Felix Freywiller: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Januar 2009, 19:17 Uhr

Felix Freywiller (* 1659 in Kaisersteinbruch, Westungarn, heute Burgenland; † 28. Oktober 1726 ebendort) war ein schweizer Steinmetzgeselle des Barock.

Felix Freywiller war der einzige Kaisersteinbrucher Steinmetzgeselle, dem die Ehre eines Epitaphs in ihrer Zunftkirche zuteil wurde.

Leben

Sein Vater Heinrich Freywiller kam 1631 als Steinmetzlehrjunge aus Zürich in der Schweiz in den kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg, dem Zentrum schweizerisch-italienischer Baukünstler in der Nähe Wiens, der kaiserlichen Residenzstadt des Heiligen Römischen Reiches. Die Steinmetzbruderschaft bestimmte ihm Meister Pietro Maino Maderno, Fürst Liechtensteinischer Hofsteinmetz, zum Lehrherrn. Nach fünf Jahren erfolgte seine Freisprechung zum Gesellen. Er heiratete am 5. August 1654 Christina Wiegnerin, Witwe des verstorbenen Kaisersteinbrucher Leutgebs Christoph Wiegner, 1664 kam Sohn Felix zur Welt.

Felix lernte natürlich das Steinmetzhandwerk, sein Lehrherr war der Hof-Steinmetz Ambrosius Ferrethi, der am Neuen Trakt, dem Leopoldinischen Trakt der Hofburg mitwirkte. Danach verlieren wir den Gesellen Felix aus den Augen, erst sein Epitaph erzählt mehr aus seinem Leben.

Seine Grabplatte wurde im Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch ausgestellt. Der Text lautet:

ALHIER RUET DER TAPFERE / FELIX FREYWILLER GEWESTER / STEINMEZ GESELL HAT / DEM KAISER 30 JAR GEDIND / IST ALHIER GEBORN UND / DEN 28. OCTOBER ANNO 1726 / GESTORBEN SEINES ALTERS / 67 JAR. GOTT VERLEIHE / IM UND ALLEN CHRIST / GLAUWIGEN EIN FREHLICHE / AUFERSTEUNG UND EIN / EWIGES LEBEN. / AMEN

"Dem Kaiser 30 Jahr gedient", das waren die Kaiser Leopold I., ab 1705 Joseph I. und ab 1711 Karl VI.. Der "tapfere" lässt nicht auf eine Tätigkeit als Steinmetz schließen, sondern er war als Schweizer Mitglied der K.u.k. Trabantenleibgarde geworden und damit bis zum Kaiser vorgedrungen. Die Bruderschaft hatte Felix durch ihren Einfluss bei Hofe in diese ehrenvolle Position gebracht und ihn aufs Beste ausstaffiert. Sie waren zur Zeit an Aufträgen für zwei große Paläste beschäftigt, dem Reichskanzleitrakt der Wiener Hofburg und Schloss Hof. Der Richter im kaiserlichen Steinbruch, Hof-Steinmetzmeister Elias Hügel, hatte dieses Denkmal veranlasst.

Geziemend wurde damit auf den bedeutenden Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen hingewiesen, der ebenfalls drei Kaisern treu diente.

Für Felix Freywiller läutete erstmals die neue große "St. Maria"-Glocke, die von der Bruderschaft gestiftet wurde.

Literatur

  • Stift Heiligenkreuzer Archiv, Kaisersteinbruch, Kirchenbücher, Register, Steinmetz
  • Helmuth Furch, Aus Heiligenkreuzer-Steinbruch wird Kaiser-Steinbruch, Die Grabplatten, 1981.
  • Helmuth Furch: In: Mitteilungen des Mus.- u. Kulturvereines Kaisersteinbruch.
Festschrift der Kaisersteinbrucher Kirche. Nr. 40.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch, 2 Bände Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch 2002-2004.
  • Helmuth Furch: Die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister, eine Aufzählung 1650-1730, 2007.