Karl Reichmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Karl Reichmann stammt aus [[Gutau]] in Oberösterreich. Er wurde dort am 6. September 1836 im Haus Markt Nr. 5 geboren<ref>{{Internetquelle|url=https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/gutau/106%252F1836/?pg=4|titel=Matricula Online. Diözese Linz. Gutau, Taufen 1836|zugriff=2022-09-27}}</ref>. Eltern: Lederermeister Alois und Ehefrau Maria Reichmann.
Karl Reichmann stammt aus [[Gutau]] in Oberösterreich. Er wurde dort am 6. September 1836 im Haus Markt Nr. 5 geboren<ref>{{Internetquelle|url=https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/oberoesterreich/gutau/106%252F1836/?pg=4|titel=Matricula Online. Diözese Linz. Gutau, Taufen 1836|zugriff=2022-09-27}}</ref>. Eltern: Lederermeister Alois und Ehefrau Maria Reichmann.


Karl Reichmann kam in den 1860er-Jahren nach Perg und gründete ein Großhandelshaus. In den 1870er-Jahren errichtete er ein Geschäftshaus am Perger Hauptplatz. Hier bei seinem Stiefonkel Karl Reichmann erlernte u.a. [[w:Josef_Manner|Josef Manner]] (1865–1947) den Beruf Commis (Kaufmann). 1890 gründete Josef Manner dann in Wien die bekannte Süßwarenfabrik Manner.
Karl Reichmann kam in den 1860er-Jahren nach Perg und gründete ein Großhandelshaus. In den 1870er-Jahren errichtete er ein repräsentables Geschäftshaus. Der Gründerzeitbau an der Ecke Hauptplatz-Linzerstrasse  (alte Adresse Perg Markt N° 112) verfügte über eigene Pferdeställe in der Linzerstrasse und einer eigenen Brückenwaage vor dem Haus am Hauptplatz. Hier erlernte u.a. Josef Manner (1865–1947) bei seinem Stiefonkel Karl Reichmann den Beruf Commis (Kaufmann). 1890 gründete dieser Josef Manner dann in Wien die bekannte Süßwarenfabrik Manner.


Karl Reichmann war politisch aktiv und gehörte dem Perger Gemeinderat viele Jahre als erster Gemeinderat an. Von 1873 bis 1876 war er Mitglied des Ortsschulrats in Perg und ab 1891 Gründungs- und Vorstandsmitglied des [[Kindergartenverein Perg|Kindergartenvereins Perg]]. Von 1884 bis 1886 war er Direktionsvorsitzender der [[Sparkasse Perg]]. Von 1874 bis 1876 und von 1884 bis 1900 gehörte er dem Direktionsausschuss der Sparkasse Perg an. In der Pfarre fungierte er als [[Zechprobst]].
Karl Reichmann war politisch aktiv und gehörte dem Perger Gemeinderat viele Jahre als erster Gemeinderat an. Von 1873 bis 1876 war er Mitglied des Ortsschulrats in Perg und ab 1891 Gründungs- und Vorstandsmitglied des [[Kindergartenverein Perg|Kindergartenvereins Perg]]. Von 1884 bis 1886 war er Direktionsvorsitzender der [[Sparkasse Perg]]. Von 1874 bis 1876 und von 1884 bis 1900 gehörte er dem Direktionsausschuss der Sparkasse Perg an. In der Pfarre fungierte er als [[Zechprobst]].


Er zog sich 1895 aus seinem Unternehmen zurück und übergab dieses an seinen Sohn Karl Reichmann junior, der allerdings am 17. August 1900 im 37. Lebensjahr plötzlich starb, sodass dessen Bruder [[Alois Reichmann]] das Unternehmen weiterführen musste.
Er zog sich 1895 aus seinem Unternehmen zurück und übergab dieses an seinen Sohn Karl Reichmann junior, der allerdings am 17. August 1900 im 37. Lebensjahr plötzlich starb, sodass dessen Bruder [[Alois Reichmann]] das Unternehmen weiterführen musste. Karl Reichmann starb 30. Mai 1904 im 69. Lebensjahr. Seine Ehefrau Katharina, geboren in Mauthausen, starb 17. Jänner 1908 im 74. Lebensjahr.  


