Hugo II. von Montfort: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach dem Tod des Grafen Hugo (I.) von Montfort übernahmen seine beiden älteren Söhne, die Grafen Hugo (II.) von Montfort und [[Rudolf I. von Werdenberg|Rudolf (I.) von Werdenberg]] zunächst gemeinsam die Herrschaft über seinen Besitzungen.<ref name ="Österr.Geschichte432">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 432</ref> | Nach dem Tod des Grafen Hugo (I.) von Montfort übernahmen seine beiden älteren Söhne, die Grafen Hugo (II.) von Montfort und [[Rudolf I. von Werdenberg|Rudolf (I.) von Werdenberg]] zunächst gemeinsam die Herrschaft über seinen Besitzungen. Nach Rudolfs Tod übernahm Hugo die Vormundschaft für dessen beide noch minderjährigen Söhne.<ref name ="Österr.Geschichte432">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 432</ref> Im Gegensatz zu ihrer Mutter Clementa von Kyburg und seinen jüngeren Bruder [[w;Heinrich I. von Montfort|Heinrich]] († 1272), der dem Dominikanerorden beigetreten war und es später bis zum Bischof von Chur brachte, stand er auf der Seite von [[w:Friedrich II. (HRR)|Kaiser Friedrich II.]] († 1250), selbst als über diesen der endgültige Kirchenbann verhängt worden war und unterstützte nach dessen Tod zunächst auch seinen Sohn [[w:Konrad IV. (HRR)|König Konrad IV.]] († 1254).<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 432f.</ref> Die Gründe dafür sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Als Anhänger der [[w:Staufer|Staufer]] unterstützte er zunächst ihren Kampf gegen die Könige [[w:Heinrich Raspe IV.|Heinrich Raspe]] († 1247) und [[w:Wilhelm von Holland|Wilhelm von Holland]] († 1256). Als sich die beiden Hausklöster seiner Familie, die Benediktinerabtei Mehrerau (heute Teil der Stadt [[Bregenz]]) und die Johanniterkommende in [[Feldkirch]]. ebenfalls dem Papst anschlossen, ging er gewaltsam gegen sie vor und ließ die Abtei Mehrerau plündern und niederbrennen. Nach der Vermittlung von seinem Bruder Heinrich söhnte er sich jedoch mit der Abtei und der Johanniterkommende aus, indem er beide entschädigte, und gab seine Unterstützung für König Konrad IV. auf.<ref name ="Österr.Geschichte433">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 433</ref> Nach dessen Tod gelang es ihm und seinem Nachfolger zunächst einen großen Teil des im heutigen Vorarlberg gelegenen Besitzes der Staufer an sich zu bringen. Seine Versuche, die dort ansässigen Reichsministerialen der Staufer ihrer Herrschaft zu unterstellen, blieben jedoch erfolglos, erst einen Söhnen gelangen dabei Teilerfolgte. Um 1311 wurde die Ministerialenfamilie der Thumben von Neuburg militärisch ausgeschaltet.<ref name ="Österr.Geschichte434">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 434</ref> Nach jahrelangen Kämpfen verkauften die Grafen von Schellenberg 1317 ihre Herrschaft an die Grafen von Werdenberg.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 434f.</ref> Dagegen konnten sich die Herren von Ems, die von [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig IV.]] ("''Ludwig dem Bayern''") († 1347) unterstützt wurden, gegen die Grafen von Montfort und von Werdenberg erfolgreich behaupten.<ref name ="Österr.Geschichte435">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 435</ref> | ||
Graf Hugo (II.) von Montfort zog sich um 1251 aus der Reichspolitik weitgehend zurück und unterstützte in den Jahren danach seinen Bruder Heinrich als Bischof von Chur im Kampf gegen den oberrätischen Adel in seinem Hochstift. 1255 gelang es ihnen diesen in Ems bei Chur erfolgreich zu schlagen. Sein Versuch, nach dem Tod von König Konrad IV. , seine Gebiete auf Kosten der im heutigen Vorarlberg gelegenen Besitzungen der Staufer auszubauen, war zunächst erfolgreich, wurde jedoch durch seinen Tod beendet. Mehrere Erbteilungen zwischen seinen Söhnen und deren Nachfahren hatten die Bildung mehrere Familienzweige zur Folge und führten dazu, dass sein Herrschaftsbesitz zersplitterte.<ref name ="Österr.Geschichte435"/> | |||
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* [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1 | * [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1 |
Version vom 17. September 2022, 18:33 Uhr
Graf Hugo (II.) von Montfort (* im 13. Jahrhundert; † 11. August 1260)[A 1] begründete den Familienzweig der Grafen von Montfort. Unter seinen Söhnen bildeten sich die Familienzweige Montfort zu Feldkirch, Montfort zu Bregenz und Montfort zu Tettnang.
