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Franz Seraphin Reymund (* 5. März 1772 in Sankt Ulrich bei Wien; † 3. Juli 1849 in Wien) war ein österreichischer Architekt und Wiener Stadtbaumeister. | '''Franz''' <small>Seraphin</small> '''Reymund''' (* [[5. März]] [[1772]] in [[Sankt Ulrich]] bei [[Wien]]; † [[3. Juli]] [[1849]] in Wien) war ein österreichischer [[w:Architekt|Architekt]] und Wiener Stadtbaumeister. | ||
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Franz Reymund kam in der Regierungszeit von Kaiserin Maria Theresia als Sohn des Baumeisters Josef Reymund und dessen Gattin Juliana geborene Gössinger in der ehemaligen Wiener Vorstadt Sankt Ulrich (heute Teil des 7. Wiener Gemeindebezirkes Neubau) zur Welt und wurde in der dortigen Pfarrkirche nach römisch-katholischem Ritus getauft. Sein älterer Bruder Josef (1756-1824) übte, wie schon sein Vater, den Beruf des Baumeisters in Wien aus | Franz Reymund kam in der Regierungszeit von Kaiserin [[w:Maria Theresia|Maria Theresia]] als Sohn des Baumeisters Josef Reymund und dessen Gattin Juliana geborene Gössinger in der ehemaligen Wiener Vorstadt Sankt Ulrich (heute Teil des 7. Wiener Gemeindebezirkes [[Neubau (Wien)|Neubau]]) zur Welt und wurde in der dortigen Pfarrkirche nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft. Sein älterer Bruder Josef (1756-1824) übte, wie schon sein Vater, den Beruf des Baumeisters in Wien aus. | ||
Seine Lehrzeit absolvierte in den Jahren 1785 bis 1788 bei Baumeister Franz Martinelli, erhielt 1796 das Zeugnis als Maurerpolier und wurde 1797 Baumeister. In diesem Jahr ehelichte Reymund am 12. Oktober seine Gattin Katharina Rupp in der Pfarre [[w:Laimgrubenkirche|Sankt Josef ob der Laimgrube]], wobei der bekannte Baumeister [[w:Johann Michael Adelpodinger|Johann Michael Adelpodinger]] als Trauzeuge fungierte. Das Ehepaar hatte vier Nachkommen: Theresia (* um 1802) verehelichte Kölbl, Ferdinand (* um 1808) Baumeister, Josef, Baumeister in [[w:Laibach|Laibach]] und Franz, Steinmetzmeister. | |||
Franz Reymund verstarb im Juli 1849 in Wien, sein Begräbnisort ist nicht bekannt. | Als einer der meistbeschäftigten Baumeister seiner Zeit errichtete Reymund in Jahren 1820 bis um 1840 in den ehemaligen Wiener Vorstädten an die 30 Privatgebäude. Danach erfolgten altersbedingt lediglich eher unwichtige Um- und Zubauten. Franz Reymund verstarb im Juli 1849 in Wien, sein Begräbnisort ist nicht bekannt. | ||
Werke | == Werke == | ||
{{Zitat|Franz Reymund war ein typischer Vertreter der Wohnbautätigkeit der Biedermeierzeit. In seiner umfangreichen Bauproduktion blieb Reymund immer nahe an einem einfachen Klassizismus; im Laufe der Zeit wuchs allerdings der Maßstab der von ihm erbauten Wohnhäuser, die sich immer mehr dem Typus des Zinshauses annäherten.|Architektenlexikon Wien 1770-1945}} | |||
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1794 Wohnhaus „Zur Mariahilf“, Wien 4, Schäffergasse 11 (Zubau; Fassade nicht erhalten) | 1794 Wohnhaus „Zur Mariahilf“, Wien 4, Schäffergasse 11 (Zubau; Fassade nicht erhalten) | ||
1798 Wohnhaus, Wien 4, Floragasse 1 (1823 von A. Lechner umgebaut; nach 1970 z.T. abgerissen u. adaptiert) | 1798 Wohnhaus, Wien 4, Floragasse 1 (1823 von A. Lechner umgebaut; nach 1970 z.T. abgerissen u. adaptiert) |
Version vom 8. Januar 2023, 11:13 Uhr
Franz Seraphin Reymund (* 5. März 1772 in Sankt Ulrich bei Wien; † 3. Juli 1849 in Wien) war ein österreichischer Architekt und Wiener Stadtbaumeister.
Leben
Franz Reymund kam in der Regierungszeit von Kaiserin Maria Theresia als Sohn des Baumeisters Josef Reymund und dessen Gattin Juliana geborene Gössinger in der ehemaligen Wiener Vorstadt Sankt Ulrich (heute Teil des 7. Wiener Gemeindebezirkes Neubau) zur Welt und wurde in der dortigen Pfarrkirche nach römisch-katholischem Ritus getauft. Sein älterer Bruder Josef (1756-1824) übte, wie schon sein Vater, den Beruf des Baumeisters in Wien aus.
Seine Lehrzeit absolvierte in den Jahren 1785 bis 1788 bei Baumeister Franz Martinelli, erhielt 1796 das Zeugnis als Maurerpolier und wurde 1797 Baumeister. In diesem Jahr ehelichte Reymund am 12. Oktober seine Gattin Katharina Rupp in der Pfarre Sankt Josef ob der Laimgrube, wobei der bekannte Baumeister Johann Michael Adelpodinger als Trauzeuge fungierte. Das Ehepaar hatte vier Nachkommen: Theresia (* um 1802) verehelichte Kölbl, Ferdinand (* um 1808) Baumeister, Josef, Baumeister in Laibach und Franz, Steinmetzmeister.