{{Zitat| Perg, 30. Mai [1904]: Heute starb hier Herr Karl Reichmann im 69. Lebensjahre. Der Verstorbene, ein verdienstvoller Bürger unseres Marktes, war der Begründer eines sehr angesehenen Kaufmannshauses, das vor einigen Jahren an dessen Sohn Herrn Alois Reichmann überging. In der Gemeinde bekleidete Herr Reichmann bevor er sich in das Privatleben zurückzog jahrelang die Stelle des ersten Gemeinderates, eines Armenrates und ersten Zechprobstes der Pfarrkirche. Der Sparkasse stand er gleichfalls durch eine lange Reihe von Jahren als Direktor vor. Sein zunehmendes Leiden nötigte in der letzten Zeit den Verstorbenen, in Gmunden ärztliche Hilfe und Heilung zu suchen, leider vergebens. Von Heimweh befallen, reiste er vorige Woche wieder nach Hause, wo ihn der Tod von seinem Leiden erlöste. Das Leichenbegängnis findet Mittwoch den 1. Juni, 10 Uhr vormittags, vom Trauerhause aus statt. |Linzer Tages-Post 1. Juni 1904 S. 4<ref>{{Internetquelle|url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tpt&datum=19040601&query=%22reichmann%22&ref=anno-search&seite=4|titel=Anno. Historische österreichische Zeitungen. Linzer Tages-Post 1. Juni 1904 Seite 4|zugriff=2022-09-27}}</ref>}}
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Version vom 30. September 2022, 08:30 Uhr

Karl Reichmann (* 1836; † 1904) war Lokalpolitiker, Vereinsfunktionär und Unternehmer in Perg.

Leben und Wirken

Reichmann-Haus am Perger Hauptplatz

Karl Reichmann stammt aus Gutau in Oberösterreich. Er wurde dort am 6. September 1836 im Haus Markt Nr. 5 geboren[1]. Eltern: Lederermeister Alois und Ehefrau Maria Reichmann.

Karl Reichmann kam in den 1860er-Jahren nach Perg und gründete ein Großhandelshaus. In den 1870er-Jahren errichtete er ein repräsentables Geschäftshaus. Der Gründerzeitbau an der Ecke Hauptplatz-Linzerstrasse (alte Adresse Perg Markt N° 112) verfügte über eigene Pferdeställe in der Linzerstrasse und einer eigenen Brückenwaage vor dem Haus am Hauptplatz. Hier erlernte u.a. Josef Manner (1865–1947) bei seinem Stiefonkel Karl Reichmann den Beruf Commis (Kaufmann). 1890 gründete dieser Josef Manner dann in Wien die bekannte Süßwarenfabrik Manner.

Karl Reichmann war politisch aktiv und gehörte dem Perger Gemeinderat viele Jahre als erster Gemeinderat an. Von 1873 bis 1876 war er Mitglied des Ortsschulrats in Perg und ab 1891 Gründungs- und Vorstandsmitglied des Kindergartenvereins Perg. Von 1884 bis 1886 war er Direktionsvorsitzender der Sparkasse Perg. Von 1874 bis 1876 und von 1884 bis 1900 gehörte er dem Direktionsausschuss der Sparkasse Perg an. In der Pfarre fungierte er als Zechprobst.

Er zog sich 1895 aus seinem Unternehmen zurück und übergab dieses an seinen Sohn Karl Reichmann junior, der allerdings am 17. August 1900 im 37. Lebensjahr plötzlich starb, sodass dessen Bruder Alois Reichmann das Unternehmen weiterführen musste. Karl Reichmann starb 30. Mai 1904 im 69. Lebensjahr. Seine Ehefrau Katharina, geboren in Mauthausen, starb 17. Jänner 1908 im 74. Lebensjahr.

„Perg, 30. Mai [1904]: Heute starb hier Herr Karl Reichmann im 69. Lebensjahre. Der Verstorbene, ein verdienstvoller Bürger unseres Marktes, war der Begründer eines sehr angesehenen Kaufmannshauses, das vor einigen Jahren an dessen Sohn Herrn Alois Reichmann überging. In der Gemeinde bekleidete Herr Reichmann bevor er sich in das Privatleben zurückzog jahrelang die Stelle des ersten Gemeinderates, eines Armenrates und ersten Zechprobstes der Pfarrkirche. Der Sparkasse stand er gleichfalls durch eine lange Reihe von Jahren als Direktor vor. Sein zunehmendes Leiden nötigte in der letzten Zeit den Verstorbenen, in Gmunden ärztliche Hilfe und Heilung zu suchen, leider vergebens. Von Heimweh befallen, reiste er vorige Woche wieder nach Hause, wo ihn der Tod von seinem Leiden erlöste. Das Leichenbegängnis findet Mittwoch den 1. Juni, 10 Uhr vormittags, vom Trauerhause aus statt.“

Linzer Tages-Post 1. Juni 1904 S. 4[2]

Quelle

Einzelnachweise