Herkunft und Familie
Graf Hugo (II.) von Montfort war ein Nachfahre der Pfalzgrafen von Tübingen und Grafen von Bregenz. Er war ein Urenkel des Grafen Rudolf von Bregenz († um 1150) und der älteste Sohn des Grafen Hugo (I.) von Montfort († um 1238). Er war ein Bruder des Grafen Rudolf (I.) von Werdenberg († um 1243).[1]
Graf Hugo (II.) von Montfort war mit einer Markgräfin von Burgau verheiratet und hatte aus seiner Ehe sechs Söhne und eine Tochter:[1]
- Graf Rudolf (II.) von Montfort zu Feldkirch († um 1299)
- Graf Ulrich (I.) von Montfort zu Bregenz († um 1287)
- Graf Hugo (III.) von Montfort zu Tettnang († um 1309), Begründer der Familienzweige Montfort zu Tettnang (bis 1575) und Montfort zu Tettnang und Bregenz (bis 1787)
- Bischof Friedrich (II.) von Chur († 1290)
- Abt Wilhelm (I.) von St. Gallen († 1301)
- Dompropst Heinrich (II.) von Chur († 1307)
- Gräfin Adelheid von Montfort ∞ mit Vogt Egeno von Matsch
Leben
Nach dem Tod des Grafen Hugo (I.) von Montfort übernahmen seine beiden älteren Söhne, die Grafen Hugo (II.) von Montfort und Rudolf (I.) von Werdenberg zunächst gemeinsam die Herrschaft über seinen Besitzungen. Nach Rudolfs Tod übernahm Hugo die Vormundschaft für dessen beide noch minderjährigen Söhne.[2] Im Gegensatz zu ihrer Mutter Clementa von Kyburg und seinen jüngeren Bruder Heinrich († 1272), der dem Dominikanerorden beigetreten war und es später bis zum Bischof von Chur brachte, stand er auf der Seite von Kaiser Friedrich II. († 1250), selbst als über diesen der endgültige Kirchenbann verhängt worden war und unterstützte nach dessen Tod zunächst auch seinen Sohn König Konrad IV. († 1254).[3] Die Gründe dafür sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Als Anhänger der Staufer unterstützte er zunächst ihren Kampf gegen die Könige Heinrich Raspe († 1247) und Wilhelm von Holland († 1256). Als sich die beiden Hausklöster seiner Familie, die Benediktinerabtei Mehrerau (heute Teil der Stadt Bregenz) und die Johanniterkommende in Feldkirch. ebenfalls dem Papst anschlossen, ging er gewaltsam gegen sie vor und ließ die Abtei Mehrerau plündern und niederbrennen. Nach der Vermittlung von seinem Bruder Heinrich söhnte er sich jedoch mit der Abtei und der Johanniterkommende aus, indem er beide entschädigte, und gab seine Unterstützung für König Konrad IV. auf.[4] Nach dessen Tod gelang es ihm und seinem Nachfolger zunächst einen großen Teil des im heutigen Vorarlberg gelegenen Besitzes der Staufer an sich zu bringen. Seine Versuche, die dort ansässigen Reichsministerialen der Staufer ihrer Herrschaft zu unterstellen, blieben jedoch erfolglos, erst einen Söhnen gelangen dabei Teilerfolgte. Um 1311 wurde die Ministerialenfamilie der Thumben von Neuburg militärisch ausgeschaltet.[5] Nach jahrelangen Kämpfen verkauften die Grafen von Schellenberg 1317 ihre Herrschaft an die Grafen von Werdenberg.[6] Dagegen konnten sich die Herren von Ems, die von Kaiser Ludwig IV. ("Ludwig dem Bayern") († 1347) unterstützt wurden, gegen die Grafen von Montfort und von Werdenberg erfolgreich behaupten.[7]
Graf Hugo (II.) von Montfort zog sich um 1251 aus der Reichspolitik weitgehend zurück und unterstützte in den Jahren danach seinen Bruder Heinrich als Bischof von Chur im Kampf gegen den oberrätischen Adel in seinem Hochstift. 1255 gelang es ihnen diesen in Ems bei Chur erfolgreich zu schlagen. Sein Versuch, nach dem Tod von König Konrad IV. , seine Gebiete auf Kosten der im heutigen Vorarlberg gelegenen Besitzungen der Staufer auszubauen, war zunächst erfolgreich, wurde jedoch durch seinen Tod beendet. Mehrere Erbteilungen zwischen seinen Söhnen und deren Nachfahren hatten die Bildung mehrere Familienzweige zur Folge und führten dazu, dass sein Herrschaftsbesitz zersplitterte.[7]
Literatur
- Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel)
- ↑ vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 432
- ↑ vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 432f.
- ↑ vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 433
- ↑ vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 434
- ↑ vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 434f.
- ↑ 7,0 7,1 vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 435
Anmerkungen
- ↑ Daten nach Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 429 (Stammtafel)