstümlicher Begriff für einen groben, unbeholfenen, tölpelhaften Menschen.<ref>Duden: [https://www.duden.de/rechtschreibung/Lackel Lackel].</ref> Das Wort wird auch verstärkend in den Zusammensetzungen ''grober Lackel'' oder ''Kraftlackel'' gebraucht. ''Kraftlackelei'' ist ein [[Synonymie|Synonym]] für das weiter nördlich verbreitete Wort ''Kraftmeierei''.
'''Lackel''' ist im [[Oberdeutsche Sprachen|oberdeutschen Sprachraum]], hauptsächlich in [[Österreich]], [[Bayern]] und Teilen des [[Alemannische Dialekte|Alemannischen]] sowie im [[Pfälzische Dialekte|Pfälzischen]], ein volkstümlicher Begriff für einen groben, manchmal auch ungehobelten, jungen Menschen oder großen, ungeschlachten Mann.


Der Begriff wird auch oft verstärkend in den Zusammensetzungen ''grober Lackel'' oder ''Kraftlackel'' gebraucht. ''Kraftlackelei'' ist ein [[Synonymie|Synonym]] für das weiter nördlich verbreitete Wort ''Kraftmeierei''.
Die [[Etymologie]] des Wortes ''Lackel'' ist unklar.<ref>Duden: ''Das Herkunftswörterbuch. Eine Etymologie der deutschen Sprache''. Band 7. Dudenverlag. Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich. 1963. ISBN 3-411-00907-1.</ref>


== Herkunft ==
== Eizelnachweise ==
[[Etymologie|Etymologisch]] wird von einigen Wörterbüchern der  Zusammenhang mit dem Begriff ''[[Lakai]]'' vermutet, das Wort ''Lackel'' dürfte jedoch schon weit länger in diesem Sprachgebiet verbreitet sein als das vom [[Französische Sprache|Französischen]] ''laquais'' abgeleitete [[Fremdwort]]. Anderen Darstellungen zufolge steckt die Wurzel des Begriffs in dem [[Mittelhochdeutsch|mittelhochdeutschen]] Wort ''lachboum'', das einen (großen) Grenzbaum bezeichnet. Auf diese Wurzel ist auch das heute noch in einzelnen Gebieten Österreichs häufig gebrauchte [[Dialekt]]wort ''Klachel'' zurückzuführen, das als Gleichbedeuter für ''Lackel'' verwendet wird, aber auch ein ''großes Stück Holz'', einen ''Klotz'', bedeutet.
<references />  
 
== Literatur und Presse ==
In der Literatur wird der Begriff ''Lackel'' von volkstümlichen Dichtern des süddeutschen Sprachraums wie [[Peter Rosegger]], [[Johann Nestroy]] und [[Ludwig Thoma]] häufig verwendet.
Das Wort hat heutzutage allerdings seine ehemals negative [[Konnotation]] weitgehend verloren <!--, besonders im Gebrauch der weiblichen Form ''Lackeline'', welche kaum mehr verwendet wird.-->
und wird oft sogar anerkennend in der Form ''fescher Lackel'' für einen ''hübschen Burschen'' gebraucht. In der [[Sportberichterstattung]] der [[Presse (Medien)|Presse]] im süddeutschen Sprachraum ist der Ausdruck ''Lackel'' für einen großgewachsenen Athleten gängig. Im [[Feuilleton]] und in [[Kommentar (Journalismus)|Kommentaren]] dieser Zeitungen werden grobe Äußerungen im Sinne von Flegelei oft als ''Lackelei'' bezeichnet.
 
Nicht nur in [[Wienerlied]]ern (z.&nbsp;B. von [[Hans Moser]]) findet der Begriff ''Lackel'' Verwendung, sondern auch in modernen Hits der österreichischen Gruppe [[Erste Allgemeine Verunsicherung|EAV]] oder des Liedermachers [[Ludwig Hirsch]].


[[Kategorie:Redewendung]]
[[Kategorie:Redewendung]]

Version vom 2. September 2022, 15:01 Uhr

Lackel ist im oberdeutschen Sprachraum, hauptsächlich in Österreich, Bayern und in Teilen des Alemannischen sowie im Pfälzischen, ein volkstümlicher Begriff für einen groben, unbeholfenen, tölpelhaften Menschen.[1] Das Wort wird auch verstärkend in den Zusammensetzungen grober Lackel oder Kraftlackel gebraucht. Kraftlackelei ist ein Synonym für das weiter nördlich verbreitete Wort Kraftmeierei.

Die Etymologie des Wortes Lackel ist unklar.[2]

Eizelnachweise

  1. Duden: Lackel.
  2. Duden: Das Herkunftswörterbuch. Eine Etymologie der deutschen Sprache. Band 7. Dudenverlag. Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich. 1963. ISBN 3-411-00907-1.