Als einer der meistbeschäftigten Baumeister seiner Zeit errichtete Reymund in Jahren 1820 bis um 1840 in den ehemaligen Wiener Vorstädten an die 30 Privatgebäude. Danach erfolgten altersbedingt lediglich eher unwichtige Um- und Zubauten. Franz Reymund verstarb im Juli 1849 in Wien, sein Begräbnisort ist nicht bekannt.
Werke
„Franz Reymund war ein typischer Vertreter der Wohnbautätigkeit der Biedermeierzeit. In seiner umfangreichen Bauproduktion blieb Reymund immer nahe an einem einfachen Klassizismus; im Laufe der Zeit wuchs allerdings der Maßstab der von ihm erbauten Wohnhäuser, die sich immer mehr dem Typus des Zinshauses annäherten.“
WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
1794 Wohnhaus „Zur Mariahilf“, Wien 4, Schäffergasse 11 (Zubau; Fassade nicht erhalten) 1798 Wohnhaus, Wien 4, Floragasse 1 (1823 von A. Lechner umgebaut; nach 1970 z.T. abgerissen u. adaptiert) 1812 Kornhäuselhaus, Wien 2, Praterstraße 35 / Weintraubengasse 4 (1817 von A. Adelpondiger, vielleicht nach Entw. J. Kornhäusels, aufgestockt und umgestaltet) 1821 Zum Auge Gottes, Wien 9, Mariannengasse 24 (später verändert) 1823–1824 Becherlhof, Wien 1, Kumpfgasse 9 1825 Wohnhaus, Wien 3, Rennweg 69 / Eslarngasse 28 (1843 verändert; abgetragen) 1825 Wohnhaus, Wien 4, Trappelgasse 6 (Ende 19. Jh. umgebaut; abgetragen) 1825 Wohnhaus, Wien 5, Mittersteig 23 / Hartmanngasse 19 (abgetragen) 1826 Seilerhaus, Wien 3, Am Heumarkt 7 (Erweiterung) 1826 Wohnhaus, Wien 4, Fleischmanngasse 3 (abgetragen) 1826 Wohnaus, Wien 5, Mittersteig 21 / Hartmanngasse 16 (abgetragen) 1828 Sterbehaus Franz Schuberts, Wien 4, Kettenbrückengasse 6 1829 Wohnhaus, Wien 9, Wasagasse 19 1831 Miethaus „Zum Grünen Einhorn“, Wien 5, Nikolsdorfergasse 2 / Wiedner Hauptstraße 96 (1833 von A. Grünn verändert; abgetragen) 1833 Wohnhaus, Wien 5, Mittersteig 28 (abgetragen) 1833 Miethaus, Wien 3, Reisnerstraße 5 1834 Wohnhaus, Wien 3, Erdbergstraße 2 (Umbau; abgetragen) 1834 Zum kleinen Schlössel, Wien 8, Schlösselgasse 1 1835 Wohnhaus, Wien 6, Brückengasse 12 (abgetragen) 1835 Haus der Schlosserinnung, Wien 8, Tulpengasse 6 / Wickenburggasse 1 1836–1837 Wohnhaus, Wien 6, Mollardgasse 10 / Hofmühlgasse 8 (mit J. Dallberg; abgetragen) 1837 Wohnhaus, Wien 4, Kettenbrückengasse 14 (Zubau der Hoftrakte) 1837 Wohnhaus, Wien 4, Kettenbrückengasse 18 (Zubau) 1837 Wohnhaus, Wien 6, Gumpendorfer Straße 149 (1840 aufgestockt) 1837 Miethaus „Zum grünen Rössel“, Wien 8, Josefsgasse 5 1838 Wohnhaus, Wien 6, Liniengasse 46 (abgetragen) 1839 Wohnhaus, Wien 6, Liniengasse 47 (Aufstockung; abgetragen) 1839 Miethaus, Wien 8, Landesgerichtstraße 3 / Lenaugasse 4 1839 Miethaus, Wien 8, Loidoldgasse 1 / Landesgerichtstraße 5 / Lenaugasse 6 1840 Miethaus, Wien 8, Schmidgasse 16 1843 Wohnhaus, Wien 6, Hirschengasse 21 (Zubau; abgetragen) 1845 Miethaus, Wien 6, Bürgerspitalgasse 9 1846 Wohnhaus, Wien 6, Wallgasse 33 (Umbau; abgetragen) 1846 Wohnhaus, Wien 8, Lederergasse 25–27 (Hoftrakt; abgetragen) o.J. Miethaus, Wien 4, Karolinengasse 13 / Mommsengasse 14 (nicht gesichert)
Literatur
Geschichte Wiki Franz Reymund
Einzelnachweise Wien VII., Pfarre Sankt Ulrich – Taufbuch 1770-1773 (fol.329) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/07-st-ulrich/01-33/?pg=663
Wien VI., Pfarre Sankt Josef ob der Laimgrube – Trauungsbuch 1797-1800 (fol.16) https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/06-st-josef-ob-der-laimgrube/02-04/?pg=18